Frage: Tagsüber stillen

Hallo liebes Expertenteam. Mein Sohn ist 8,5 Monate alt. Er liebt seinen Mittags- und Abendbrei sehr und isst diese richtig gut. Nachmittags isst er allerdings oftmals fast gar nichts, weder reinen Obstbrei, noch Obststücke oder Getreide-Obst-Brei. Sollte ich ihn in jedem Fall nachmittags noch die Brust anbieten, auch wenn er danach oftmals gar nicht verlangt? Ich bin insgesamt total verunsichert, wie oft ich ihn nebenbei noch stillen sollte. Er wird nachts noch ziemlich oft wach und wird meist 2-3 mal gestillt. Morgens wird er gegen 6 Uhr gestillt, ab 11.30/12 Uhr gibt es dann Mittagsbrei. Soll ich in der Zeit dazwischen noch stillen oder ihm ein anderes Frühstück anbieten? Was eignet sich am besten? Ist die Milchmenge für sein Alter in Ordnung? Danke für die Hilfe!

von sani.bb am 02.09.2016, 20:31



Antwort auf: Tagsüber stillen

Liebe sani.bb, im ganzen ersten Jahr sollte Milch die Hauptnahrungsquelle eines Babys sein. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mach dir keinen Stress, dein Baby braucht noch gar nicht so viel Beikost und Du kannst dir Zeit lassen und weiterhin nah Bedarf stillen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 02.09.2016



Antwort auf: Tagsüber stillen

Hallo, mich hat diese Vorgabe mit Mahlzeit für Mahlzeit voll ersetzen auch gestresst. Ich habe meine Maus dann immer mit Brei gefüttert bis sie nicht mehr mochte. Wenn Sie zufrieden wirkte, habe ich sie nicht gleich angelegt. Wenn sie nur ein paar Löffel aß und niemals satt sein konnte, habe ich sie direkt danach gestillt. Wenn sie sonst generell unzufrieden war und viel gemeckert hat, habe ich geschaut, ob sie Milch möchte. Vormittags bekommt sie Getreide-Obst-Brei und wenn ich frühstücke auch gerne mal ein wenig Butterbrot oder Obst. Meine Maus ist jetzt 11 Monate jung und ich stille noch morgens, abends und nachts jeweils 1 Mal. LG Nadine

von NadineHE am 03.09.2016, 19:51