Schmerzen beim und nach dem Stillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schmerzen beim und nach dem Stillen

Liebe Biggi, liebe Kristina, vor ein paar Tagen hatte ich bereits bei Euch angefragt, wann wir ungefähr einen Rhythmus ins Stillen bekommen. So langsam scheint er sich einzupendeln auf tagsüber alle drei Stunden und nachts sogar alle vier Stunden. O.k. ist nicht jeden Tag identisch, überwiegend aber schon. Jetzt haben wir das nächste Problem und das macht mir sehr stark zu schaffen. Ich habe recht große Brustwarzen, die linke ist eine Schlupfwarze, weshalb wir von Anfang an mit Stillhuetchen gearbeitet haben. Seit ein paar Tagen schafft es der Kleine nun, rechts komplett ohne Hütchen und links - bis auf nachts - auch ohne Hütchen zu trinken. Trotz täglicher Kontrolle / Unterstützung durch unsre Hebamme und "überprüfter, richtiger Anlegetechnik" tun mir die Brueste, bzw. die Warzen total weh. Der Kleine ist sehr hektisch, wenn er Hunger hat, er packt sich alles, was ihn glücklich macht und saugt sehr stark am Busen. Manchmal lässt er zu Beginn der Mahlzeit noch einmal ab, dann spritzt die Milch wie eine Fontaine aus der Brust und im Handumdrehen sieht unser Schatz aus, wie mit Milch geduscht. Was können wir tun, damit das Stillen bei mir nicht jedes Mal vorher schon Angst vor den Schmerzen auslöst und wieder ein schönes Ereignis für uns beide ist??? Heilwolle und Rotlicht bringen es leider nicht wirklich... Danke für Eure Hilfe! L.G. Hashomy

von Hashomy am 03.02.2015, 21:45



Antwort auf: Schmerzen beim und nach dem Stillen

Liebe Hashomy, ich kenne dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst. Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls Dunoch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob sein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 03.02.2015



Antwort auf: Schmerzen beim und nach dem Stillen

Liebe Biggi, als erstes einmal herzlichen Dank für Deine Antwort! Ich sitze gerade ganz verzweifelt hier an meiner Milchpumpe und weine vor mich hin... Wir hatten heute einen hebammenfreien, entspannten Tag, aber aus irgendwelchen Gründen hatte Junior heute noch öfter Hunger (Wachstumsschub mit fast drei Wochen??!?) und mein Busen schmerzt von Mahlzeit zu Mahlzeit mehr. Eben hatte ich den Kleinen noch mal angelegt und plötzlich ging gar nichts mehr. Ich halte die Schmerzen nicht mehr aus! Anfangs verhielt es sich ja noch so, daß die erste Minute vom Stillen, also das Vakuumziehen und die Dauer bis zum Milchspendereflex schlimm waren und es danach besser wurde, aber mittlerweile wird es immer schlimmer, je länger er anliegt. Und wenn er dann nach langer Zeit nur noch nuckelt und ich ihn dann lösen möchte, dreht er mittlerweile den Kopf weg, lässt meine Warze allerdings nicht los. Dadurch wirds natürlich auch nicht besser. Inzwischen habe ich vor jeder Mahlzeit Angst und weiß nicht mehr weiter. Meine Stillberaterin ist meine Hebamme, die mit mehr als 50 Jahren Berufserfahrung alle Stillprobleme kennen und lösen können sollte (bisher ging es auch immer mit ganz viel Geduld, aber jetzt kann ich nicht mehr!). Ich werde diese Nacht nur abpumpen und hoffe, sie hat morgen noch eine andre Idee! Faellt Dir zu unsren Schwierigkeiten noch etwas ein? Kann ich notfalls nur noch abpumpen? Ich weiß ja, daß ich dann irgendwann nicht mehr genug Milch haben werde, aber ich hab mein Bestes gegeben... Eine ganz traurige, enttäuschte und Schmerzen leidende Hashomy :``-(

von Hashomy am 05.02.2015, 23:25



Antwort auf: Schmerzen beim und nach dem Stillen

Hallo, auch bei Dir könnte ich mir gut vorstellen, dass Du Milchgangskrämpfe hast. (siehe auch Raynaud-Syndrom). Ich hatte auch bei jedem Stillen Höllenschmerzen. Zusammen mit meiner Hebamme und einer Stillberaterin sind wir zum Schluss darauf gestoßen. Dieses Phänomen ist noch recht unbekannt. Geholfen hat mir hochdosiertes Magnesium.Ich habe es anfangs sogar 3x täglich genommen. Normalerweise hätte ich Durchfall davon bekommen müssen, aber das war nicht so. Also hat mein Körper es gebraucht. Nach ein paar Tagen wurde es langsam besser. Und nach ca. 14 Tagen war es richtig gut. Meine Kleine ist jetzt fast 11 Monate. Ich nehme noch täglich 1x Magnesium. Wenn ich es vergesse, merke ich meist am nächsten Tag ein leichtes Stechen in der Brust. Meine Schwester hat 6 Monate später ihr baby bekommen und hatte die gleichen Probleme. Auch bei ihr hat das Magnesium super angeschlagen. Da es weder Mutter noch Kind schadet, ist es allemal einen Versuch wert. Alles gute und vielleicht kannst Du ja mal von Deinen Erfahrungen berichten. LG Katrin

von katrin_fx am 07.02.2015, 14:36