Guten Tag,
meine Tochter wird am Sonntag 10 Wochen alt und ich muss seit ein paar Wochen zufüttern, da meine Milch nicht ausreicht.
Meine Tochter nimmt jedoch nur sehr schlecht die Flasche an, sie schreit meist eine halbe Stunde bis sie anfängt zu trinken und schreit dann zwischendurch ständig weiter obwohl sie Hunger hat.
Ich nehme bereits Bockshornklee Kapseln und den Stilltee von Walesa. Dies bringt jedoch nichts. Wenn ich milch abpumpe kommen nur 20 - 30 ml pro Brust zusammen. Ich benutze eine Handmilchpumpe. Gibt es noch andere Möglichkeiten um die Milchmenge zu steigern?
von
Engel20
am 24.07.2015, 12:09
Antwort auf:
Milchmenge steigern
Liebe Engel20,
woher weißt du, dass deine Milchmenge nicht reicht? Unruhe nach dem Stillen allein ist kein zuverlässiges Zeichen... auch nicht, dass es dann noch eine Flasche nimmt (meist sorgt der Saugreflex dafür, dass ein Baby eine Flasche trinkt, die man ihm in den Mund steckt, denn beim Saugen fließt die Milch und die muss es schlucken). Vielleicht leidet dein Kind "nur" unter den stressigen Geburtsbedingungen? Dann kannst du ihm helfen, in dem du ganz intensiven Körperkontakt bietest, der etwa durch die Verwendung eines Tragetuchs oder einer GUTEN Tragehilfe möglich wäre, und durch gemeinsames Schlafen.
Ich weiß nicht, ob du dich traust, sie einmal 24 Stunden lang nur zu stillen, so oft wie nötig (kann durchaus stündlich sein) um in der Zeit die Windelprobe zu machen, der gibt etwas deutlicher Auskunft über die Milchmenge, die dein Kleiner aufnimmt. Das ist meist aussageklräftiger, als das Kind vor und nach dem Stillen zu wiegen.
Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt.
Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte:
Urin:
1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag
3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag
2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag
Wenn wir diesen Wert haben, sehen wir auf jeden Fall klarer und sehen, ob sie wirklich zu wenig trinkt.
Und wie schaut denn ihre Gewichtsentwicklung aus? Könntest du mir mal schreiben, wann (Datum!) sie was gewogen hat. Auch daran kann man schon ein wenig sehen, ob sie vielleicht gar nicht so viel zusätzliche Milch braucht, wie sie momentan bekommt.
Das Pumpen klappt nur dann, wenn dabei der Milchspendereflex ausgelöst wird. Tees oder Kapseln helfen da gar nichts, und du könntest durchaus viel mehr Milch HABEN!!!
Wichtig wäre dass du schaust, ob es in deiner Umgebung eine Stillberaterin gibt, die euch unterstützen kann. Dadurch, dass du sie auch einfach mal kurz anrufen kannst, oder sie euch im Rahmen eines Stilltreffens beim Stillen beobachten kann, kannst du ganz gezielte Unterstützung bekommen, die weit über das hinausgeht, was wir hier übers Netz schaffen können.
Und sie kann dir auch erklären, wie das mit dem Abpumpen besser klappen kann - falls es wirklich weiterhin nötig wäre!
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.07.2015