Frage: Die Brust zum Schlafen abgewöhnen

Hallo, Und zwar geht es um meine 13 Monate alte Tochter. Sie schläft bis jetzt nur an meiner brust ein. das tag und nachts. Da ich aber bald wieder arbeiten gehe, möchte ich das jetzt langsam beenden und versuchen sie ohne brust schlafen zu lassen. Ich hatte das Thema hier schon mal, da hieß das machen sie alleine mit dem abgewöhnen, aber meine kleine ist davon weit entfernt. Wie mach ich das den jetzt am besten? und geb ich ihr abends dann einfach nur noch Kuhmilch in einer flasche? und ich habe keine ahnung wie ich sie jetzt dann zum schlafen bringen soll, da ein schnuller bei ihr keine verwendung findet, will sie einfach nicht. Ich habe keine Ahnung wie ich das alles jetzt anstellen soll. Rum tragen ? kuscheln? Flasche geben? Hilfe. :-( Also essen tut sie schon vom tisch und so, aber durch die Brust halt nicht so viel wie sie vllt. sollte. aber sie isst. Sie bekommt abends ein Brot und dann gehts ins Bett. aber sie brauch dann halt immer noch die Brust und nachts. Ohne ist an Schlaf nicht zu denken. Bitte geben sie mir einen Tipp wie ich das jetzt am besten anstelle. Lg Menolly

von Menolly1990 am 08.05.2017, 07:08



Antwort auf: Die Brust zum Schlafen abgewöhnen

Liebe Menolly, es scheint, dass dein Kind viel Nähe braucht, wenn du nun abstillst, wird dein Kind deswegen sicherlich nicht weniger anhänglich sein und genau so oft aufwachen wie bisher. Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Schau du, dass du gut auf dich achtest, Ruhepausen findest, vielleicht mal jemanden, der morgens oder am Nachmittag mit dem Kleinen im Tragetuch spazieren geht, damit du dich ausruhen oder in die warme Wanne legen kannst. Wenn Du das nicht magst, wird es ohne Tränen nicht klappen. Die Ansätze von Elizabeth Pantley, der Autorin von "Schlafen statt Schreien", könnten dir dann vielleicht helfen. Von ihr stammt auch eine Idee zur Einführung einer stillfreien Zeit in der Nacht. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. Die Autorin selbst meint, dass ca. 12-monatige noch recht jung für diese Form von Schlaftraining sind. Allerdings ist ihr Ansatz um Welten besser als jede Ferber-Methode, bei der ein Baby schreien gelassen wird nach bestimmten Schemata bzw. Zeitintervallen. Und dabei allein gelassen wird. Solche Methoden sind schädlich, weil sie das Urvertrauen des Babys kaputt machen und dem Kind das Gefühl geben, dass sowieso niemand kommt, wenn es in Not ist. Dies ist übrigens der Grund, warum diese Trainings auch "funktionieren": Weil das Baby jede Hoffnung verliert... Und das ist sicher nicht das, was wir unseren Kleinen als Botschaft mit auf den Lebensweg geben wollen, oder? Es ist übrigens gar nicht ungewöhnlich, dass ein 13 Monate altes Baby wieder häufiger stillen will. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Darum ist Abstillen in der Regel auch keine Lösung sondern nur eine Verschiebung der Belastung. An der Brust findet es eben nicht nur Milch, sondern auch Geborgenheit, die ebenso wichtig ist wie die Milch an sich :-) Und die gerade in der Nacht gebraucht wird. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 08.05.2017



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