Frage: Bin echt zornig!!

Hallo!! Danke mal für die Antwort zum Thema Zeitabstände des Stillens, dachte mir schon dass die typischen Standartantworten kommen . Dass mit dem Versorgen des älteren Kindes zwecks Kiste und so fand ich super aber nun was anderes!! Wie können sie es mit sich vereinbaren hier Müttern zu raten dass Kind ins eigene Bett zu legen so wie sie es mir geraten haben. Ich hoffe für andere dass jeder weiß dass kein Arzt dazu rät und dass es erstens den Plötzlichen Kindstod erhöht und zweitens schon öfter Kinder dadurch erstickt worden sind. Ich in echt sprachlos dass hebammen und Stillberaterinnen dazu raten obwohl jeder gescheite Kinderarzt sagt dass das Kind ins eigene Bett gehört!!!!!! Ich kann nur hoffen dass niemand darauf hört und sie in Zukunft sowas nicht mehr raten. Stellen sie ihre Standartantwort hierzu doch einmal auf dn neueren Stand. Apropo der Schnuller vermindert ebenso das Risiko für den plötzlichen Kindstod!!!! Liebe Grüße Juna!!!

Mitglied inaktiv - 03.06.2009, 21:23



Antwort auf: Bin echt zornig!!

Liebe Juna, Sie dürfen mir glauben, dass ich hier nicht meine persönliche Meinung wiedergebe, sondern regelmäßig Fortbildungen besuche. Auch die Standardantworten sind auf dem neuesten Stand, keine Sorge. Die Studien, die Hinweise darauf geben, dass der Schnuller eventuell vor SIDS schützen könnte, sind nicht unumstritten und vor allem beziehen sie sich auf Kinder, die immer einen Schnuller hatten (nur nicht in der letzten Nacht vor dem schrecklichen Ereignis des Plötzlichen Kindstodes). Im Gegensatz zu der Behauptung, dass der Schnuller vor SIDS schütze, sind die positiven Eigenschaften und Auswirkungen des Stillens durch zahlreiche Studien gut belegt, auch dem Schutz vor SIDS. Seriöse Studien, wie sie zum Beispiel von Peter Flemming und Peter Blair durchgeführt wurden, belegen, dass das gemeinsame Schlafen vor SIDS schützt. Sehr deutlich wurde dies bei einem Vergleich in Asien: die Zahl der Kinder, die an plötzlichem Kindstod verstarben war in den Gesellschaftsschichten, die es sich leisten können den westlichen Lebensstil und damit auch das Alleine Schlafen der Kinder zu pflegen deutlich höher als in den ärmeren Gesellschaftsschichten, die schon aus ökonomischen Gründen nur ein gemeinsames Bett haben konnten. Interessant ist auch, dass in den Untersuchungen von Flemming und Blair festgestellt wurde, dass die Körpertemperatur von mit der Mutter zusammenschlafenden Kindern niedriger war, als die von alleine schlafenden und dass die Mütter, die mit ihren Baby zusammen schlafen auch im Schlaf immer wieder die Temperatur und die Lage ihrer Babys überprüften und die Lage der Bettdecke korrigierten. Leider wird immer noch verbreitet, dass das gemeinsame Schlafen von Eltern und Baby gefährlich wäre, obwohl inzwischen die amerikanische Verbraucherorganisation, die eine umstrittene Studie verbreitet hat, selbst die Meldung zurückgezogen bzw. widerrufen hat. Die Angaben aus dieser Studie waren von Anfang an umstritten und wenn die gesamte Studie genau angeschaut wurde, musste man feststellen, dass die Studie nicht korrekt durchgeführt wurde und von daher die Ergebnisse fragwürdig sind. Leider ging der Widerruf nicht so durch die Presse und die Medien, wie die erste Veröffentlichung. Ich gebe hier nun die von LLL International zu diesem Thema herausgegebene Presseerklärung wider: "Studien haben ergeben, dass das gemeinsame Schlafen mit dem gestillten Baby die Bindung fördert, das Schlafmuster von Mutter und Baby aneinander anpasst, der Mutter hilft besser auf die Bedürfnisse des Babys reagieren zu können und sowohl der Mutter als auch dem Baby hilft, zu der von beiden benötigten Ruhe zu kommen. Das gemeinsame Schlafen unterstützt die Mutter beim Stillen nach Bedarf, ein wichtiger Aspekt, um die Milchmenge der Mutter aufrechtzuerhalten. Dr. James McKenna, Professor für Anthropologie an der Universität von Notre Dame, Mitglied des Medizinischen Beirates der LLL International und Experte zum Thema "Gemeinsames Schlafen" ist überzeugt, dass es gefährlicher ist, ein Baby alleine in einem Kinderbett oder einer Wiege schlafen zu lassen, als in einer sicheren Umgebung mit ihm gemeinsam zu schlafen. Er sagt: "Wir stimmen mit den Autoren und anderen überein, dass es notwendig ist, Vorsorge zu treffen, um schreckliche Unfälle so weit wie möglich zu verhindern. Trotzdem ist die Notwendigkeit solcher Vorsorgemaßnahmen ebenso wenig ein Argument gegen das gemeinsame Schlafen in einem Bett generell, wie die Tatsache, dass Babys sich durch unglückliche Umstände strangulieren oder ersticken oder am Plötzlichen Kindstod sterben während sie alleine im Bett liegen ein Grund ist, immer Einwände dagegen zu erheben, dass Babys alleine und unbeaufsichtigt schlafen. Es gibt bestimmte Dinge bei Betten von Erwachsenen, die Gefahren für das Baby mit sich bringen und es ist wichtig, darauf zu achten. Aber dass diese Gefahren bestehen, bedeutet weder, dass sie nicht beseitigt werden können, noch, dass das gemeinsame Schlafen generell gefährlich ist." Außerdem betrachtet Dr. McKenna die Schlussfolgerungen und Empfehlungen der Studie als unangemessen, da die Autoren ihre Schlüsse mehr aus unvollständigen und anekdotenhaften Berichten als aufgrund von harten, wissenschaftlich nachvollziehbaren Daten gezogen haben. Dr. McKenna glaubt, dass das gemeinsame Schlafen für die Familie mit einem gestillten Kind eine positive Erfahrung sein kann und nicht als gefährlich angesehen werden sollte, wenn die Eltern sich an die folgenden Sicherheitsrichtlinien halten: o Eltern sollten nicht mit ihren Kindern in einem Bett schlafen, wenn sie rauchen oder Alkohol oder Drogen konsumiert haben. o Das Bettzeug sollte zur Größe der Matratze passen. o Die Matratze sollte genau in das Bett passen (keine Lücken zwischen Matratze und Bettgestell). o Das Gesicht des Babys darf nicht durch lose Kissen oder Decken verdeckt werden. o Es darf kein Spalt zwischen dem Bett und der angrenzenden Wand sein, so dass das Baby hinunterrollen und eingeklemmt werden könnte. o Das Baby sollte nicht auf dem Bauch liegen." Auch von Penelope Leach (Kinderärztin und Autorin) gibt es einen interessanten Artikel zu dieser Studie, in der sie darauf hinweist, wie die Autoren der Studie zu ihren Ergebnissen gekommen sind: sie haben aufgrund von Totenscheinen, Polizei und Zeitungsberichten zusammengezählt wie viele Kinder unter zwei Jahren in der Zeit von 1990 bis 1997 in den USA gestoben sind während sie im Bett der Eltern geschlafen haben (515 Kinder). Sie haben aber keine Untersuchung über die Todesursache oder die näheren Umstände des Todes durchgeführt. Sie haben nicht nachgefragt, ob die Eltern zum Beispiel unter Drogen standen oder betrunken waren. (Kinder die unglücklicherweise zwischen Wand und Bett eingeklemmt wurden und so zu Tode kamen, sind in diesen Zahlen ebenfalls enthalten) Studien aus Neuseeland belegen, dass es keinen Zusammenhang für eine erhöhte Rate von Fällen plötzlichen Kindstodes und dem gemeinsamen Schlafen mit den Eltern gibt. Selbst in der Zeitschrift ELTERN (Ausgabe 09/2000) wurde ein Artikel veröffentlicht, in dem Entwarnung gegeben wird (Du kannst den kompletten Artikel unter dem Titel "Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Autor Joachim Bensel, Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, Kandern in dem angegeben Heft nachlesen). Ich werde jetzt einen Teil des Artikel zitieren: "Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Obwohl eine amerikanische Verbraucherorganisation in einer (unter Experten umstrittenen) Studie Anfang 1999 einige Fälle von Säuglingstod durch Schlafen im Elternbett ausgemacht zu haben glaubte, kann man Entwarnung geben: Wenn die Eltern nicht durch Schlafmittel, Drogen oder Alkohol in ihrem normalen Schlafverhalten gestört sind, werden sie ihr Kind nicht unter sich ersticken. Zur eigenen Beruhigung und um andere Gefahrenquellen im Bett auszuschließen können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen" Daran schließen sich fast identisch die Empfehlungen, die bereits in der Presseerklärung La Leche League International erwähnt werden an. Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es keine korrekt durchgeführte Studie, die tatsächlich gegen das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kindern spricht. Biggi

von Biggi Welter am 04.06.2009



Antwort auf: Bin echt zornig!!

Plötzlicher Kindstod hat eine Reihe von Ursachen - das Schlafen im Bett der Eltern ist nicht unbedingt eine davon! Natürlich raten die Kinderärzte dazu, das Kind auf dem Rücken ins eigene Bett zu legen - nur wenn es dort nicht schlafen will - was dann? Schreien lassen? Das ist doch Quatsch! Apropos Standard - unseren Eltern hat man geraten, die Kinder auf der Seite schlafen zu legen, deren Eltern, dass sie auf dem Bauch liegen sollen. Unser Kind schreit sich halt leider auf dem Rücken im eigenen Bett die Seele raus - und in unserem Bett schläft sie super. Man muss sie halt mit dem Kopf auf Höhe des eigenen Kopfes legen und nicht tiefer - dann rutscht auch keine Decke drüber! Liebe Grüße, Kirshinka

Mitglied inaktiv - 03.06.2009, 21:38



Antwort auf: Bin echt zornig!!

Ich denke, dass man da unterschiedlicher Meinung ist. Und sicher sein kann man sich nie. Es gibt aber durchaus auch Ärzte, die das Familienbett empfehlen, und auch UNICEF's UK Baby Friendly Initiative. Ich hab mal einige Links rausgesucht. Wenn es dich interessiert kannst du ja mal reinschauen. http://das-kind-muss-ins-bett.de/hints_bedrisk.html http://www.rabeneltern.org/schlafen/wissen/schlafen-mckenna-studie_familienbett.shtml http://www.familienbett.de/schreiber.htm http://www.babyfriendly.org.uk/items/item_detail.asp?item=74 Alles Gute für euch.

Mitglied inaktiv - 03.06.2009, 22:29



Antwort auf: Bin echt zornig!!

sids hat etwas mit aufsteigenden gasen aus der matratze zu tun.das kann auch passieren,wenn das baby im eigenen bettchen schläft. die natur hat es so eingerichtet,dass eine mutter,gerade in solchen fällen instinktiv (wenn das baby im elternbett schläft),das kleine anstupst,und dieses weiter atmet. du kannst einige dinge beachten.zbsp.schlafsack,keine überwärmung,kein nestchen,keine teddys.. du kannst dein kind auch ständig am monitor überwachen...und du kannst dich auch verrückt machen. ich verstehe deine angst,und alle eltern haben diese.aber du solltest etwas lockerer werden. meine tochter schläft in meinem bett,und sie ist jetzt 10monate,ich bin entspannter,denn ich befinde mich oft nur im halbschlaf,und habe meine ohren immer bei ihr.ist einfach so. ..im übrigen..meine große wird 15j.auch sie schlief bei mir..nicht einmal habe ich sie erdrückt,erstickt,oder gequetscht.. :) kannst sie gern fragen :)

Mitglied inaktiv - 03.06.2009, 23:17



Antwort auf: Bin echt zornig!!

Werde jetzt auch mal mein "Senf" dazu geben. Hanna,im Feb 2 Jahre alt geworden,schläft seid ihrer Geburt bei uns im Bett. Hätte sie in ihrem eigenen Bettchen UND in ihrem Zimmer geschlafen wäre sie heute nicht mehr da. Ich bin damals in der Nacht wach geworden,Hanna war ca 3 Monate, und habe gemerkt das Hanna sich verschluckt hatte und keine Luft bekommen hat.Ich habe sie sofort hoch genommen ihr auf den Rücken geklopft und sie atmete weiter und schlief nach einem kurzen Moment wieder ein. Ich bin eigentlich eine sehr gute Schläferin aber wenn etwas mit Hanna ist werde ich sofort wach.Ob jemand sein Kind im Bett schlafen lassen möchte oder nicht ist alleine eine Entscheidung der Eltern. Ach unser Kinderarzt findet es völlig in Ordnung,es gibt auch Ärzte die dies befürworten. In diesem Sinne noch mal ein dickes Dankeschön an Biggi und Kristina für Eure Arbeit. Macht weiter so !!

Mitglied inaktiv - 05.06.2009, 13:17



Antwort auf: Bin echt zornig!!

Auch ich muss dazu jetzt noch mal was schreiben, denn ich mag das so nicht stehen lassen, auch für alle anderen Mütter die hier lesen. Der mittlere Sohn von meiner Schwester hat brav immer brav in seinem Bettchen geschlafen und wäre trotzdem an Kindstot gestorben, wenn er nicht einen Monitor gehabt hätte. Denn als er 8 Wochen alt war hat meine Schwester ihren großen Sohn in den Kindergarten gefahren mit dem Auto, der kleine war dabei, als sie ihn zuhause wieder aus dem Babysafe nehmen wollte hat er nicht reagiert, sie dafür umsoschneller, da seine Lippen schon blau waren, sie hat ihn sanft geschüttelt, laut angesprochen bis er ganz ganz langsam wieder zu sich kam. Sie ist dann sofort mit ihm ins Krankenhaus, wo man sie natürlich nicht ernst genommen hat, aber weil sie drauf bestanden hat "durfte" sie eine Nacht dort bleiben, da hat er dann in der Nacht wieder aufgehört zu atmen, worauf hin sie endlich ernst genommen wurde und der kleine gründlich untersucht wurde. Er hat zuhause einen Monitor bekommen und obwohl er im eigenen Bett unter Einhaltung aller Sicherheitstipps geschlafen hat, kamen diese Atemaussätzer noch ein paar mal vor. Wenns passieren soll passiert es und ich denke wenn Eltern in der nähe sind reduziert das das Risiko sehr, dann man kann schneller reagieren wenn etwas nicht stimmt. Mein 1. Sohn hat die ersten Monate nachts immer in meinem Bett geschlafen und lebt noch, genau wie mein jüngster jetzt mit 7 Monaten noch lebt, obwohl er bis vor 3 Monaten ausschließlich und jetzt immer mal wieder bei mir im Bett schläft. Mit dem Draufrollen, hatte ich auch erst Angst, oder die Decke über den Kopf ziehen, aber jede Mutter die mal mit ihrem Kind in einem Bett geschlafen hat, weiß, dass man ganz anders schläft, man ist wachsamer. Die Jungs haben sogar bei mir auf dem Bauch geschlafen und ich hab mich nicht im Schlaf umgedreht. Mein Tipp ist, dass man auf sein Gefühl und Gespür hören soll und weniger auf "gute Ratschläge", sonst macht man sich schnell verrückt und diese Unsicherheit überträgt sich zwangsläufig aufs Kind. Liebe Grüße Inga, die dieses Forum und die Hilfe die hier angeboten wird ganz ganz toll findet :-)

Mitglied inaktiv - 05.06.2009, 15:17



Antwort auf: Bin echt zornig!!

Hallo Juna! Dem bereits geschriebenen kann ich mich nur anschließen und muss darauf nicht weiter eingehen... Das was Du hier schreibst, finde ich einfach haarsträubend und unhöflich! Biggi zu unterstellen, sie würde sich nicht fortbilden bzw. nicht auf dem neuesten Stand sein, finde ich sehr vermessen. Gerade sie ist eine der besten Stillberaterinnen, die mir bisher begegnet sind! Und ich habe mit vielen telefoniert und gesprochen.... Ohne mich ebenfalls im Ton zu vergreifen, würde ich eher sagen, dass die neuesten Entwicklungen wohl eher an Dir vorbeigegangen sind, als an Biggi!? Übrigens hat auch mein Kinderarzt nichts gegen das Familienbett und Dr. Posth hier im Forum (Kinderarzt, Entwicklungspsychologe, Autor und Vater von 4!!! Kindern) rät auch dazu! Eine dumme Frage: Hatten denn die Babies der Höhlenmännchen früher auch ihre eigene Höhle!??? Bitte belege Deine Aussagen mit aussagekräftigen wissenschaftlich anerkannten Langzeitstudien oder lass´ die Mütter hier weiterhin auf ihr Herz und bei Unsicherheit Biggi hören. Welche Ausbildung hast Du denn, die Dir das Recht gibt die Aussagen von Fachleuten hier in Frage zu stellen? Und zum Abschluss möchte auch ich meinen Dank und großes Lob aussprechen, für die großartige und zeitintensive Arbeit, die hier geleistet wird! Ganz viele herzliche Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 07.06.2009, 11:31