Liebe Still-Expertinnen,
mein Sohn ist 3 Monate alt und wird gestillt. Nun habe ich selbst zur Zeit eine starke Erkältung (Gliederschmerzen, Entzündung der Nasennebenhöhlen, Halsschmerzen und Heiserkeit).
Normalerweise nehme ich bei verstopfter Nase immer Sinupret ein, was bei mir auch hervorragend wirkt. In der Packungsbeilage steht, dass dieses Präparat in der Stillzeit nicht eingenommen werden darf, da nicht bekannt ist, ob Stoffe in die Muttermilch übergehen.
Auf Nasensprays kann ich nicht zurückgreifen, da ich sehr leicht Nasenbluten bekomme.
Leider habe ich nicht den Eindruck, dass sich mein Hausarzt besonders gut auskennt, welche Medikamente in der Stillzeit bedenkenlos eingenommen werden können.
Gibt es ein paar Hausmittel oder pflanzliche Präparate, welche Sie zur Behandlung in der Stillzeit bedenkenlos empfehlen können?
Vielen Dank.
von
Leoflonad
am 06.01.2017, 08:50
Antwort auf:
Medikamente in der Stillzeit?
Liebe Leoflonad,
zunächst einmal das wichtigste: Wenn dein Arzt sich unsicher ist, oder du Zweifel daran hast, ob er sich sicher ist, ist es dein gutes Recht ihn zu bitten, sich bei der Embryotox beraten zu lassen. Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html
Der Leiter der Embryotox, Dr. Christof Schaefer, gibt mit seinem Kollegen Dr Spielmann regelmäßig ein Nachschlagewerk heraus, dass Ärzte haben sollten. Es heißt "Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit" und auch wir zitieren häufig daraus. Dort findet sich jedoch nichts über das Sinupret, das ja rein pflanzliche Wirkstoffe enthält.
Der Hersteller selbst schreibt dazu:
"Es liegen keine Hinweise zu einem schädigenden Einfluss von Sinupret® während der Schwangerschaft und Stillzeit vor."
ie Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Nicht jedem (Laien oder auch Arzt) ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist.
Medikamente dürfen wir hier nicht empfehlen, weil wir keine medizinische Beratung machen dürfen. Was Hausmittelchen betrifft: Muttermilch wirkt super in der Nase, du kannst sie dir (oder deinem Baby, wenn es mal Schnupfen haben sollte) mit einer sauberen Pipette in die Nase tropfen.
Lieben Gruß und gute Besserung!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 06.01.2017