Frage: Stillen nach Breimahlzeit

Hallo Biggi, mein Kleiner hat schon immer das "Problem", dass er keine Hungerzeichen gibt, bzw. die typischen Merkmale auch in anderen Situationen gezeigt. Also habe ich mehr oder weniger nach der Uhr gestillt, heißt, wenn er quengelig war und es waren 2-3h nach der letzten Stillmahlzeit, dann habe ich ihn angelegt. Das hat auch alles recht gut geklappt. Aber nun wirft die Beikost das zeitliche Konstrukt über den Haufen und ich bräuchte deinen Rat. Mittags schafft er ca. 100g Brei, nachmittags sind wir bei wenigen Löffeln OGB. Danach gebe ich ihm meist nicht direkt die Brust, damit er ein Sättigungsgefühl entwickeln kann - korrigiere mich bitte, falls ich da von einer falschen Vorstellung ausgehe! Die Frage ist dann nur oft, wann ich dann wieder Stillen soll. Man kann jetzt sagen, wenn er quengelt, aber das kann dann auch Müdigkeit sein. Ich habe Sorge, dass er dann denkt, müde = Trinken. Ich mache sonst keine Wissenschaft aus den Gegebenheiten, die ein Baby mit sich bringt, aber Essen ist für mich ein sehr heikles Thema, da ich lange an einer Essstörung litt und tatsächlich Angst habe, da jetzt durch falsche Verknüpfungen entsprechend negative Grundsteine zu legen. Daher bitte ich dich um einen offenen Rat, da mich mein Muttergefühl hier gnadenlos im Stich lässt. Danke vielmals, Gruß ER

von ER2011 am 22.11.2016, 19:37



Antwort auf: Stillen nach Breimahlzeit

Liebe ER, mach dich nicht verrückt, wenn dein Baby satt ist, wird es nicht trinken und dir das deutlich zeigen. Mit der Brust kannst Du dein Kind nicht zustöpseln. Kein Kind lässt sich an die Brust zwingen und wenn dein Kind nicht gestillt werden will, sondern ein anderes Bedürfnis hat, dann wird es dies unmissverständlich kundtun. Stillen ist eine aktive Sache von beiden Partnern und ohne dass das Kind mitmacht, geht es nicht. Die (weiche) Brust, kann nicht einfach in den Mund gesteckt werden wie zum Beispiel eine Flasche oder ein Schnuller (der ja sogar im Mund festgehalten werden kann). Natürlich kann es sein, dass ein Baby ein sehr hohes Saugbedürfnis hat und auch mal zu viel Milch erwischt, aber das ist nicht tragisch. Wenn es sich durch Tragen oder Kuscheln beruhigen lässt, dann kann das gut ausprobiert werden, aber manchmal lässt sich ein Baby so nicht beruhigen. Stillen bedeutet auch Nähe und Schmerztilgung und es ist sicher nicht verkehrt, wenn es nur saugen mag. Wenn ein Baby ein über das reine Ernährungsberdürfnis hinausgehendes Saugbedürfnis hat, so sprich nichts dagegen - und einiges dafür – dass es dies auch an der Brust stillt. Das Kind kann zudem kontrollieren, ob es nutritiv (zur Ernährung dienend) oder nonnutritiv (nicht zur Ernährung dienendes Saugen) saugt. Du machst nichts verkehrt! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.11.2016