Hallo mein Sohn ist jetzt sieben Wochen alt. Er ist eine Frühgeburt und wurde per Kaiserschnitt geholt in 34+2.
Er wurde anfangs mit Sonde ernährt in der Kinderklinik und später dann mit der Flasche. Immer mit abgepumpter Muttermilch. Außerdem habe ich ihn immer wieder angelegt in der Klinik. Zu Hause dann habe ich es auch immer so gemacht vor der Flasche an die brust angelegt. Nach und nach hat er immer mehr aus der brust trinken können und ist hin und wieder auch satten eingeschlafen. Seit einer Woche ca. fängt er an zu schreien wenn ich ihn anlegen will und steigert sich da so rein das es mir nicht mehr möglich ist ihn an zu legen. Als Ergebnis muss ich ihm dann Ersatznahrung machen da ich nicht mehr genug Milch ab pumpen kann. Was mich sehr irritiert ist das er einen tag völlig normal an der brust trinkt und am nächsten Tag ist es fast unmöglich. Gibt es etwas was ich tun kann? Bin am verzweifeln....
von
Tinkerbell8089
am 10.11.2015, 20:42
Antwort auf:
Kind schreit beim anlegen
Liebe Tinkerbell8089,
es kann sein, dass Ihr Baby saugverwirrt ist.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Und vom falschen Saugen schluckt das Baby viel Luft und bekommt Blähungen.
Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.11.2015