Frage: Welches Frühstück und Vesper mit 14-Monaten?

Hallo Frau Neumann, mein Sohn ist 14 Monate alt. Er ist kein guter Esser. Jede Mahlzeit verläuft bei uns eher schwierig. Was kann ich dem Spatz zum Frühstück anbieten? Bis jetzt schmiere ich ein kleines STückchen Brot oder Brötchen hauchfein mit Butter. Plus 8-10 Heidelbeeren oder Weintrauben oder Aprikose (was halt zu Hause ist). Eventuell auch 5 cm Wiener. Plus Milch-Dessert von Alete (z.B. Milchreis, oder Grießbrei) im Becher 100g. Leberwurst oder sonstige Kinderwurst auch Käse mag er nicht essen. Zum Nachmittag gebe ich auch mal Brot, Wiener, Banane oder Apfel. Auch mal Kinder-Keks. Haben Sie andere Alternativen für mich (mein Sohn hat leider eine Hühnereiweissallergie) für den Frühstück und den Vesper. Danke und Gruß

von gulja1982 am 25.07.2014, 00:24



Antwort auf: Welches Frühstück und Vesper mit 14-Monaten?

Hallo gulja ein Frühstück mit Milch und Brot, dazu Obst ist wunderbar. Wenn dein Kleiner Belag jedweder Art weniger gerne mag, dann ist das nicht schlimm. Im Verlauf der Zeit wird er bestimmt noch einiges entdecken, was ihm schmeckt. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Jedes Kind is(s)t unterschiedlich. Manche Kinder essen gern und viel und einfach alles bis auf wenige Ausnahmen. Manche Kinder essen wenig und sind dabei oft noch sehr mäkelige Esser. Das wichtigste Element ist zunächst einmal einfach die Tatsache, dass ein Kind überhaupt isst :-) Das zu essen, was Kinder kennen und ihnen schmeckt, gibt ihnen Sicherheit. Biete deinem Kind eine verlässliche Basis an Speisen, esst zusammen und lass ihn erwartungsfrei zwischendurch immer mal wieder Neues kosten. Zwanglos, spielerisch. Sei ein Vorbild - weniger durch Worte als durch dein adäquates und echtes Vorleben guter Ernährungsgewohnheiten Durch das sog. soziale Lernen (Lernen durch Beobachten und Nachahmen) lernt dein Kind am besten. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Das kann Mama oder Papa sein. Aber auch ganz andere Weggefährten können als Vorbild dienen. Das kann Oma sein oder eine Freundin, auch Vorbilder aus den Medien. Biete Anreize bei leckeren Speisen zuzugreifen - ohne Worte oder Blicke. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen kannst du es schaffen, dass dein Sohn von alleine neue Essabenteuer wagt und Neues für sich entdeckt. Kinder lernen Essen, in dem sie sich daran gewöhnen. Dafür müssen sie öfter als einmal, sogar bis zu 10 mal die Gelegenheit bekommen, eine neue Speise zu kosten. Nicht nur der Geschmack ist dabei von Bedeutung, sondern auch das Mundgefühl. Kinder sind sog. Supertaster. Geschmackseindrücke und Konsistenzen (das Mundgefühl) werden viel intensiver erlebt als von erwachsenen Personen. Geschmacks-und Tastrezeptoren sind im ganzen Mundraum verteilt, nicht nur auf der Zunge. Krümeliges, Trockenes, Hartes, Bitteres etc wird intensiver erlebt. Ein Säugling besitzt ca 10000 Geschmackrezeptoren, Erwachsene nur noch etwa die Hälfte. Sehr alte Menschen mitunter nur noch ca 2000. Besonders den Geschmackseindruck bitter lehnen viele Kinder ab. Es wurde auch beobachtet, dass Babys, die HA-Nahrung bekamen, durchaus bitter schmeckende Lebensmittel akzeptieren. Auch die Intensität des Geschmackseindrucks süß wird von Kindern und Erwachsenen verschieden bewertet. Die sog. Reizschwelle für Süßes ist bei Kindern viel höher. Für die Praxis bedeutet dies: wenn du eine Speise als süß empfindest, ist das für dein Kind vermutlich gerade okay im Geschmack. Was du als viel zu süß bezeichnen würdest, bringt den Geschmackseindruck "süß" für dein Kind. Umgekehrt lehnt dein Kind bspw eine leicht bitter schmeckende Möhre ab, wohingegen du dies nicht als bitter schmeckend empfindest. Kinder müssen neue Speisen häufig erst langsam und allmählich kennenlernen: neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren. Kleine Mengen können ausreichen. Kleine Probiermengen von etwas Neuem sind genau richtig: lieber eine Erbse als keine. Die Mengen sind steigerbar! Kinder müssen ein Geschmacksgedächtnis aufbauen. Das braucht Zeit. Es ist die Basis für den daraus resultierenden Appetit. Es geht bei der Einführung zur Familienkost zunächst auch darum, gemeinsame Mahlzeiten am reichhaltig gedeckten Tisch zusammen einzunehmen. Das gemeinsame Mahl inspiriert zum Nachahmen. Davon profitieren die Kleinsten stark. Bereite das Essen so zu, wie es dir schmeckt. Einzig auf zu viel Salz und zu viel Gewürz. sowie Scharfes solltest du verzichten. Nachmittags eignet sich frisches Obst, das du entsprechend aufbereitet anbieten kannst. und hier noch ein paar hühnereifreie Ideen für Snacks: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Brot-Broetchen/Apfel-Hafer-Broetchen-18059.html http://kochenfuerbabys.blogspot.de/2014/06/fruchtriegel-selbst-gemacht.html Müsli: 1 P entspricht etwa: ca 2 EL Haferflocken 1/4-1/2 Banane ca 70-100ml Milch (Kuhmilch) 1/4 geriebener Apfel nach Belieben: 1/2 TL zerbröselte Cornflakes, 1-2 zerkleinerte Rosinen oder andere Trockenfrucht Grießschnitten: 200g Kuhmilch ca 30g-35g (*/-) Grieß Grieß in der Milch aufkochen, kurz quellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Formen ausstechen oder in Stücke schneiden, in etwas flüssiger Butter wieder erwärmen, Obstmus zugeben. Sie sind ein Kompromiss zwischen breiig und fest. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 25.07.2014



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