Hallo,
mein Sohn ist 9 Monate und ich möchte ihm gerne Brot zum kosten geben. Oder muss ich mir noch Sorgen machen dass er sich daran verschluckt?
In den herkömmlichen Sorten ist viel Salz enthalten. Soll man in seinem Alter noch das Brot selbst backen da ja Salz im ersten Lebensjahr nicht gegeben werden sollte oder ist das bei den geringen Mengen nicht notwendig?
Falls selbst backen: haben Sie bitte ein Rezept für mich?
Falls gekauftes Brot: welches würden Sie empfehlen?
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße und schönes Wochenende!
Karin
von
Karin1110
am 25.11.2016, 20:26
Antwort auf:
Welches Brot?
Hallo Karin1110
du kannst deinem Baby jetzt auch Brot anbieten. Schneide etwa eine halbe Scheibe, dünn mit Butter/Margarine bestrichen, Mischbrot - oder entsprechend euren familiären Vorlieben bspw auch ein fein vermahlenes VK-Brot oder Kartoffelbrot oder Roggenbrot,... - vorerst noch ohne Rinde, in kleine mundgerechte Stückchen. Diese kleinen, mundgerecht portionierten Stückchen locken zum Zugreifen. Brothäppchen sollte dein Sohn idealerweise selbständig entdecken, da durch die Eigeninitiative beim Entdecken und Kennen lernen der neuen Konsistenz eines Lebensmittels sich dein Kind besser und gründlicher damit auseinandersetzen und gewöhnen kann. Er wird auf diese Weise bevorzugt nur diese Lebensmittel in den Mund nehmen, die er auch gut essen/schlucken kann.
Die Brotmahlzeit ist in diesem Alter jetzt auch empfehlenswert, damit die Kleinsten ausreichend Gelegenheit haben, das Kauen zu trainieren.
Du kannst ein gewöhnliche Bäckerbrot nehmen. Wenn dir ein reduzierter Salzgehalt oder eine sorgfältige Zutatenauswahl wichtig sind, könntest du selbst backen.
Handle nach deinen eigenen Maßstäben.
Brot für Babys sollte keine Kerne, Samen/Saaten oder (zu viel) Kleie/Schrot enthalten. Ein gewöhnliches Mischbrot ist wunderbar. Auch mal ein Weißbrot, Toastbrot oder Brötchen (keine Brezel) sind okay. Vollkornbrot sollte am besten aus fein vermahlenem Vollkornmehl bestehen. Je nach Geschmack (ggf zu sauer fürs Kind) ist auch Roggenbrot wunderbar.
Im Rahmen der Familienkost, bzw ab dem 10. Lm sind kleine Mengen Salz im Essen tolerabel. Da Brot vorerst noch nicht in Riesenmengen gegessen wird, ist auch der Salzgehalt im Brot okay. Ggf bekommt dein Baby mehr Durst.
Wenn du selbst backen möchtest, hier sind Rezepte:
Den Salzgehalt kannst du jeweils modifizieren und selbst bestimmen. Auf ein Mischbrot rechnet man bei Verwendung von ca 500g Mehl mit ca mindestens (!) 10g Salz in herkömmlichen Rezepten, in vielen Rezepturen sogar noch höher. Wenn du selbst Brot für dein Baby backen möchtest, kannst du weniger verwenden. Das Salz im Brot ist nicht nur für den Geschmack verantwortlich, sondern erfüllt auch Aufgaben zur Formbildung, zur Konsistenz, zur Enzymtätigkeit, Haltbarkeit, Frischhaltung etc. Etwas Salz darfst du also ruhig dazu geben.
"Hausbrot"
300g Dinkelmehl
100g Roggenmehl
1/2 TL Salz (ggf weniger)
1/2 Würfel Hefe
50 ml Milch
150 ml Wasser (+/-)
1 EL Olivenöl
Die Zutaten zu einem Hefeteig verarbeiten, Teig gehen lassen. Eine kleine Kastenform mit Backpapier ausschlagen und den Teig hineingeben. Im Ofen bei 50° nochmals ca 20 min gehen lassen. Brot herausnehmen. Ein hitzefestes Gefäß, mit Wasser gefüllt, in den Ofen stellen.
Den Ofen bei 200° heizen und das Brot ca 45 min backen.
Brot aus der Form holen, abkühlen lassen. Das Brot kannst du scheibenweise einfrieren und nach Bedarf auftauen.
kleine Brötchen
250g Weizenmehl (Type 550)
du kannst das Mehl durch einen Anteil VK-Mehl oder Dinkelmehl ersetzen
ca 100- 130 ml lauwarmes Wasser
30g Butter
1/4 Würfel Frischhefe
1 TL Zucker
Salz
aus den Zutaten einen Hefeteig kneten. Teig abdecken und ca 1h gehen lassen. Teig nochmals kneten und ca 8-10 Teigkugeln formen. Auf ein Backblech (Backpapier) setzen und abdecken. Den Ofen auf 50° stellen. Backblech einschieben. Teig ca 20 -30 min gehen lassen, bis er deutlich größer ist. Die Oberflächen mit Wasser bepinseln. Blech herausnehmen und den Ofen auf 200° hochheizen. Die Brötchen ca 15 -20 min backen.
Dinkelbrot
300g Dinkel-Vollkornmehl
300g Weizenmehl Type 550
½ Würfel Hefe
1,25 TL Salz
1 EL Zucker
ca 350 -450 ml Wasser
einfache Zubereitungsanweisung:
alle Zutaten zu einem Teig kneten.
Gehen lassen.
In einer Kastenform (200°, 55 min) backen.
ausführliche Version: alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Die Wassermenge langsam zugeben. Zu Beginn 300 ml Wasser zugeben und anfangen zu kneten. Mehr Wasser, bei Bedarf nur schluckweise zum Teig geben, so dass der Teig feucht, aber nicht zu nass wird. Der Teig sollte ca 10 min kräftig geknetet werden. Der Teig sollte nicht kleben, aber gut feucht sein.
Zudecken und an einem warmen Ort mind 1/2 h gehen lassen. Den Teig vorsichtig aus der Schüssel (vom Backbrett) nehmen und auf eine bemehlte Fläche plumpsen lassen. Den Teig nach innen falten und in die gewünschte Brotform (=am besten eckig, d.h. in Kastenform) bringen und in eine Kastenform (mit Backpapier) legen und flach drücken. Abermals zudecken und ca 1 h gehen lassen. Der Teig sollte in dieser Zeit mindestens idealerweise über den Rand der Form hinaus wachsen. Sonst mehr Zeit geben.
Den Ofen auf 200° vorheizen. Eine große Auflaufform mit Wasser füllen und mit in den Ofen stellen.
Den aufgegangenen Teig im Ofen (unterste Einschubleiste) ca 55 min backen.
Nach dem Backen aus der Form lösen, vom Papier befreien und auf einem Küchenrost auskühlen lassen.
http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=8&forum=kochen-fuer-kinder&bild=6#start
Und wenn du bald viel Freude am Brotbacken entdeckst, kannst du auch bald mit Sauerteigen experimentieren und richtig wundervolle Brote backen, die sich kaum mehr in Aussehen und Teigkrume von Bäckerbroten unterscheiden. Das Brotbacken lohnt sich auf jeden Fall - für die ganze Familie. Ein richtig gutes Brot braucht nur gutes Mehl, Wasser, Hefe, Sauerteig und Salz sowie ausreichend lange Gehzeiten, Zeit.
Grüße
Birgit S.
von
Birgit Neumann
am 29.11.2016
Antwort auf:
Welches Brot?
Ich denke, aufgrund der geringen Menge muss man sich wegen dem Salz keine Gedanken machen, wenn ansonsten Salz weitestgehend weg gelassen wird. Ich kaufe Brot bei einem "richtigen" Bäcker (also keine Aufbackstation oder ähnliches), und zwar ein Roggenmischbrot ohne Körner. Das Brot ist schön weich und lässt sich auch mit wenig Zähnen schon gut kauen. Ich habe das Brot immer in kleine Häppchen geschnitten, am Anfang ohne Kruste natürlich. Zu Beginn hat unsere Tochter die Brotstückchen am liebsten trocken gegessen, je nach Phase mochte sie es mal lieber mit Butter oder Frischkäse (natur), jeweils am besten Bio. Wurst würde ich persönlich aufgrund von Salz und anderen Gründen so lange wie möglich rauszögern. Wir haben abends relativ lange Brot UND Abendbrei gegeben, weil sie das Brot zwar mochte, aber die Ausdauer noch nicht so hatte. Der Brei rutscht eben besser. ;-)
von
bellis123
am 28.11.2016, 11:49
Antwort auf:
Welches Brot?
Hallo, der Beitrag ist schon älter, aber hat mir trotzdem geholfen. Das Dinkelbrot ist lecker.
Allerdings wüsste ich gerne, ob/wie ich es im Brotbackautomaten backen kann.
Viele Grüße
von
AbraCadaver
am 15.03.2022, 20:17