Hallo Kristina
Vielen Dank für deine Worte. Das ist es genau. Wenn ich wüsste, dass es z.B. mit 2 Jahren besser wird, dann würde ich ohne Problem weiterfahren. Es ist auch nicht das Einschlafstillen, sondern das stündliche stillen in der Nacht. Meinst du wirklich, dass sich das von alleine auflöst? Irgendwann hätten wir gerne noch ein3. Kind und ich kann mir unmöglich vorstellen zwei Kinder in der Nacht zu stillen und das so häufig.
Hast du Erfahrung, wie sich das nächtliche stillen weiterentwickelt mit zunehmendem Alter? Liebe Grüsse
von
buzzidil
am 21.03.2014, 23:24
Antwort auf:
Langzeitstillen in der Nacht
Liebe buzzidil,
die Frage habe ich mir damals auch oft gestellt und ich dachte auch, dass ich einfach nicht mehr kann.
Je mehr ich gekämpft habe ums Durchschlafen, umso schwieriger wurde die Situation, mein Kind war verunsichert und hat immer noch mehr geklammert.
Irgendwann konnte ich akzeptieren, dass ich selbst nicht bereit war, irgendwelche Schlafprogramme durch zu ziehen und mein Kind von alleine auch noch nicht bereit und reif genug dafür war, längere Zeit zu schlafen.
WENN Du aber wirklich überzeugt bist, dass Du so nicht weitermachen kannst, dann ist das OKAY!!!!
Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht.
Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung.
Er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Sohn ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat.
Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es...
Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.03.2014
Antwort auf:
Langzeitstillen in der Nacht
Hallo buzzidil,
nur ein kleiner Erfahrungsbericht zum Mutmachen:
Als meine Tochter (2,5 Jahre) wenig jünger war als Dein Sohn wurde ich für zwei Monate sehr krank, so dass die Ärztin meinte, ich müsse nun einfach hinkriegen, dass ich nachts schlafe. Meine Kleine hat damals auch zweitweise sehr viel gestillt nachts, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass das nun so dramatisch schlimm für mich ist. Jedenfalls hörten wir in dieser Situation auf die Ärztin und erklärten unserer Tochter, dass wir nun nachts schlafen müssen, weil ich krank bin und gesund werden muss. Wir haben ihr erklärt, dass sie mit Papa einschläft (kannte sie schon). Sollte sie nachts aufwachen, haben wir ihr erklärt, könnte sie sich ganz fest an Papa kuscheln und an was Schönes denken, die Augen schließen, und dann käme der Schlaf bestimmt ganz schnell wieder zu ihr. Morgens, wenn es hell würde bzw. wenn Papa aufstünde, würde er sie zu mir bringen, und dann dürfe sie schön kuscheln und stillen bis zum Aufstehen.
Ich hatte echt Zweifel, ob das nicht eine Riesenherausforderung sei. Weit gefehlt. Meine Tochter verstand offensichtlich, dass das nun so wichtig sei und so sein müsse und schlief von einem Tag auf den andern durch. Ohne Geschrei, ohne Protest, ohne alles! Waren wir stolz auf sie! Es gab natürlich später Nächte, in denen sie mal aufwachte und etwas weinte, aber nie lange und nur selten, und mein Mann konnte sie immer gut trösten und ihr wieder in den Schlaf helfen. Zwei Sätze waren dabei hilfreich: "Bist Du sehr traurig?" und "Das verstehe ich."
Wenn Du soweit bist, dass es für Dich wirklich wichtig ist, wird auch Dein Sohn das hinkriegen. Ich muss sagen, ich habe die ersten Nächte gar nicht gut schlafen können, weil ich mein Kind vermisst habe. ;-) Jetzt freue ich mich, wenn sie so gegen halb sechs oder sechs (anfangs halb fünf) zu mir kommt. Es ist sooo kuschelig!
Alles Gute!
LG Sileick
Mitglied inaktiv - 22.03.2014, 15:41