Mein Sohn ist 10 Monate alt und zeigt seit etwa 3-4 Wochen ein verändertes Stillverhalten. Das Stillen hat, bis auf einen holprigen Start, da er 6 Wochen zu früh kam und eine Trinkschwäche hatte, immer gut funktioniert. Jetzt lehnt er die Brust häufig ab oder trinkt nur sehr kurz und unruhig. Es scheint, dass alles andere interessanter ist als Stillen. Es klappt eigentlich nur noch im Liegen, im abgedunkelten Raum, ohne jegliche Ablenkung (Papa und Katzen werden verscheucht), und er muss müde sein. Bis vor ca 3 Wochen haben wir noch morgens, vormittags, nachmittags, abends und nachts (3-4mal) gestillt - jetzt bin ich froh, wenn es wenigstens nachmittags mal klappt. Nur nachts trinkt er nach wie vor gut.
Mit Beikost haben wir mit 6 Monaten begonnen, er isst mittags Gemüse, nachmittags GOB und abends Milchbrei, er isst sehr gut. Nur trinken, also Wasser, tut er nicht. Ich habe alle möglichen Trinkgefäße ausprobiert, er spielt nur damit. Auch Muttermilch nimmt er nicht aus Becher/Flasche etc.
Meine Fragen sind jetzt:
Woran liegt das veränderte Stillverhalten? Was kann ich tun?
Wie "ersetze" ich in dieser Phase die Brustmahlzeiten? Also Frühstück und ZMZ vormittags?
Wie "ersetze" ich die Flüssigkeit, die er ja jetzt durch das fehlende Stillen zu wenig hat? Vor allem bei der Hitze im Moment mache ich mir Sorgen.
von
mina1982
am 23.07.2015, 13:54
Antwort auf:
Baby (10 Monate) möchte nicht mehr so viel stillen, was kann der Grund sein?
Liebe mina1982,
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann ganz zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.07.2015
