Hallo,
Ich habe seit der Geburt meiner Tochter, vor 3 Wochen, starke Probleme mit meinen Brüsten. Erst waren sie sehr wund, dann habe ich so starke Schmerzen bekommen, dass ich jedesmal geweint und gezittert habe. Ich war dann bei einer Ärztin die auch Stillberaterin ist und habe eine elektrische Pumpe bekommen. Ich habe 1 Woche lang erst beide Brüste und dann in der zweiten Woche nur eine Brust abgepumpt (die schmerzhaftere) und mit der anderen gestillt. ich stille allerdings nur noch mit stillhüttchen. Durch die Hütchen und die Flaschen hat unsere kleine inzwischen eine saugverwirrung. Sie schreit die Brust an sobald ich die Hütchen weglasse. Sie hat auch starke Blähungen, krampft, überstreckt und schreit nach jeder Mahlzeit. Wir waren gestern mit ihr beim Kinderarzt. Er sagt sie hätte sehr viel Luft im Bauch. Sie trinkt sehr hastig (besonders die Flasche) und verschluckt sich mehrmals und spuckt viel. Ich habe Sonntag Abend wieder die zweite Brust gegeben und das hat bis heute relativ gut geklappt. Doch die starken Schmerzen kommen wieder (als ob ein Messer die Brustwarze schneidet). Zusätzlich habe ich in der Brustwarze (seit gestern) eine kleine Blase bekommen. Die vergrößert sich. Wenn die Schmerzen wieder stärker werden, muss ich wohl wieder pumpen. Das möchte ich so gut es geht vermeiden, weil die kleine endlich wieder etwas ruhiger nach dem stillen ist (keine Flasche mehr). Ich habe auch eine Hebamme, die auch Stillberaterin ist. Allerdings konnte sie mir nicht wirklich helfen. Ich habe mit einer anderen (inzwischen 3) Stillberaterin telefoniert. Sie tippte auf milchgangsoor. Die Ärztin im Krankenhaus hat bei der kleinen allerdings keinen soor feststellen können, hat mir aber dennoch decoderm tri verschrieben. Als Test sozusagen. Ich habe es nicht genommen, weil im Beipackzettel "bei Anwendung in stillzeit, unbedingt abstillen" stand. Habe dann 2 Tage lang Multilind Salbe verwendet. Hat allerdings nichts gebracht. Weil sich die Salbe so schlecht wegwischen läßt, habe ich sie wieder abgesetzt. Meine Brüste Schmerzen dauerhaft. Wenn die Brüste frei sind, schmerzt es schon, wenn ich nur mit den Haaren, Stoff oder Wasser dran komme. Ich weiß inzwischen nicht mehr was ich machen soll. Pumpe ich und füttere zum Teil mit der Flasche habe ich ein schreiendes Kind, welches mich auch nicht regelmäßig Pumpen läßt (hatte dadurch auch schon einen Stau mit 39C Fieber. Pumpe ich nicht, ist mein Kind ruhiger, aber ich weine wieder vor Schmerzen. Haben Sie eine Idee, auf was ich mich noch untersuchen lassen könnte?
Sorry für den langen Text.
Vielen Dank
von
Faina
am 17.03.2015, 14:08
Antwort auf:
Schmerzende Brüste, weiß nicht mehr weiter.
Liebe Faina,
hattest Du in letzter Zeit Antibiotika bekommen oder hatte dein Kind einen Windel- oder Mundsoor?
Wenn ja, kann es tatsächlich sein, dass Du eine Soorinfektion hast.
Die Symptome für Soor sind sehr gut beschrieben im „Breastfeeding Answer Book“:
• „starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während
der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und
Anlegetechniken nicht gelindert werden können,
• plötzlich einsetzende Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der
Neugeborenenperiode,
• juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen
und/oder mit einem Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind,
• offene Brustwarzen,
• stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen,
• schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer
vollautomatischen elektrischen Milchpumpe,
• Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia).“
Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben und die Mutter kann dennoch eine Soorinfektion
der Brust(warzen) haben.
Im Zweifelsfall lass deine Brust vom Arzt anschauen.
Es kann auch sein, dass es sich um ein durch nicht so ganz korrektes
Anlegen verursachtes Problem handelt.
Aus der Ferne kann ich jedoch nicht sagen, was es ist und deshalb ist es am sinnvollsten, wenn Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest und dir beim Stillen zuschauen lässt.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.03.2015
Antwort auf:
Schmerzende Brüste, weiß nicht mehr weiter.
Hallo liebe Biggi,
Danke erstmal für deine schnelle Antwort. Ich habe kein Antibiotikum bekommen. Bzw. mein Arzt hatte mir während der brustentzündund eines verschrieben, wollte aber das ich mit der Einnahme abwarte ob es schlimmer wird um es dann erst zu nehmen. Die Entzündung ist schnell abgeheilt. Die brennenden, stechenden Schmerzen an Brustwarzen und in den Brüsten sind seit heute wieder voll da. Ich liege wieder im Bett und kann mich kaum bewegen, weil jede Bewegung die Brüste noch mehr reizt. Die kleine wurde auf soor untersucht. Aber die Ärztin hat nichts im Mund finden können. Auch meine Brustwarzen waren für sie nicht typisch soor. Meine Brustwarzen haben aber hin und wieder helle, fast weiße Stellen. Sie sind mal lila mal eher weißlich. Was mir aufgefallen ist: sobald ich z. B an meine Tochter denke habe ich tierische Schmerzen die von den Achseln bis zu den Brustwarzen ziehen, brennen, stechen wie tausend nadeln usw. Das hat definitiv etwas mit den milchgängen zu tun. Also schmerzende einschießende Milch. Allerdings viel schmerzhafter als das typische anfängliche einschießen.
Ich denke, ich werde morgen mal meinen Frauenarzt aufsuchen.
Liebe Grüße
von
Faina
am 17.03.2015, 21:20
Antwort auf:
Schmerzende Brüste, weiß nicht mehr weiter.
Liebe Faina,
es ist sehr schwer, das von hier aus zu beurteilen, am einfachsten wäre es, wenn du zu einer Stillberaterin in deiner Nähe gehen könntest, die selbst einmal einen Blick auf deine Brust werfen könnte.
Ob es ein Soor ist oder nicht ist schwer zu sagen, denn eine Pilzinfektion der
Milchgänge zu diagnostizieren bzw. auszuschließen ist überaus schwierig, da selbst wenn eine oder mehrere angelegte Kulturen negativ waren, die Milchgänge befallen sein könnten. Es gibt Ärzte, die bei der von dir beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der
Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen „ja, es war doch eine Pilzinfektion“.
Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Vielleicht ist es ja auch "nur" eine nicht ganz korrekte Anlegetechnik, bei der das Baby an der Brustwarze saugt, statt den Mund voll Brust zu haben?
Wenn Du zu den Frauen gehörst, die den Milchspendereflex sehr deutlich und sogar
schmerzhaft empfindest, kannst Du dir erstens berechtigte Hoffnung machen, dass sich dieses
Gefühl im Laufe der allernächsten Zukunft legen wird und der Schmerz verschwindet und
zweitens versuchen, mit Entspannungsübungen (wie die aus dem Geburtsvorbereitungskurs
zum Beispiel) dagegen anzugehen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.03.2015
