Hallo,
mein kleiner wird in ein paar Tagen 9 Monate alt. Ich habe ihn fast 6 Monate lang voll gestillt.
Jetzt bekommt er 3x am Tag Brei, zum Frühstück Getreideobstbrei 150g, Mittags 1 Hipp Gemüse, Kartoffeln Fisch/Fleischgläschen und Abends noch mal Getreideobstbrei 200-220g. Die isst er sehr gut. Ich stille nur noch dreimal am Tag, nachmittags, abends gegen 22 Uhr und früh gegen 4 Uhr. Langsam trinkt er weniger und ich habe auch weniger Milch, außerdem möchte ich auch vor seinem ersten Geburtstag abstillen da ich wieder arbeite und wir erneut Kinderwunsch haben.
Die Frage ist, wie kann ich am besten abstillen? Er verweigert jegliche künstliche Milch und Flaschen, ich habe damals fast 1 Monat lang jeden Tag mit Flaschen und verschiedene Milchpulver versucht, als er ca. 4 Monate alt war da ich dachte dass er nicht ausreichend Milch kriegt, das hat jedes mal nur mit Geschrei und Gebrüll beendet. Gestern habe ich mit Milchbrei probiert, indem ich Aptamil mit seinen Getreideflocken und ein bisschen Obst zusammen mische, mit der Hoffnung dass er sich an dem Geschmack der Milchpulver gewöhnt. Er hat bei dem ersten Löffel schon gewürgt, hat aber noch 3, 4 Löffel weiter probiert, da er fast nur am würgen war, hat er weinend den Brei abgelehnt. Kurz danach war ihm so übel sodass er doch erbrochen hat und alles wieder raus war. Einige Stunden später am Abend hat er seinen normalen regulären Brei nur angeguckt und schon direkt verweigert, er ist gestern ohne Abendessen ins Bett gegangen.
Wasser trinken klappt nach 3 Monaten Versuchen auch noch nicht wirklich. Er macht seinen Mund schön auf, schluckt aber meistens nicht und lässt das Wasser wieder raus fließen. Er spielt mit dem Becher statt dass er davon trinkt. Ich bin echt am verzweifeln dass er nicht ausreichend Flüssigkeit bekommt wenn ich nicht mehr stille... Was soll ich denn machen. :(
Ich bin für jeden Rat dankbar.
von
chantilly16
am 28.02.2017, 15:23
Antwort auf:
Abstillen ohne künstliche Milch
Liebe chantilly16,
im ganzen ersten Jahr sollte Milch die Hauptnahrungsquelle sein und Ihr Baby ist noch zu jung für so viel Beikost.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Wenn Sie also abstillen möchten, sollten Sie noch Säuglingsmilch anbieten.
Sie könnten anfangs Muttermilch mit Säuglingsmilch mischen und dann immer weiter strecken, das klappt meist ganz gut. Auch muss die Milch nicht mit der Flasche angeboten werden, die Tasse bietet sich in diesem Alter schon gut an.
Versuchen Sie auch verschiedene Sorten, oft schmeckt eine dem Baby doch besser.
Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche oder eine Tasse anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher MahlzeitSie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Beim Abstillen könnten Sie anfangs auch Muttermilch mit Säuglingsmilch mischen und dann immer weiter strecken, das klappt meist ganz gut.
Auch können Sie verschiedene Sorten ausprobieren, da sie tatsächlich recht unterschiedlich schmecken.
Lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst. Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können:
- versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihr Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird er keine Experimente mitmachen wollen) ist;
- lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird;
- anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt;
- Ihr Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht;
- der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden;
- versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger;
- versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen;
- vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser;
- probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihr Baby schläft;
- versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, er kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden;
Versuchen Sie verschiedene Sorten der Säuglingsmilch aus und wie gesagt, oft klappt es mit abgepumpter Muttermilch am besten!
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.02.2017
Antwort auf:
Abstillen ohne künstliche Milch
Hallo Biggi,
danke für Deine schnelle Antwort.
Aber der kleine verweigert alle Säuglingsmilch, ich habe mittlerweile schon eine volle Karton von verschiedenen Flaschen, Sauger und Milchpulver. Trinklernbecher/Tassen hat er jetzt auch schon 5 verschiedene. Ich habe alles gekauft was ich kenne und er evtl. benutzen könnte. Nichts hat bis jetzt geholfen. Entweder hat er sofort abgelehnt oder kurz danach erbrochen. Er trinkt nicht mal abgepumpte Muttermilch, sondern ausschließlich direkt aus der Brust. Das ist echt schwierig. Daher hatte ich gestern die Idee mit Milchbrei, jedoch hat das wieder nicht funktioniert...
von
chantilly16
am 28.02.2017, 16:42
Antwort auf:
Abstillen ohne künstliche Milch
Liebe chantilly16,
Du schreibst, dass dein Baby sofort spuckt, kann es sein, dass es instinktiv die Milch ablehnt, weil es sie nicht verträgt?
Könntest Du deinem Baby evtl. noch ein paar Wochen Zeit schenken und es weiterstillen?
Hast Du denn deine Periode schon wieder, denn dann kannst Du auch während der Stillzeit schwanger werden.
Ist denn einmal getestet worden, ob dein Kind Unverträglichkeiten hat?
Lieben Gruß nochmal
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.02.2017
Antwort auf:
Abstillen ohne künstliche Milch
Hallo Biggi,
vielen Dank.
tatsächlich habe ich nicht an Unverträglichkeiten gedacht. Das ist auch nie getestet worden. Gegen was könnte mein Kind Unverträglichkeit haben? Laktose bestimmt nicht, in seiner Kollikenzeit hat er schon mal Tabletten mit Laktose gekriegt, die er gut vertragen hat.
Wie es aussieht, werde ich ihn wohl weiter stillen müssen bevor eine Lösung sich ergibt. Er braucht jetzt noch viel Milch in dem Alter. Vielleicht wenn er noch älter ist, probiere ich mal mit ein wenig Kuhmilch in dem Milchbrei.
Inzwischen habe ich meine Periode wieder und anscheinend auch wieder in dem alten Zyklus. Ich dachte falls man in der Stillzeit schwanger wird aber noch weiter stillt, könnte es zur Fehlgeburt führen?? Daher haben wir uns nie getraut zu üben... meine FÄ meint ich habe nicht mehr so viel Zeit für ein zweites Kind, daher die Eile... :(
von
chantilly16
am 01.03.2017, 10:05
Antwort auf:
Abstillen ohne künstliche Milch
Liebe chantilly16,
unseres Wissens gibt es keine BEWIESENEN Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Wir kennen eine Studie (Moscone und Moore, 1993), die ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint.
Wir weisen stets darauf hin, dass es nur wenige Gründe gibt, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
- Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
- vorangegangene Frühgeburten;
- ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Die Entscheidung liegt allein bei dir. Die uns bekannten Fakten kennst du jetzt aber :-)
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.03.2017