Frage: Trinkmanieren :-)

Hallo, meine Tochter, heute 19 wo, trinkt seit ein paar Tagen so, dass es mir sehr weh tut. Reißt ständig den Kopf weg, ohne die Brustwarze loszulassen und stülpt die Lippen nicht mehr schön nach außen. Da sie viel an der Brust einschläft, tut mir das grad ganz schön weh. Auch saugt sie sehr stark. Es passiert auch, wenn alles ganz ruhig ist, Ohne Ablenkung etc. eine Hand hab ich schon in lauernder Stellung an ihrem Kopf, dass ich das Groebste abfangen kann, wenn sie den Kopf wegzieht. Was koennte ich machen, dass es nicht so weh tut? Danke im Voraus, Alessi

von alessi_a am 10.11.2014, 16:16



Antwort auf: Trinkmanieren :-)

Liebe Alessi, zerren und beißen kann verschiedene Ursachen haben. Hat Ihre Tochter in der letzten Zeit einen Schnuller oder eine Flasche bekommen? Wenn ja, kann dies dazu geführt haben, dass sie nicht mehr weiß, wie sie korrekt an der Brust trinken soll. Dieses Verhalten heißt Saugverwirrung und ist leider nicht gerade selten, vor allem nicht bei jungen Säuglingen. Falls Sie künstliche Sauger verwenden, lassen Sie diese bitte weg und lassen Sie Ihre Tochter ausschließlich an der Brust saugen. Kann es sein, dass Ihr Baby eine Soorinfektion hat? Soor ist für die Kinder im Mund oft unangenehm und das Trinken an der Brust ist ihnen dann ebenfalls unangenehm, so dass sie beißen, auf der Brust herumkauen, immer wieder los lassen usw. Lassen Sie deshalb vorsichtshalber Ihr Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen, nicht dass es eine medizinische Ursache gibt und wir hier nach Lösungsmöglichkeiten suchen, die nicht wirklich helfen können. Ist Ihr Baby gerade in einer „Entdeckerphase"? Manche Babys sind bereits so früh extrem an ihrer Umwelt interessiert und haben einfach keine Zeit ordentlich an der Brust zu trinken. Sie könnten ja etwas verpassen von dieser interessanten Welt. Hier hilft es, sich zum Stillen in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen, so dass es wenig gibt, was das Kind ablenken könnte. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Dazu wickeln Sie das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Baby auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Zu wenig Milch könnte dazu führen, dass das Kind an der Brust unruhig ist, doch das können Sie einfach feststellen, indem Sie Ihr Baby in Hinblick auf die folgenden Punkte anschauen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, besteht Handlungsbedarf, um Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Babys anzupassen. Ganz allgemein kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden und in einem direkten Gespräch mit einer Kollegin, die verschiedenen Möglichkeiten, warum Ihr Kind sich an der Brust so unruhig verhält durchzusprechen. Im direkten Kontakt lässt sich sehr viel einfacher eine Lösung finden. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 10.11.2014



Antwort auf: Trinkmanieren :-)

Danke liebe Biggi Schuller nimmt sie keinen, Schoppen sowieso nicht. Aber wir probieren immer mal wieder, ohne grossen Ehrgeiz, ob sie den nuggi nicht doch will. Das lass ich jetzt. Ist eh aussichtslos :) Am Freitag bin ich beim Arzt, dort wird sie gewogen und gemessen und wir schauen mal in den Mund. Aber sie ist sehr lebhaft und neugierig, scheint mir ganz gesund und munter in meinen Augen bis auf eine Erkältung. Allerdings haben wir nicht so viele volle Windeln. Aber ich glaube nicht, dass sie Hunger hat. Trinkt seit je her nur 1 Seite und wenn ich die 2. anbiete, schaut sie mich immer nur ganz tiefgründig an :) die stillabstaende sind so ca alle 2.5-3 Std. Nachts wird sie um 1/2 und um 4 ca. Wach mein Sohn, den ich 28 Moante gestillt habe, hat zu Wachstumsschubzeiten auch so schwierig getrunken. Hatte dann über Tage weisse Brustwarzenspitzen und bei ihr könnte es der Schub der 19. Woche sein Ich probiere jetzt mal Ruhe und auch die Lippen nach aussen zu stülpen und dass sie genug Brust im Mund hat statt nur vorne zu trinken. Ach so, wenn sie sich losreisst, schaut sie mich dann immer ganz fest an. Also sie ist nicht abgelenkt von meinem Sohn oder so LG, alessi

von alessi_a am 10.11.2014, 21:52