Liebe Biggi, nach einigen Monaten wende ich mich wieder an dich und hoffe auf Erklärung des Verhaltens meiner nun 15 Monate alten Tochter sowie Rat. Ich möchte so langsam am Abstillen arbeiten, es lief bis vor Kurzem auch ohne Druck sehr gut, wir waren bei Einschlafstillen am Mittag und Abend, 1 Mal stillen in der Nacht (manchmal schläft sie sogar durch oder lässt sich ohne Stillen beruhigen) und Stillen zum Aufwachen, also 4 Mal in 24 Stunden. Falls sie tagsüber mal nach "Mich" fragte, bekam sie sie natürlich :-) Nun haben wir vor zwei Wochen die Eingewöhnung bei der Tagesmutter gestartet. Ich ging mit ihr eine Woche lang täglich jeweils 3 Stunden am Vormittag zum Spielen zu der TaMu, hab sie nie allein gelassen und da die TaMu dann erstmal vergangene und noch diese Woche im Urlaub ist, sind wir nur hingegangen, damit meine Tochter die Umgebung, die Kinder und die TaMu kennenlernt und vielleicht schon ein wenig Vertrauen aufbaut, da sie eher ein klammerndes Kind ist und bislang noch nie, auch nicht von Verwandten, fremdbetreut wurde. Nun das Problem: Seitdem will meine Tochter tagsüber ständig an die Brust, es kommt mir an manchen Tagen vor, als würde ich wieder voll stillen, denn sie möchte eigentlich auch nichts mehr zu den regulären Mahlzeiten essen (hat noch nie viel gegessen, aber so wenig wie jetzt eigentlich noch nie) und verlangt teilweise stündlich die Brust. Gewähre ich es ihr, wird es nicht weniger nach ein paar Tagen, verweigere ich ihr das Stillen, schreit sie sofort los, weint und lässt sich nicht ablenken. Selbst während des Waldspaziergangs gestern wollte sie plötzlich Milch, obwohl sie sonst draußen zu abgelenkt ist. Besonders vehement ist sie, wenn sie Trost sucht oder müde ist. Wie soll ich diesem Verhalten begegnen? Ist es vielleicht in diesem Alter normal? Habe ich ihr Verlangen nach Stillen vielleicht sogar selbst ausgelöst? Bei der Tagesmutter habe ich ihre Bitte nach Stillen jeden Tag abgelehnt, da ich erstens nicht außer Haus stillen möchte und zweitens sie ja auch keine Milch bekommt, wenn ich nicht dabei bin. Sie hat immer nach ca 90 Minuten nach der Brust gefragt und ich habe sie dann versucht abzulenken durch Spielangebote und Wasser trinken. Das hat leider nur schlecht geklappt und sie war immer sehr wütend und traurig, was mir sehr leid tat und ich fühlte mich schrecklich, da ich wusste, dass 5 Minuten an der Brust alles wieder einfacher für sie machen würden. Sollte ich ihr während der Eingewöhnungszeit mit dem Stillen Halt geben, der ihr dann evtl. fehlt, wenn ich weg bin? Sie nimmt keinen Schnuller und will auch kein Übergangsobjekt (Stofftier o.ä.), das ihr Trost oder Entlastung geben könnte. Ich bin sehr unsicher, wie ich ihrem Wunsch nach Stillen in der Eingewöhnung begegnen soll. Ich bitte dich um einen Rat für mich, wie ich mich 1. während der Eingewöhnung bei einem Stillwunsch meiner Tochter verhalten soll und 2. wie ich ihrer aktuellen Stilllust begegnen kann, so dass wir das Stillen bald wieder reduzieren können. Entschuldige die Länge der Beschreibung... Herzliche Grüße!
von Jahne am 19.09.2016, 22:53