Liebes Team,
mein Sohn ist nun 20 Wochen, korrigiert 18 Wochen alt und stillen klappt im Moment eig gut. Es gibt immer mal Phasen, da isst er wieder schlechter, aber das haben wir ja auch. Er wiegt jetzt 7050g, Geburtsgewicht war 3270g. Er hat immer mal wieder schleimigen Stuhlgang mit Blutfäden drin. Er hatte früher starke Bauchschmerzen, jetzt aber nicht mehr. An meiner Ernährung liegt es wohl auch nicht, da ich immer das Gleiche esse und er ja mal Blut im Stuhl hat und dann wieder wochenlang nicht. Der Kinderarzt sagte dann es wäre eine Muttermilchinduizierte Colitis und ich soll weiter stillen und dann aber ab dem 5. Lebensmonat mit Beikost beginnen. Er will den Brei aber nicht essen. Er kann es , er hat es probiert, aber nach dem ersten Löffel machte er einfach den Mund nicht mehr auf. Das ist für mich auch total ok so, ich wollte eig so früh eh noch nicht mit Brei anfangen. Mein Kinderarzt sagt aber es muss sein. Was mach ich denn jetzt?
Liebe Grüße
von
OliviaÖl
am 27.05.2016, 18:51
Antwort auf:
Baby will keinen Brei
LIebe OliviaÖl,
es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die allgemeinen Meinung ist, dass es keinen Anlass zum Eingreifen oder gar zum Abstillen gibt, wenn das Kind weiterhin gut gedeiht. Einen sehr ausführlichen Artikel dazu, der sicher auch für euren Kinderarzt interessant ist, findest du in der Fachzeitschrift "Laktation und Stillen" 1/2013, Seiten 10 - 16 der Zeitschrift (= Seiten 12 - 18 im pdf). Zu finden ist sie im Netz unter dem Link
http://www.elacta.eu/media/ls-2013-1.pdf
Dort liest du auf Seite 13 unter "Empfehlungen":
"2. Wenn aufgrund des im Folgenden beschriebenen eine moderate allergische
Proktokolitis vermutet wird:
• Stuhltest positiv auf Blut oder kleine
Mengen sichtbaren Bluts im Stuhl.
• Gewichtszunahme und Wachstum sind
normal.
• Untersuchung des Abdomens ist unauffällig; kein Blähbauch oder wiederkehrendes Erbrechen.
• Stabile Hämoglobin- und AlbuminSpiegel (falls überprüft).
i. Der Säugling sollte weiter gestillt werden.
Die Mutter sollte mit einer Eliminationsdiät beginnen. Dabei nimmt sie weiterhin
ihre täglichen Vitamingaben, wie sie für
alle stillenden Mütter empfohlen werden.
Zusätzlich wird Kalzium supplementiert
(1.000 mg pro Tag, auf mehrere Dosen pro
Tag verteilt).(12) (II-2)(47)
ii. Der Versuch der Eliminationsdiät sollte
für jedes einzelne Nahrungsmittel oder
Nahrungsmittelgruppe für einen Zeitraum
von mindestens zwei bis vier Wochen wei
tergeführt werden. In den meisten Fällen
wird innerhalb von 72-96 Stunden eine
Besserung eintreten.(6)(II-2)(47)"
Es scheint also so, dass die frühe Einführung von Beikost nicht zwangsläufig der einzige Weg ist, den du beschreiten kannst. Fakt ist: Du kannst dein Baby nicht zum essen zwingen, wenn es die Beikost verweigert, bleibt dir nur die Alternative Brust oder künstliche Milch, und welche davon die bessere ist, steht wohl trotz allem außer Frage - denn gedeihen tut dein Kleiner offensichtlich trotz Blut im Stuhl sehr gut!
LIeben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 27.05.2016