Amalgamfüllungen ausgetauscht während der Stillzeit - Panik

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Amalgamfüllungen ausgetauscht während der Stillzeit - Panik

Hallo liebe Experten, ich bin gerade fertig mit den Nerven und habe total Angst, meiner Tochter geschadet zu haben..! Kurz zur Geschichte: Aufgrund einer Unverträglichkeit kann ich leider keine Kunststoff Füllungen bekommen und habe daher mehrere Amalgamfüllungen. Meine Tochter ist nun 9 Monate. Im November musste nach Beschwerden eine Füllung ausgetauscht werden, und vor zwei Wochen eine weitere, da diese bereits während der Schwangerschaft einen Riss hatte. Mein Zahnarzt wollte extra bis nach der Schwangerschaft warten, bevor diese ausgetauscht werden sollte. Nun wurde diese ohne Kofferdam getauscht und jetzt habe ich gelesen, dass der Austausch von Amalgamfüllungen auch während der Stillzeit in die Muttermilch über gehen und das Kind schädigen kann...! Der Termin vor zwei Wochen war morgens und ich habe meine Tochter erst abends wieder gestillt, allerdings zwischenzeitlich nicht abgepumpt. Wie es im November war, weiß ich leider nicht mehr... Ich habe gerade total Angst, würde mich sehr über eine Antwort freuen..! Vielen Dank schon mal..!

von Spooky_Jenna am 10.02.2017, 23:43



Antwort auf: Amalgamfüllungen ausgetauscht während der Stillzeit - Panik

Liebe Spooky_Jenna, ich habe gerade im Nachbarforum geschaut und bei Frau Dr. Freundorfer folgendes gefunden: „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen: das Amalgam wird vollständig vom Körper ausgeschieden. Für Ihr Baby besteht keine Gefahr.“ Amalgam gehört zu den Themen, die leider immer wieder sehr heiß diskutiert werden, und damit zu starken Verunsicherungen führen. Dazu zitiere ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Empfehlung für die Praxis. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlung ist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind Korrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen und generelle Sanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf Amalgam verzichtet werden. Die Amalgamproblematik darf in keinem Fall zu einer "toxikologischen Krise" hochgespielt werden, die dann die Mutter Kind Beziehung in nicht gerechtfertigtem Umfang belastet." LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.02.2017