Hallo!
Ich brauche mal einen Rat.
Meine Tochter ist nun 9 1/2 Monate alt, seit Anfang an wacht sie nachts alle 2 Stunden auf und möchte an die Brust. Was ich ihr auch nicht verwehre.
Nun ist es aber so, dass es langsam wirklich an den Nerven zerrt und ich nachts auch gerne mal wieder länger als 2 Stunden am Stück schlafen möchte. Hinzu kommt, dass sie seit einiger Zeit sehr unruhig schläft und häufig weint und stündlich aufwacht (meist beginnt es ab 3 Uhr nachts). Dann lässt sie sich ganz schwer beruhigen und es dauert ewig bis sie wieder schläft.
Sie liegt bei uns mit im Schlafzimmer aber schläft in ihrem eigenen Bett. Wir hatten sie Probeweise auch schon im eigenen Zimmer oder mit bei uns im Bett liegen - doch es ist unverändert alle 2 Stunden manchmal auch stündlich.
Tagsüber bekommt sie Frühstück (Brot), Mittagsbrei (Gemüse, Beilage und Fleisch), Nachmittagsbrei (Obst-Getreide) und abends den Milchbrei. Pre und 1er Nahrung verweigert sie komplett.
Hatte schon bedenken dass sie zu wenig isst/trinkt und sich das nachts holen möchte - aber das kann eigentlich nicht sein, da sie tagsüber ganz gut isst und trinkt.
Des Weiteren habe ich schon überlegt ob ich abstillen soll, allerdings ist es nicht möglich da sie ja sonst keine Milch mehr bekommt und sie sich teilweise nur durch stillen beruhigen lässt.
Haben Sie einen Tipp/Rat was wir tun könnten?
Liebe Grüße
von
einspluseinsgleichdrei
am 22.09.2016, 18:50
Antwort auf:
Hilfe! Die Nächte sind so anstrengend - 2 Stundenrhytmus
Liebe einpluseinsgleichdrei,
die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst.
In diesem Alter verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten.
Ein Baby schläft ohne Brust ein bzw. weiter, sobald es reif genug dazu ist. Das Stillen ist keine schlechte oder gar schädliche Angewohnheit...
Wenn du allerdings am Limit bist, dann MUSS sich etwas ändern, auch wenn das zunächst vermutlich nicht ohne Geschrei und Tränen laufen wird (eben weil deine Maus von sich aus noch nicht soweit ist). Ihr könnt ihr mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen antrainieren, dass es eine stillfreie Zeit gibt. Die wird sie (und somit auch ihr) zumindest zunächst wohl eher nicht schlafend verbringen, aber es besteht die Chance, dass das nach ein paar unruhigen Nächten dann klappen kann.
Das Vorgehen dazu kannst du an die "Radiowecker"-Methode anlehnen.
(auch die ist eher für etwas ältere Babys gedacht, funktioniert jedoch zuweilen auch bei kleineren: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=155685&suche2=Pantley-Methode&seite=1)
ie Bücher von Elizabeth Pantley könnten euch generell helfen, es sind liebevolle Ratgeber..
Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren, dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten und nicht aus reiner Verzweiflung abzustillen.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 23.09.2016