Hallo,
ich habe eine Frage dazu wie wir die nächtliche Situation für alle etwas entspannter gestalten können.
Mein Sohn ist 24 Wochen alt und wird momentan noch voll nach Bedarf gestillt. Wir schlafen zu dritt im Familienbett und sind damit sehr glücklich.
Wir haben schon seit 4-5 Wochen (wenn nicht sogar länger) einen stündlichen Rhythmus nachts, wobei der Kleine nicht immer trinkt. Meistens nuckelt er nur. Er nimmt keinen Schnuller. Bei meinem Mann hilft es nur, wenn er ihn hoch nimmt und dann wird der Kleine immer richtig Wachhund das wollen wir eigentlich verhindern. Ansich stört mich das auch nicht, weil ich bisher meistens im Halbschlaf war und mich morgens erholt gefühlt habe. Seit ein paar Nächten werde ich aber jedes Mal richtig wach und fühle mich morgens wir gerädert. Laut meinem Mann hat der Kleine in der letzten Nacht auch jedes Mal meckern müssen, bevor ich wach geworden bin und ihn angelegt habe. Sonst bin ich schon immer vor dem meckern wach geworden. Zudem sieht auch der Kleine müder aus nach dem Aufwachen als sonst.
Ich weiß, dass die Tage für ihn sehr aufregend sind. Er lernt gefühlt täglich etwas Neues und daher rührt bestimmt auch die nächtliche Unruhe und das häufige Aufwachen. Das Einschlafstillen dauert in der Regel momentan auch eher länger.
Wie gesagt, dass ist Ansich auch vollkommen in Ordnung. Ich bin der Meinung, dass sich das bessert, wenn er soweit ist. Aber durch die oft unterbrochenen Nächte bin ich tagsüber nicht so fit und auch da fordert er meine ganze Aufmerksamkeit, da er sich momentan kaum selber beschäftigen kann (dann wird gern sehr laut gekreischt). Ich hoffe, dass das entwicklungsbedingt ist.
Haben sich vielleicht eine Idee, woran es liegen kann, dass ich jeden mal richtig wach werde? Ich dachte, beim Co-sleeping sei ja gerade der Vorteil, dass sich die schlafrhythmen von Mutter und Kind angleichen würden!? Können wir irgendetwas tun, damit er den Übergang von einer und die nächste Schlafphase auch ein-, zweimal ohne meine Hilfe schafft, damit ich etwas mehr Schlaf bekomme?
Vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße
von
aileenkira
am 10.06.2016, 09:57
Antwort auf:
Unruhige Nächte
Liebe Aileenkira,
ich kann mich so gut an diese unruhigen Zeiten erinnern, die wirklich sehr zehrend sind. Warum genau du momentan nicht im Halbschlaf mitbekommst, dass dein Sohn an die Brust möchte, kann ich dir natürlich nicht sagen - es könnte ganz schlicht an Erschöpfung liegen. Denn ich vermute, deine Tage sind auch nicht reich an Entspannung...? ;-)
Horch mal in dich hinein, wie es dir WIRKLICH geht. Ob da was ist, was dich belastet oder bedrückt. Ob DU Bedürfnisse hast, die nicht befriedigt werden, weil du sie hinten an stellst deinem Baby zuliebe.
Und dann überlege mal, was es bräuchte, damit diese Dinge leichter, einfacher, werden, damit es DIR gut geht.
Denk daran: Nur wenn es dir gut geht, geht es auch dem Rest deiner Familie gut.
Du kannst tagsüber mal ausprobieren, ob Tragen etwas ändert. Babys, die intensiv getragen werden, sind meist ausgeglichener. obendrein ist es deutlich leichter, ein Baby in einem (gut gebundenen!) Tuch ständig bei sich zu haben, als es auf seiner Krabbeldecke beschäftigt und vergnügt zu halten!
Und Tragen ist eine phantastische Möglichkeit, Papa und Kind einander nah zu bringen. Ich kenne viele Väter, die nach Hause kommen, sich das Baby ins Tuch packen (oder in eine GUTE Tragehilfe, in der die Knie des Kleinen angezogen werde, so dass es in der Anhock-Spreiz-Position ist) und erst einmal einen schönen langen Spaziergang machen. In der Zeit kann die Mama - nein, nicht das Abendbrot machen, sondern die Füße hochlegen und sich eine entspannte Zeit schenken.
Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll, wenn wir die neue Erfahrung des Mutterseins machen.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 10.06.2016