rez. milchstau und ungenügende gewichtszunahme

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: rez. milchstau und ungenügende gewichtszunahme

Liebe kristina, liebe biggi, ich habe ein großes problem. vor vier tagen war ich bei der u4&6-fachimpfung meines morgen 10 wochen alten sohnes. Dabei ist eine ungenügende gewichtszunahme festgestellt worden (u3 4900 g am 19.2. zu u4 5260g am 19.3.). damit habe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet, da er 1. so gewachsen ist, dass ich in der letzten zeit mit dem neukauf von größerer kleidung beschäftigt war (von 57,7 in der u3 auf 63cm u4) und 2. das in den ersten 4 lebenswochen nie ein thema war, da hat er ausgesprochen gut zugenommen. zur geburt wog mein sohn 4040g bei einer größe von 55cm. der beginn der stillbeziehung lief sehr gut und er nahm gut zu. die hebamme kam für etwa 2 wochen zum wiegen und beraten und stellte dann ihre besuche angesichts des komplikationslosen verlaufes ein. im weiteren verlauf nahm mein sohn sichtlich weiter gut zu. auffällig waren nur häufige und grüne stühle sowie ein ziemlich hastiges trinken v.a. jeweils zu beginn. Zu diesem zeitpunkt stillte ich, wie von der hebamme empfohlen, 15min an der einen brust und dann die andere brust nach bedarf (der eigentlich immer bestand). im verlauf bekam ich allerdings probleme mit rezidivierendem und zum teil fieberhaftem milchstau (etwa 4.-6. Woche) und wunden mamillen, so dass ich erneut kontakt zu meiner hebamme aufnahm. Die hörte meinen sohn hastig und geräuschvoll trinken und sagte, ich hätte zu viel milch. empfehlung: Kein stilltee mehr, tgl eine tasse salbeitee, zunächst einige stunden hintereinander die gleiche brust geben (habe gelesen, dass das sinn macht, meine hebamme kannte die methode nicht) und dann im verlauf immer nur eine brust pro mahlzeit stillen bis sie leer ist. so haben wir das gemacht. Es hat etwa 2-3 wochen gedauert, bis sich das problem mit dem rez. milchstau gelöst hat und auch die mamillen sich wieder ganz beruhigten. Es war sehr angenehm, da meine brüste sich nicht immer so schwer und voll anfühlten. unser rhythmus betrug zuletzt alle 2-3 stunden etwa 20min eine brust, sowie nach ca 20-30 min ein „nachtisch“ von etwa 5 min , die selbe brust (er schläft gelegentlich nach den ersten hastigen schlücken an der brust ein, wacht dann wieder auf, nuckelt etwas, trinkt wieder usw.). gleicher rhythmus auch nachts. darunter wurde der stuhl goldgelb und blieb regelmäßig mehrmals tgl. darunter kam es zu einem guten wachstum (s.o.) und niemand von uns fand, dass er zu schmal sei. nun ist es außerdem so, dass mein sohn ein ziemlich mobiles und aufgeregtes kind ist, d.h. tagsüber „zappelt“ er viel herum, guckt mit riesigen augen in die welt, spielt und gluckst und schafft es tagsüber nicht, von alleine einzuschlafen. d.h. er spielt wie verrückt bis die situation kippt und er sich eschoffiert und dann (meiner meinung nach aus müdigkeit und überreizung) anfängt, zu weinen. in diesen situationen beruhigt er sich erst im tragetuch, im kinderwagen an der frischen luft oder im auto und schläft dort in aller regel dann auch zügig ein. an der brust klappt es auch immer, ihn zu beruhigen, allerdings hat er dann immer nur ein paar hastige schlucke getrunken und dann nur noch genuckelt. Angesichts des milchstaus, den ich zuvor hatte, hielt ich das nuckeln an der bust für keine gute lösung für mich... einen schnuller nimmt er nicht. vor etwa einer woche war ich mit ihm bei einer osteopathin, weil ich schauen lassen wollte, ob evtl irgendwelche blockaden ihm zu schaffen machen (z.n. kristellern und saugglocke). die hält das weinen für eine regluationsstörung und empfiehlt reizreduktion. Als sie sah, dass ihm ein wenig milch aus dem mund lief und sagte, er würde wahrscheinlich zu viel trinken und ich solle den „nachtisch“ weglassen. gesagt, getan. es führte dazu , dass ich ihn jeweils früher im tragetuch beruhigen musste, was aber gut geklappt hat, oft blieb er dort noch ein wenig wach und sah sich die umgebung an, bevor er nach kurzem jammern einschlief. nun waren wir vor 4 tagen (fr) bei der kinderärztin. dort habe ich im wartezimmer eine halbe std lang gestillt, bis wir dran waren. nach dem wickeln/wiegen/vermessen ist er dann in einen kreischanfall gerutscht, den die ärztin im sprechzimmer mitbekommen hat. Sie bat mich, ihn erneut anzulegen und sah, wie er hastig trank. So entstand der eindruck, er würde nur aus hunger schreien und hätte deswegen auch unzureichend an gewicht zugenommen. das gefühl, ihn regelmäßig schreien zu lassen und ins tragetuch zu packen, obwohl er eigentlich hunger hat, bestürzte mich total. die kinderärztin sagte, ich solle von nun an wieder beide brüste stillen, nur jeweils 5-10min pro seite und die abstände auf 3-4std erhöhen. außerdem gab sie mir ein rezept für eine leihwaage und ich soll meinen sohn nun jew. vor und nach dem stillen wiegen. ok, das mache ich jetzt. ergebnis: er trinkt jeweils etwa 80-120ml milch, kommt in den ersten 24std auf 885ml insgesamt, in den zweiten 24h waren es 20ml. die kinderärztin ist zufrieden und sagt, ich soll mit dem wiegen aufhören. bei zwischenzeitlichen schreianfällen habe ich ihn in den ersten zwei tagen dann auch wieder angelegt, um zu schauen, ob er hunger hat, immer sah es für mich so aus, als würde er etwas trinken, bevor er nach 1-2 min nur noch nuckelte, die waage zeigte aber keinen gewichtsunterschied. um sicher zu gehen, dass die brust nicht bereits leergetrunken ist, bin ich jeweils durch ausdrücken sichergegangen, dass milch fließt. Die stillabstände betragen bei dieser methode zwischen 2,5-4 stunden, je nachdem, wie lange er schläft. so. nun bin ich total verunsichert. mein gefühl sagt mir, dass er nicht aus hunger sondern aus überreizung weint. zumal er nachts im dunklen zimmer neben mir gepuckt nie weint und auch nach dem stillen von alleine einschläft. auch wenn er wacht wird, weint er erstmal nicht, sondern ich werde davon wach, dass er suchend sein köpfchen dreht und lege ihn dann an. muss ich mir sorgen machen? die kinderärztin sagte, ich solle in erwägung ziehen, prenahrung zuzufüttern, eigentlich möchte ich das aber nicht. Soll ich erstmal so weitermachen? mich stresst das alles ziemlich.. mit seinen 5300g liegt er doch eigentlich genau auf der perzentilenkurve? Ich habe nun seit gestern rechts wieder einen schmerzhaften und fieberhaften milchstau und die brust ist heute rot. Denken sie, das kommt vom stress? Oder eher davon, dass ich nun wieder beide seiten stille? für mich ist das kein problem, ein aufgeregtes baby zu haben. mit den methoden tragetuch/kinderwagen/autofahren habe ich gute beruhigungsmittel, die schnell wirken und v.a. mit dem tragetuch habe ich ein gutes gefühl und bin in meiner mobilität zuhause überhaupt nicht eingeschränkt. allerdings möchte ich meinem sohn auf keinen fall muttermilch vorenthalten, wenn er eigentlich hunger hat. nur – ihn deswegen bei jedem quengeln anlegen? Eine weitere frage: woher kann es kommen, dass er manchmal nach einigen minuten stillen ganz zappelig an meiner brust wird und pressgeräusche macht sowie mit dem köpfchen gegen meine brust stößt, obwohl milch zu fließen scheint (beim manuellen ausstreichen kommt milch, aber sie fließt nicht von alleine und „schießt“ auch nicht heraus)? Es tut mir leid, dass ich so weit ausholen musste und ich wäre wirklich sehr dankbar, einen ratschlag von ihnen zu bekommen. mit freundlchen grüßen, anne.

von a.k. am 24.03.2015, 06:53



Antwort auf: rez. milchstau und ungenügende gewichtszunahme

Liebe Anne, ich kann gut verstehen, dass Sie nun völlig verunsichert sind und ich bin sicher, dass der neuerliche Stau vom Stress kommt und nicht vom Stillen. Ihr Bay hat nicht ausreichend zugenommen und es braucht Milch, ich rate dazu, nach Bedarf zu stillen! So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. In Ihrer Situation ist eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin und Stillberaterin zu empfehlen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Sollte die Brust zwischendurch spannen, pumpen Sie bitte etwas Milch ab, um einen neuen Stau zu vermeiden. Allerdings nur so viel, bis die Spannung nachlässt, da sonst die Michmenge noch weiter gesteigert wird. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob Ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das Sie sich bei La Leche Liga herunterladen können: http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Am "einfachsten" ist es, wenn Sie versuchen, alle 2 Stunden anzulegen und dabei das Super-Wechselstillen und die Brustkompression anzuwenden. Auch empfehle ich Ihnen, Muttermilch-Sahne zu füttern. Das geht so: Entweder Sie lassen abgepumpte Milch einfach nur so lange stehen, bis sich das Fett, der Rahm, oben abgesetzt hat. Den können Sie dann mit einem Löffelchen abschöpfen und dem Kind in den Mund löffeln. So bekommt das Baby Kalorienbomben, die auf jeden Fall innerhalb von wenigen Tagen ein deutliches Ergebnis bringen müssten. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Biggi Welter am 24.03.2015



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