Frage: warum klappz stillen nicht immer?

Hallo liebes Experten-Team, ich hab da ein kleines Problem.Meine Kleine ist jetzt 11 Wochen alt und ich still voll.Klappt soweit auch ganz gut wobei ich immer denk sie trinkt zu wenig,da sie alle 3-3,5 Stunden wieder Hunger hat..ich hab ein anderes Problem: manchmal will sie nicht schlafen,früher hat sie nach dem stillen immer gleich geschlafen,aber im Moment schläft sie manchmal gar nicht,obwohl sie tot müde ist. Ich muss dann immer mit ihr rumlaufen oder sie bespaßen. Jetzt ist es mir schon 3x passiert,das sie dann vor Hunger richtig dolle weint und ich will sie dann anlegen,aber keine Milch kommt. Beide Seiten funktionieren nicht..ich leg sie immer wieder an,auf beiden Seiten,aber es kommt nichts.Dann fängt die Kleine natürlicha n immer heftiger zu weinen und ich kann sie kaum beruhigen..ich geb ihr dann eine Flasche mit abgepumpter Muttermilch,die ich Tagsüber sammel,für Abends,wenn sie ins Bettchen muss. Was kann das sein,das keine Milch kommt,ich bin dann hüber durcheinander,wenn mein Kind so weint. Ich hatte von Anfang an Probleme mit stillen,aber dank einer Tablettenkur,von meiner Hebame empfohlen,klappt's ganz gut.. Ich hoffe,sie können mir helfen?! LG

von Bellybutten am 10.08.2015, 16:13



Antwort auf: warum klappz stillen nicht immer?

Liebe Bellybutten, ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Das Verhalten deines Babys entspricht also schon fast „lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem „non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: „Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Vielleicht hilft dir auch diese Info: Ein etwa zwölf Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein.Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Außerdem kann es sein, dass dein Baby durch die Flasche saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 10.08.2015



Antwort auf: warum klappz stillen nicht immer?

Ich benutze eine Saughilfe für die Brust,da meine Kleine mit der Brustwarze nicht zurecht kommt und ohne Saughilfe trinkt sie nicht an der Brust. Daher ist es leicht,das sie Abends doch noch 20 ml aus der Flasche trinkt,bevor sie ins Bett geht. Ich gebe ihr die Flasche auch nur Abends vorm Bett gehen und Nachts nochmal,ausser es passiert wieder so was,das ich keine Milch habe. Das stillen klappt so auch ganz gut,nur ist sie schnell fertig damit. Also mach ich einfach so weiter..?!

von Bellybutten am 10.08.2015, 17:24



Antwort auf: warum klappz stillen nicht immer?

Liebe Bellybutten, ich würde so weiter machen, aber trotzdem einmal die Saugtechnik überprüfen lassen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 10.08.2015