trinkt wenig und hat stündlich Hunger.

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: trinkt wenig und hat stündlich Hunger.

Hallo, Mein kleinster ist jetzt 7 Wochen alt. Er trinkt immer nur 3-5 min an der Brust dann will er nicht mehr auch wenn ich ihm die andere anbiete, ihn wickel oder sonst was mache. Dann ist er ab und zu zufrieden oder schläft für 45 min bis 2 std aber im Durchschnitt für 1 std. Meine großen leiden sehr darunter das ich ständig den kleinen an meiner Brust hängen habe auch ich leide langsam darunter. Er will die Flasche nicht und wenn er sie nimmt trinkt er dort auch nur 90-110 ml und will dann nach 30 min wieder an die Brust. Abends wenn ich die großen ins bett bringen will dann ist meist seine schreiphase dann will er eigentlich an die Brust fängt dort aber an den Kopf zu wackeln und zu schreien dann trinkt er 2 schlucke und das spiel geht von vorne los. Was auch tagsüber manchmal ist. Wenn ich ihn aber nicht an die Brust lasse und es mit nucki und kuscheln versuche ist noch mehr Gebrüll. Ich bin langsam echt am ende. Was kann ich machen das er mehr trinkt und langer satt ist. Oder wie kann ich ihn an die Flasche gewöhnen damit mein Partner mich unterstützen kann. Ich brauche einfach für die großen mehr zeit. Ach und er leidet unter Blähungen obwohl ich schon fast nichts mehr esse.

von julemaus13403 am 30.09.2014, 15:48



Antwort auf: trinkt wenig und hat stündlich Hunger.

Liebe julemaus13403, wie ein Kind trinkt, ist vom Temperament des jeweiligen Kindes abhängig. Es gibt eifrige Pragmatiker, die zügig und effektiv trinken und nippende Genießer, bei denen eine Mahlzeit unendlich lange dauern kann. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Haben Sie noch ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. Natürlich können Sie auch abstillen: lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst (vielleicht können Sie den nächsten Versuch ja auf ein Wochenende legen?). Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können: - versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihr Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird er keine Experimente mitmachen wollen) ist; - lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird; - anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt; - Ihr Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht; - der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden; - versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger; - versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen; - vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser; - probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihr Baby schläft; - versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, sie kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden; Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. Sie können anfangs auch abgepumpte Muttermilch geben und diese mit Säuglingsmilch mischen. Probieren Sie auch verschiedene Sorten aus, manche schmecken tatsächlich besser. Mit der Zeit geben Sie immer weniger Muttermilch und dafür mehr Säuglingsmilch, meist klappt das ganz gut. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.09.2014



Antwort auf: trinkt wenig und hat stündlich Hunger.

Wenn ich ihn jetzt abstillen würde und er würde so weiter trinken wie an der Brust also so 16-18 mal in 24 std darf er dann so auch so oft die Flasche bekommen oder reguliert sich das dann das er länger satt ist. Weil jeder Flaschenveruch endete mit spätestens nach 45 min Gebrüll bis er wieder brust bekam oder wieder eine Flasche. Finde es bei uns recht schwer Mahlzeit für Mahlzeit zu ersetzen da wir so viele am tag haben. Habe gelesen das es gut ware 1 Mahlzeit pro woche zu ersetzen dann ist der 9 Monate wenn er abgestillt ist. Ich habe da noch eine andere Frage Adrian verschluckt sich häufig da bei mir die milch rausschießt dann röchelt er ewig lange und oft (auch ohne verschlucken) hört er sich beim trinken an als würde er gleich ersticken. Liegt es vielleicht an der Haltung geht das von alleine wieder weg?

von julemaus13403 am 30.09.2014, 16:59



Antwort auf: trinkt wenig und hat stündlich Hunger.

Liebe julemaus13403, ich kann nicht sagen, wann die Abstände länger werden, auch mit der Flasche nicht. Die Blähungen könnten allerdings schnell besser werden, wenn Sie einen starken Milchspendereflex haben und folgende Tipps beachten. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade so viel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 30.09.2014



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