Schwanger unter 20

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Was ich nicht verstehe

Thema: Was ich nicht verstehe

Ich habe jetzt die ganzen Diskussionen ums frühe Kinderkriegen verfolgt und bin irgendwie so irritiert, dass immer nur auf den finanziellen Gegebenheiten rumgeritten wird (von beiden Seiten). Im Sinne von: Kann ich meinem Kind finanziell was bieten? Ich frage mich die ganze Zeit, wo in der Diskussion die ganzen mindestens genauso wichtigen Aspekte bleiben wie: Kann ich für mein Kind hinsichtlich meiner emotionialen "Reife" was bieten, also im Sinne, ist man in so jungen Jahren überhaupt bereit für ein Kind? Und das Zweite, was immer fehlt ist finde ich: Kann ich MIR mit einem Kind noch das Leben bieten, was ich will oder was zu mir passt? Also ich persönlich hätte mit unter 20 sicherlich kein Kind gewollt, aber nicht in erster Linie wegen dem Geld, sondern eben einfach weil ich das Gefühl hatte, das passt nicht in diese Zeit des Lebens. Man ist doch mit sich selbst noch gar nicht im Reinen (nicht dass man das irgendwann vollständig wäre, aber doch mit 30 mehr als mit 20), wie soll man da einem Kind sichere Orientierung geben? Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich finde wirklich, man muss auch dran denken, dass di ejunge Mutter irgendwo auf der Strecke bleibt. Ich habe nun mit 33 mein erstes Kind bekommen (also relativ spät) und wenn ich mir vorstelle, dass ich das mit 20 hätte machen müssen, ich wäre wohl in der Klapse gelandet....

von Timbi am 03.04.2013, 10:50


Antwort auf Beitrag von Timbi

Du hast natrürlich recht, aber wenn jemand schreibt, dass man nicht arbeiten gehen muss/möchte und der Staat das schon macht, beantwortet mir das allein schon die Frage nach der Reife. Gruß

von Allison_Cameron am 03.04.2013, 11:12


Antwort auf Beitrag von Timbi

Hallo Timbi, erstmal Glückwunsch. Zum Nachwuchs und zur Frage. Denn die stellt sich sicher jede junge Mutter. Ich selbst spiele eher in Deiner Liga...und ich persönlich hätte mir schon mit 22 Nachwuchs vorstellen können, aber das nur nebenher. Ich denke, Du wärst ganz sicher nicht in der Klapse gelandet ;-) Wenn ich zurückdenke, dann war ich mit 20 noch sehr viel unbedarfter und unüberlegter. Wenn einen in dem Alter der Nachwuchs "ereilt", dann kann das natürlich auch bedeuten, dass man schneller reift und eben auch schlicht dadurch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, weil man es schlicht und ergreifend muss. Das mit den finanziellen Gegebenheiten finde ich (ähnlich wie Du) kleinlich. Was viel schlimmer ist, das ist der Knick in der Schul- und/oder Berufslaufbahn der Mutter, den es zwangsläufig geben wird. Eine Ausbildung zB müsste pausiert werden. Und dann liegt es bei der Mutter und natürlich auch beim Ausbildungsbetrieb, dass man hier "dran bleibt". Dort entscheidet sich das, was du mit "Kann ich MIR mit einem Kind noch das Leben bieten, was ich will oder was zu mir passt?" beschreibst. Wenn ich mal eine Generation weg gehe...unter den Eltern meiner Freunde haben sehr viele ihr erstes Kind mit 20 oder noch eher bekommen. Da wurde dann vorher noch schnell geheiratet. Und manchmal ging das gut - manchmal nicht. Das kommt sehr auf die Familienstruktur, die Paarbeziehung selbst und die eigene Veranlagung an... Die Zeiten haben sich hier Gott sei Dank geändert. Heiraten wird wohl keiner mehr "müssen". ;-) Was ich eher sagen möchte: Es kommt nach wie vor auf die Qualität der Paarbeziehung an - und auf die Fähigkeit und Bereitschaft beider, die Konsequenzen zu tragen. Ich kenne Leute, die sich ganz bewusst während des Studiums in sehr jungen Jahren für Kinder entschieden haben. Und zwar aus taktischen Erwägungen. Dann sind sie beim Berufsstart aus dem Gröbsten raus und die Familienplanung schwebt nicht mehr im Raum, sondern man hat "Fakten geschaffen". Es ist eben eine Frage der Mentalität, denke ich. Just my two cents. m0nika

von m0nika am 03.04.2013, 11:12


Antwort auf Beitrag von Timbi

Naja,manche sind mit 16/17/18jahte reifer als mit 30/40/50. Also wenn ich an eine frau aus dem bekanntenkreis denke(47) ist ihre tochter(23) wesentlich erwachsener und kümmert sich 1000mal besser um ihr kind als die mutter damals um ihre tochter.

von ccs am 03.04.2013, 11:13


Antwort auf Beitrag von ccs

Noch ein beispiel Tochter(18)bekommt kind,zieht aus,amt zahlt alles,bzw mutter geht arbeiten bis spät in die nacht und geht danach feiern.kind ist ständig bei oma,sogar leute aus dem dorf denken das die oma eig die mutter ist...

von ccs am 03.04.2013, 11:16


Antwort auf Beitrag von Timbi

Hey timbi, glückwunsch zu deinem Kind. Ich bin selbst sehr jung und werdende mami. ich kann dich sehr gut verstehen.. Wenn ich mir manche Maedels in meinen alter anschaue und daran denke das sie schwanger wären könnte ich nur noch mit den kopf schütteln. Setzen ein Kind in die Welt .. Machen dann nur Party und haben selbst ihr leben noch nicht im Griff. Ich bin zurzeit in meiner zweiten Ausbildung und habe finanziell garkeine Probleme.Ich gehe hart arbeiten um meinem Kind alles zu bieten was es braucht wenn es da ist. Und natürlich meinen Partner und meine Familie die hinter mit steht! Mein Job in der Intensivpflege hat mich wahrscheinlich sehr geprägt. Und das fehlt sehr vielen. Und deswegen kann ich dich sehr gut verstehen. Aber es ist ja jeden selbst überlassen, und ich finde es sehr gut das es so ein U20 forum gibt! Lg

von Jani19 am 03.04.2013, 11:26


Antwort auf Beitrag von Timbi

Hey timbi, glückwunsch zu deinem Kind. Ich bin selbst sehr jung und werdende mami. ich kann dich sehr gut verstehen.. Wenn ich mir manche Maedels in meinen alter anschaue und daran denke das sie schwanger wären könnte ich nur noch mit den kopf schütteln. Setzen ein Kind in die Welt .. Machen dann nur Party und haben selbst ihr leben noch nicht im Griff. Ich bin zurzeit in meiner zweiten Ausbildung und habe finanziell garkeine Probleme.Ich gehe hart arbeiten um meinem Kind alles zu bieten was es braucht wenn es da ist. Und natürlich meinen Partner und meine Familie die hinter mit steht! Mein Job in der Intensivpflege hat mich wahrscheinlich sehr geprägt. Und das fehlt sehr vielen. Und deswegen kann ich dich sehr gut verstehen. Aber es ist ja jeden selbst überlassen, und ich finde es sehr gut das es so ein U20 forum gibt! Lg

von Jani19 am 03.04.2013, 11:26


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Ich denke, dass es durchaus Sinn macht, erst mit etwas Absicherung im Leben Kinder zu bekommen. Es ist schön für Kinder, bei sicher gebundenen Eltern aufzuwachsen, nicht in einer Patchworkfamilie, es ist schön für sie, wenn ein Elternteil viel Zeit für sie hat, es ist schön, wenn Eltern durch Lebenserfahrung aus einem Bauchgefühl heraus handeln können. Es ist auch schön, wenn Eltern genug Intellekt und Geduld besitzen, um ihnen die Hausaufgaben erklären zu können, und es ist schlußendlich auch schön, finanziell ganz wunderbar abgesichert zu sein, so, dass man sich nicht um jede Ausgabe Gedanken machen muss. Ein bisschen Liebe reicht nicht, es braucht Zeit, Familie, Freunde, gute Ideen, ein sicheres Umfeld, zufriedene Eltern, und vieles mehr, um ein Kind so zu großzuziehen, dass es ein guter Mensch wird.

von cereza am 03.04.2013, 12:58


Antwort auf Beitrag von cereza

Willst du damit sagen es ist nicht gut in einer patchworkfamilie zu leben?

von ccs am 03.04.2013, 13:11


Antwort auf Beitrag von Timbi

Hallo, ich denke, dass du damit Recht hast. Natürlich spielt auch das Geld eine Rolle, aber den Aspekt der Reife sollte man nicht einfach beiseite schieben. Nur kann man das nicht immer direkt sehen, manche sind mit 18 reifer als welche mit 30. Wenn junge Mütter gesehen werden, wird daran natürlich nie gedacht, sondern es kommen immer negative Kommentare: Die hat doch sowieso kein Geld, somit sicher keine eigene Wohnung, kann sich nichts leisten, dem Kind nichts bieten und lebt vom Staat und reif ist sie doch auch noch nicht. Naja, ich kann nur sagen, für manche passt es eben doch gut zu der Zeit, ich gehe sehr sehr selten aus und bin reif genug ein Kind großzuziehen, wünsche mir auch seit mehreren Jahren eins. Es ist eben bei jedem verschieden und ich denke, dass es jeder, der es will, schaffen kann und nicht bei jedem so aussieht, dass er kein Geld hat usw. Es ist also von Person zu Person unterschiedlich und ich würde mir deshalb weniger Vorurteile gegenüber jungen Müttern wünschen. Schließlich urteilt auch niemand über Mütter, die mit 30 ein Baby haben, man kann ihnen eben nicht ansehen, was sie bisher gemacht haben, ob sie reif genug sind und wie es finanziell aussieht. Liebe Grüße Kleines (Kinderwunsch seit 16)

von kleines.2010 am 03.04.2013, 19:39


Antwort auf Beitrag von Timbi

Ich sehe das Ganze ähnlich wie cereza. Ich war sicherlich auch kein Spätzünder, aber ich war aus lauter Angst vor einer Schwangerschaft in Jugend- oder Studentenjahren so klug, doppelt zu verhüten. Aus diesem Grund kann ich "Unfälle" oder ungeplante Schwangerschaften anderer nicht ganz nachvollziehen. Ich hätte damals kein Kind gewollt, weil ich es wichtig fand/finde, mein Leben in den Griff zu bekommen, mit allen, was dazu gehört (Beruf, Finanzlage, geistige Reife, Lebenserfahrung, lustige unbeschwerte Jugendjahre, sichere gefestigte Beziehung, usw.). Alles andere ist m.E. nicht die perfekte Umgebung für ein Baby. Sollte man doch in jungen Jahren schwanger werden, ist das mit Sicherheit nicht das Ende der Welt. Ich hätte halt keine Lust auf Notlösungen und Kompromisse gehabt, was Schule, Ausbildung, Kinderbetreuung, Wohnen bei den Eltern in einem Zimmer mit dem Baby usw. angeht. Das Finanzielle ist schon wichtig. Ein Baby/Kind ist teuer. Gar nicht verstehen kann ich - und das war doch auch der Auslöser der Diskussionen - ein Kind gewollt in eine Hartz4-Zukunft zu setzen, mit dem Argument, dass der Staat das schon schaukeln wird. Nicht der Staat, sondern die Mitbürger müssen das Kind aber schaukeln (sinnbildlich gesprochen).

Mitglied inaktiv - 06.04.2013, 15:46