Frage: Kann ich mein Sohn wieder stillen?

Hallo Stillberatung, von Anfang an habe ich das Problem meinen Sohn (fast 3 Monate) satt zu kriegen. - Stundenlang mit Pausen zwischendurch gestillt, immernoch/-wieder Hunger - mit pre Nahrung zugefüttert, nach kurzer Zeit wieder Hunger - mit 1er Nahrung zugefüttert, hat geklappt - paar Tage gut gestillt ohne Flasche hat geklappt, dann wieder Probleme. Ich glaube, weil ich schon oft genug die Flasche gegeben habe und dadurch meine Milch weniger wurde - mittlerweile trinkt er nur noch aus der Flasche 1er Nahrung ...wenn ich ihn anlege schreit er, weil nicht genug kommt Ich versuche zu Pumpen in 30 min. habe ich noch nicht mal 50ml Bei meinem ersten Kind meiner Tochter (2 Jahre alt) konnte ich richtig gut stillen (8 Monate lang) und jetzt bei meinem Sohn klappt es gar nicht mehr.. Ich fühle mich als eine Versagerin, gegenüber meinem Sohn habe ich immer ein schlechtes Gewissen. Ich gebe es zu ich bin auch sehr ungeduldig und immer gestresst und darum habe ich kein Spaß daran. Ich will das es mir Spaß macht ich will meine Stillzeit genießen können. Ich beneide die Frauen die das voll genießen können und deshalb auch sehr lange stillen. Meine Stillversuche eskalieren nur noch. Kann man es noch retten??????

von Cns93 am 03.08.2016, 22:56



Antwort auf: Kann ich mein Sohn wieder stillen?

Liebe Cns93, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 04.08.2016