Frage: Unruhiges "meckerndes" Baby

Hallo, meine kleine Tochter ist 4,5 Monate alt und ich stille sie voll. Seit ca. 2 Wochen hat sie ziemlich zu tun mit Blähungen und sehr viel Luft im Bauch, dies hat auch meine Hebamme bestätigt. Da Massagen und homöopathische Mittel nicht angeschlagen haben, gebe ich ihr nun seit einer Woche Lefax. Es ist schon besser geworden, zumindest die Schrei-Attaken gegen Abend und auch tagsüber sind weniger geworden bzw. fast weg. Ich beobachte nun in letzter Zeit, dass sie schlecht einschlafen kann und obwohl ihr die Augen zufallen, macht sie meckernde Geräusche, streckt sich und "drückt", als ob sie ihr Bauchzwicken vom schlafen abhält. Kann das sein? Das zweite was mir aufgefallen ist, ist dass sie seit neuestem gegen Ende des Stillens an meiner Brustwarze zieht und dabei ebenfalls meckert (nicht schreit). Woran kann das liegen? Vielen Dank schon mal im Voraus! Selina

von Mommy17 am 22.02.2017, 12:46



Antwort auf: Unruhiges "meckerndes" Baby

Liebe Selina, ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge geben, würde aber persönlich keinen Entschäumer geben. Da Muttermilch nicht geschüttelt wird und deshalb auch keine Luftblasen enthält, wirken diese Mittel bei gestillten Kindern nicht wirklich. Der wichtigste Punkt zur Vermeidung von Blähungen ist das korrekte Anlegen und richtige Saugen und das kann eine Stillberaterin sich bei Euch einmal ansehen. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Sie können auch versuchen Ihrem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend) und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Ein Tragetuch kann in dieser Situation ebenfalls sehr hilfreich sein. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Sie werden vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird und mit etwas Geschick können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die sich dann auch gleich anschauen kann, wie Sie Ihr Baby anlegen und wie es saugt. Falls Sie Milchbildungstee trinken, lassen Sie diesen Tee probehalber weg. Fencheltee oder auch solche Mischungen, wie sie als Milchbildungstee verkauft werden, werden immer wieder als DAS Mittel gegen Bauchprobleme angegeben, aber sehr viele Kinder reagieren gerade auf diese Tees, vor allem, wenn die Mutter größere Mengen davon trinkt, mit massiven Blähungen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 22.02.2017