Was tun gegen Schmerzen in den ersten 15 sek beim Anlegen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Was tun gegen Schmerzen in den ersten 15 sek beim Anlegen?

Hallo! Ich bin Mutter einer 9 Wochen alten Tochter. Das Stillen hat von Anfang an recht gut gelappt. Nun habe ich aber seid über 2 Wochen folgendes Problem: Wenn ich meine Maus anlege und sie den Milchspendereflex auslösen will habe ich so starke schmerzen, das sich das Gefühl habe,es würde meine Brust zerreißen.nach ca 10-15 Sekunden geht der Schmerz zurück und sie kann normal gestillt werden. Am Anfang hat es mit Zähne zusammen und durch geklappt, nun kann ich sie an dieser Brust nicht mehr stillen. Ich habe diese Seite dann abgepumpt und dann die andere Seite zum stillen genommen und wenn das nicht gereicht hat, dann habe ich den Rest mit der Flasche gegeben. Natürlich ist die "kaputte" Brust die, an der ich ohne Probleme 150ml abpumpen konnte, an der anderen Seite nur ca 50ml. Nun schmerzt aber auch der Anfang, beim abpumpen, so unerträglich. Also habe ich mit der milchpumpe versucht den milchspendereflex anzuregen, damit ich selbst aufhören kann und nicht ständig das Kind wegziehen muss, und lege sie dann an wenn die Milch läuft. Das funktioniert. Wenn ich komisch gegen die Brust komme, habe ich es auch manchmal, dass es so unerträglich schmerzt. Wenn ich meine Brust und Brustwarze abtaste, finde ich aber nicht die Stelle von der es ausgeht. Ich benutze lanolin 1-2 mal täglich und habe multi mam Brust kompressen. Ich würde sie so gerne wieder schmerzfrei und gerne an beiden seiten stillen, haben Sie eine Idee,wie ich das in den Griff bekommen kann? Liebe grüße!

von Julchen1990 am 09.05.2017, 21:14



Antwort auf: Was tun gegen Schmerzen in den ersten 15 sek beim Anlegen?

Liebe Julchen1990, das könnte das Einsetzen des Milchspendereflexes sein und ist nicht gefährlich oder besorgniserregend. Ein derartig schmerzhaftes Einsetzen des Milchspendereflexes kommt vor allem in den allerersten Wochen vor und vergeht im Laufe der Zeit von selbst. Bis dahin kannst Du leider nicht viel mehr tun, als Entspannungsübungen einsetzen (z.B. solche, wie Du sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast, falls Du einen besucht hast). In Extremfällen kann auch beim Arzt nachgefragt werden, ob er ein stillverträgliches Schmerzmittel verordnen kann. Sollten die Schmerzen nicht bald deutlich weniger werden bzw. ganz aufhören, sollte nachgeschaut werden, ob nicht doch eine Soorinfektion vorliegt. Wichtig ist auch, dass Du dich zum Stillen immer in eine bequeme Position begibst, um Verspannungen und daraus resultierende Schmerzen zu vermeiden. Haben dein Kind oder Du in den letzten Wochen Antibiotika nehmen müssen oder hatte dein Kind einen Mund- oder Windelsoor? Wenn ja, kann es sein, dass Du eine Soorinfektion hast. Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: • starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, • plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, • juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, • offene Brustwarzen, • stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, • schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, • Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monolia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: • Windelausschlag, • cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, • wiederholtes Herausnehmen der Brust durch das Baby, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), • Blähungen und Quengeln, • in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben. Du solltest unbedingt auch Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 09.05.2017



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