Hallo,
Ich weiß nicht genau ob ich hier richtig bin mit meiner Frage, aber ich versuch's einfach mal...
Meine Tochter ist 7 Wochen alt und weint eigentlich seit Anfang an relativ viel (wachsein ohne weinen ist sehr selten). Anfangs haben wir auf Bauchkrämpfe getippt. Haben dann vom KA verschiedene Tropfen empfohlen bekommen, aber ohne bedeutende Besserung. Nun stellen wir uns die Frage ob sie nicht auch ein wenig Reflux hat (sie hustet immer mal wieder und erbricht auch schon mal Milch durch die Nase, ist das nicht ein Symptom dass Milch dahin läuft wo sie nicht soll?).
Ich war letzte Woche mit ihr zum Osteopathen und der meinte es sei ein kerngesundes Kind und er könne das mit dem Reflux und den Krämpfen nicht bestätigen.
Über tags weint sie fast durchgehend (mal wegen Blähungen, mal können wir keinen Grund erkennen...).
Nachts wacht sie weinend auf und hat Blähungen... Wenn dann alles "raus" ist schläft sie weiter ohne zu trinken (sie wird von Anfang an voll gestillt). Wir sind langsam am Ende und wissen nicht mehr was wir tun sollen... Kann das normal sein oder verbirgt sich dahinter etwas oder liegt es am Stillen?
Sie trinkt oft und kurz.
Wir versuchen sie viel zu tragen, aber nach einer Zeit habe ich Rückenschmerzen und selbst im TT gefällt es ihr nicht immer.
Ist es normal, dass manchmal 2 Stunden nach dem Stillen noch Milch aufgestoßen wird?
Wir haben einen Termin beim KA, aber ich habe keine Lust mein Kind mit Medizin vollzustopfen wenn man es irgendwie vermeiden kann...
Vielen Dank!
Katrin
von
Bromelchen
am 23.11.2015, 14:38
Antwort auf:
7 Wochen altes Baby weint viel und hat Krämpfe
Liebe Katrin,
für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls Kosmetik betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Da ich nun weder dich noch dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir dann gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst, damit sie weniger Luft schluckt.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Möglicherweise ist deine Anlegetechnik oder die Saugtechnik deines
Babys nicht (mehr)ganz korrekt, so dass dein Kind viel Luft beim Trinken an der Brust schluckt. Das
ist eine Möglichkeit, die ich nun aber nicht über den Bildschirm beurteilen kann.
Falls Du Fencheltee oder Milchbildungstee trinkst, dann lass diese Tees weg. Viele Babys
reagieren auf diese Tees mit Bauchproblemen.
Eine andere Ursache könnte eine Unverträglichkeitsreaktion deines Kindes auf etwas was Du
isst sein. Es kommt zwar sehr viel seltener vor als allgemein angenommen, aber gelegentlich
gibt es ein Kind, das mit vielen Koliken reagiert, weil es etwas nicht verträgt, was die Mutter zu
sich nimmt. Relativ häufig sind bei diesen Kinder Kuhmilch und Kuhmilchprodukte die
Auslöser.
Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein
Detektivspiel. Wie bereits schon erwähnt steht Kuhmilch ganz oben auf der „Hitliste“. Du
kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren
und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt
wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie
Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung
feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche.
Manche Babys leiden in den ersten Monaten unter Koliken, ohne dass sich eine Ursache finden
lässt und ganz gleich was die Mutter isst und trinkt. Hier bleibt nichts anderes übrig als diese
anstrengende Zeit durchzustehen, bis das Baby älter und reifer geworden und aus dem
Kolikalter herausgewachsen ist. Bis dahin, brauchen die Eltern gute Nerven, viel Geduld und
das Baby viel Körperkontakt (den ja jedes Baby bekommen sollte) und Trost.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.11.2015