Säugling verträgt Muttermilch nicht mehr?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Säugling verträgt Muttermilch nicht mehr?

Hallo. Die Frage hört sich etwas seltsam an... Aber kann das sein? Da das Stillen aus verschiedenen Gründen nicht nicht klappte, hab ich auf Anraten von Kinderarzt und Hebamme angefangen Pre zuzufüttern. Da war mein Sohn 1 Woche alt. Ich hab derweil abgepumpt und versucht so viel wie möglich Muttermilch zu füttern. Milchmenge reicht für ca. jede 2. Flasche reine Muttermilch. Sohn (jetzt 4 Wochen alt) bekommt Pre und Muttermilch also im Wechsel. Allerdings ist mir aufgefallen, dass mein Sohn seit ca. einer Woche nach fast jeder Muttermilchflasche angefangen hat arg zu spucken. Das ist inzwischen so stark geworden, dass er fast den gesamten Flascheninhalt wieder erbricht. :-( Pre-Nahrung bleibt seltsamerweise drin... Er schreit und windet sich auch immer total an der Flasche, wenn ich ihm Muttermilch gebe. Wenn ich Pre und MuMi etwa halb-halb mische, spuckt er nicht so viel... aber es ist unterschiedlich ob er sich danach übergibt oder ob es nur beim normalen Säuglingsspucken bleibt. Warum erbricht er die Muttermilch? Das versteh ich nicht. Da pumpt man sich nen Wolf und alles wird wieder hoch gewürgt. Ich ernähre mich eigentlich sehr ausgewogen (viel Obst und Gemüse, kaum blähendes, keine scharfen Gewürze, usw) und trinke viel stilles Wasser. Gibt es da ein paar Tricks, wie ich meine Milch wieder "bekömmlicher" bekomme? Grüße

von Chaoskrümel am 17.02.2015, 11:34



Antwort auf: Säugling verträgt Muttermilch nicht mehr?

Liebe Chaoskrümel, eine echte Muttermilchunverträglichkeit gibt es nur, wenn das Kind an einer sehr seltenen Krankheit, der Galaktosämie, leidet. Diesen Kinder fehlt ein Enzym (Laktase), so dass sie keinerlei Milch, auch nicht die der eigenen Mutter, vertragen. Ein Kind, das an dieser Krankheit leidet, gedeiht sehr schlecht und ist überhaupt sehr krank und diese Krankheit ist zum Glück sehr, sehr selten. Man hätte sie in diesem Alter längst entdeckt, keine Bange. Was vorkommen kann, ist dass ein Baby auf einen Bestandteil im Speiseplan der Mutter reagiert, aber auch das ist sehr viel seltener der Fall, als allgemein angenommen wird. Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein Detektivspiel. Kuhmilch steht ganz oben auf der „Hitliste“. Du kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche. Oft verträgt ein Kind nach einiger Zeit wieder Milch (welche die Mutter zu sich nimmt), ich würde immer wieder einen neuen Versuch wagen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 17.02.2015