Schmerzen nach dem Stillen.

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Schmerzen nach dem Stillen.

Hallo, ich habe bereits seit der Geburt meines Sohnes vor 5 Wochen Probleme beim Stillen. Die ersten 2 Wochen hatte ich sehr wunde und teilweise auch blutige Brustwarzen. Habe mir dann Brusthütchen besorgt mit denen das Stillen erträglich wurde. Die Brustwarzen sind dann zum Glück schnell verheilt. Seit ca. 1 Woche habe ich überwiegend nach dem Stillen und auch zwischen den Stillmahlzeiten Schmerzen in der Brust. Es ist ein brennender, stechender Schmerz der sich über die ganze Brust ausbreitet bis zu den Brustwarzen. Die Haut um meine Brustwarzen ist gerötet und brennt. Meine Hebamme hat eine Soor Infektion vermutet und mir Gel empfohlen. Dieses trage ich nun schon seit 4 Tagen nach dem Stillen auf und es ist keine Besserung eingetreten. Ich denke darüber nach abzustillen, da ich den Schmerz, der Abends am stärksten ist nicht mehr aushalte. Musste die letzten 2 Tage schon zu Schmerzmittel greifen, da ich vor Schmerzen nicht schlafen konnte. Haben Sie eine Idee woher der Schmerz noch kommen könnte? Eventuell ein Pilzbefall in den Milchgängen? Vielen Dank im Voraus.

von Möhrchen2015 am 09.02.2015, 11:06



Antwort auf: Schmerzen nach dem Stillen.

Liebe Möhrchen2015, wenn es Soor ist, muss auf jeden Fall auch dein Kind behandelt werden, sonst habt ihr nur einen Ping-Pong-Effekt. Es ist allerdings auch sinnvoll zu kontrollieren, ob das Zungenbändchen deines Kindes vielleicht verkürzt ist (sprich die Hebamme bitte mal darauf an), und als weitere Möglichkeit kommt ein Gefäßkrampf für die Schmerzen in Frage, , der z.B. häufig vorkommt, wenn die Frau in der Schwangerschaft Magnesium eingenommen hat und das nach der Geburt nicht mehr tut. Hier kann es helfen, Magnesium einzunehmen. Das ist von hier aus schwer zu erkennen, darum empfehle ich dir, Kontakt mit einer Stillberaterin in deiner Nähe aufzunehmen. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Vielleicht ist es ja auch "nur" eine nicht ganz korrekte Anlegetechnik, bei der das Baby zu weit vorn an der Brustwarze saugt, statt den Mund voll Brust zu haben? Darum schreibe ich dir hier nochmal alles, was beim korrekten Anlegen wichtig ist: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann ziehst Du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen" von LLLD, das du hier herunterladen kannst: http://lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=567&Itemid=222 Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 09.02.2015