Guten Morgen!
Viell können Sie etwas Licht ins Dunkel bringen :)
Ich habe vor 4 Wochen entbunden...
Leider kämpfe ich seither mit wunden Brustwarzen, anfänglich war sogar alles blutig sodass ich mit Stillhütchen und anschl. nur abgepumpt habe und Emma die Muttermilch per Fläschchen gab...
So mache ich im Prinzip weiter... Wenn es mir beim Anlegen zu sehr schmerzt pumpe ich einen Tag lang ab und gebe die Milch per Fläschchen und dann probiere ich es wieder mit anlegen...
Jetzt ist mir aber aufgefallen dass Emma viel zufriedener ist wenn sie die Milch per Fläschchen bekommt... Stille ich sie dauert es sehr lange bis sie wieder zur Ruhe kommt - es gluckert ganz fürchterlich in ihrem Bäuchlein und sie drückt dann und gibt immer so "grunz" töne von sich...
Sie trinkt am Busen sehr schnell - laut meiner Hebamme könnt ich sie aber nicht besser anlegen...
Wie soll ich denn weitermachen? Kann es sein dass Emma das Trinken mit dem Fläschchen besser verträgt? Soll ich nur mehr abpumpen?
Danke!!
Lg M.
von
schnuffi30
am 09.02.2015, 07:51
Antwort auf:
Stillen bzw. Fläschchen
Liebe schnuffi30,
was passiert ist, ist dass deine Maus "trinkfaul" an der Brust geworden ist durch die Fläschchen, die sie bekommen hat. Das passiert bei ganz Kleinen leider sehr häufig, weil sich die Trinktechniken an Flasche und Brust grundsätzlich unterscheiden - und aus der Brust fließt die Milch zudem langsamer und nie so gleichmäßig wie aus der Flasche.
Am besten wäre es, wenn du mal eine Stillberaterin beim Stillen zuschauen lassen könntest. Sie kann dir dann ganz gezielt wertvolle Tipps geben, wie du eure Anlegetechnik wieder verbessern kannst. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Sinnvoll wäre es wirklich, wenn du gar kein Fläschchen mehr geben würdest, auch wenn das bedeutet, dass du die nächsten Tage vielleicht nicht anderes machst, als zu stillen. Wenn du dabei die Brustkompression anwendest, die ich dir am Ende beschreibe, so dass gleich eine größere Menge Milch fließt - das lässt deine Maus geduldiger bleiben.
Um die Heilung wunder Brustwarzen zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Lieben Gruß,
Kristina
Brustkompression
"Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein.
Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes:
1. Es bekommt mehr Muttermilch.
2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch).
Die Brustkompression Wie funktioniert sie?
1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand.
2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein.
3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt.
4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt!
5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen.
6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt.
7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt.
8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust.
9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess."
(Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
von
Kristina Wrede
am 09.02.2015
Antwort auf:
Stillen bzw. Fläschchen
Nachtrag...
Wenn ich mal nachmittags unterwegs bin, würde ich gern die abgepumpte Muttermilch mitnehmen... Wie mach ich das am besten?!
Ist das in Ordnung wenn ich die Milch aus dem Kühlschrank nehme (eingefrorene hab ich keine) dann in die Wickeltasche... Ist diese Milch dann bei Raumtemp. auch ca. 4 Std. Haltbar?!
Vielen lieben Dank!
Lg M.
von
schnuffi30
am 09.02.2015, 12:46
Antwort auf:
Stillen bzw. Fläschchen
Ich hatte genau dasselbe Problem, hab sehr lange (3 Monate) mit Stillhütchen gestillt, danach gings urplötzlich , sowohl mein baby hatte verstanden wie das funktioniert mit dem saugen, als auch die BW waren verheilt und resistenter. Mit Flasche habe ich nie angefangen. Aus dem einfachen Grund: mein baby wurde auch so satt, wenn auch anfänglich schwieriger für mich und du kannst die gar nicht vorstellen wie nervig das ist ständig flasche und pumpe mit zu schleppen , auch nachts musst du dann keine Fl. machen sondern legst einfach an. Zudem trinken oder Saugen die babys alle drüßen gleichmäsig lehr das hat die pumpe nie geschafft und grenze schon an Vergewaltigung meine brüste ( die sollen ja nachher auch noch ansehnlich sein ) also überlege es die gut ob du nicht doch ehrgeizig beim anlegen bleibst, dauert manchmal halt länger :-)
von
mirala2015
am 09.02.2015, 12:48
Antwort auf:
Stillen bzw. Fläschchen
Danke für Deine Antwort!
Ich bin eben so hin und her gerissen... Einerseits ist Emma zufriedener die Muttermilch aus dem Fläschchen zu trinken bzw. Nachher plagt sie's viel weniger, auch hab ich mehr "Kontrolle" darüber wieviel sie trinkt und kann eher einschätzen ob sie noch Hunger hat oder ob sie nur so tut und aber volle Bauchweh hat...
Andererseits ist natürlich das anlegen komfortabler...
Ach ich weiss auch nicht :(
von
schnuffi30
am 09.02.2015, 13:00
Antwort auf:
Stillen bzw. Fläschchen
Naja klar, ich denke deine Emma, stellt sich einfach bissl blöd an, an der Brust (sry),vielleicht ist ja deine flasche die du hast wirklich besser als deine brust, von der Form her weiste?ABER dennoch kann sie es auch lernen, an der Brust zu trinken, gieb ihr ein bisschen zeit es zu lernen. wenn sie aber immer wieder einen wechsel zw, brust und flasche hat, gewöhnt sie sich ja nie an deine Brust. Hol dir ne babywaage ( auch auf rezept vom kinderarzt oder als leihgabe in Apoth. mgl. ) und wiege sie doch einfach nach dem stillen , dann hast du deine gewissheit das sie trinkt und zunimmt und lass die flaschen im schrank, das dauert schon mal eine woche bis sie es raus hat oder länger !? Solange sie NICHT ABNIMMT!!! ist alles iO auch mit dem Bauchweh , ich bin mir sicher nach 2 Tagen NUR stillen hat sie es raus und das Bauchweh ist weg! Probier es erstmal dann kannst du ja immer noch umsteigen . Und denke drann stillen ist auch für die mama besser
von
mirala2015
am 09.02.2015, 13:37