Liebe Biggi,
ich stille meinen 4 Monate alten Sohn voll und wir kommen prima zurecht. Auch Dank Euch, ich lese im Forum mit und habe so schon viele wertvolle Antworten erhalten.
Ich habe mir nun eine Milchpumpe geliehen und möchte mir einen kleinen Vorrat anlegen. Stimmt es, dass der beste Zeitpunkt für das Abpumpen ca. 1 Stunde nach dem letzten Stillen ist? Ich habe gestern einmal direkt nach dem Stillen nachgepumpt und nur 20 ml raus bekommen. Anscheinend hat sich die Brust dem Bedarf schon ganz gut angepasst. Mein Sohn trinkt alle 3, manchmal aber auch alle 2 Stunden. Würde ich ihm dann nichts "wegnehmen" wenn ich 1 Stunde nach dem Stillen pumpe?
Und dann habe ich noch eine Frage zur Reinigung. Ich schmeiße alles nach der Reinigung noch in den Vaporisator und lasse die Utensilien dann auf einem Küchentuch trocknen. Allerdings dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis die Auffangflasche von der Pumpe trocken ist. Würde es schaden wenn die Flasche noch etwas nass ist und ich dann trotzdem pumpe oder soll ich die Flasche lieber mit einem Tuch trocknen? Und darf ich die Milch in der gesamten Flasche inkl Sauger im Kühlschrank aufbewahren?
1000 Dank für die Hilfe, liebe Grüsse
von
Alina83
am 25.01.2016, 14:48
Antwort auf:
Abpumpen
Liebe Alina83,
DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt.
Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst.
Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei
einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml
einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer
Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn
Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht
überfüttert werden.
Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein
Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann.
Wenn Milch für ein voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen.
Wenn das Zubehör noch etwas feucht ist, macht das bestimmt nichts aus.
Den Sauger würde ich persönlich nicht in den Kühlschrank geben, da das Kind ihn sicherlich ablehnen würde.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.01.2016