Kann ich gefrorenen Fenchelbrei einmal die Woche füttern?

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Kann ich gefrorenen Fenchelbrei einmal die Woche füttern?

Hallo liebe Frau Neumann, ich habe für meine Tochter Fenchel-Kartoffel-Lachs-Brei gekocht, die erste Portion frisch verfüttert und den Rest als Vorrat eingefroren. Da der Brei ihr gut geschmeckt hat, dachte ich, hiermit eine gute Kombination für ein wöchentliches Fisch-Menü gefunden zu haben. Leider habe ich erst jetzt gelesen, dass hierbei der Nitratgehalt des Fenchels ein Problem darstellen könnte. Daher die Frage: Ist es unbedenklich, wenn ich den Brei nur einmal die Woche gebe? Und wenn ja, dann eher nur als Notlösung, um meinen existierenden Vorrat aufzubrauchen, oder könnte ich bei dieser seltenen Gabe auch weiter so vorgehen und neue Vorräte anlegen? Folgendes habe ich beachtet: Verwendung von Biogemüse, schnelles Abkühlen im Wasserbad und sofortiges Einfrieren, schonendes Antauen im Kühlschrank und Erwärmen in der Mikrowelle. Meine Tochter ist knapp 7 Monate alt und hat vor 4 Wochen mit viel Freude mit der Beikost begonnen. Abschließend wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir kurz schreiben könnten, welche Gemüsesorten sich ab welchem Lebensmonat für den (zur Vorratshaltung eingefrorenen) Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei eignen. Herzliche Grüße & vielen Dank im Voraus, S. Fuchs

von S_Fuchs am 13.06.2016, 13:07



Antwort auf: Kann ich gefrorenen Fenchelbrei einmal die Woche füttern?

Hallo S_Fuchs du kannst du alles problemfrei genau so machen, wie du es vorhast. (Fisch-)Gerichte mit Fenchel (eingeforen) kannst du ruhig 1mla die Woche geben geben. Im Alter deines Kindes brauchst du dir, bei üblichen Verzehrsmengen, im Rahmen einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Beikost, keine großen Gedanken dazu machen. Meine Ausführungen sind i.d.R. immer mit sehr viel Vorsichtsmaßnahmen geschrieben, die manchmal auch individuell (in Bezug auf die verwendeten Zutaten - bio oder nicht, oder bspw auf das Alter des Babys abgestimmt, etc) noch einmal überprüft werden können. Du kannst sämtliche* Gemüsesorten verwenden. Bspw Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen. Möhren, Pastinaken, Kürbis, Zucchini,.. Abwechslung bekommst du auch durch das Zugeben von Reis oder kleinen Nudeln. Du kannst auch versuchen, gekochte Kartoffeln zu zerdrücken und dem Brei zuzumischen. Ab dem 8. Lm kann die Konsistenz gröber werden. Schau einfach selbst, wie gut deine Kleine eine stückigere Konsistenz annimmt. Manche Babys mögen es gerne. Andere Babys wiederum mögen lieber ihre fein pürierten Breie essen und gerne zusätzlich etwas Fingerfood: Zubereitungsmethode für gut handzuhabende, babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten um schliesslich abgelutscht zu werden. Es eignen sich auch rohe weiche Obstsorten wie bspw Banane, Melone... *Mach dir Gedanken zur optimalen Ernährung deines Babys, aber mach dir nicht all zu viele Sorgen. Es gibt auch Breirezepte für Babys, die Spinat enthalten. Ich rate dir eher, hinsichtlich des Nitratgehaltes dazu, dass du keinen Spinatbrei selbst kochst. Gemüsesorten wie Fenchel, Kohlrabi und Rote Bete (alle ebenfalls höhere Nitratgehalte) kannst du für Babybrei (ab 8. Lm) mit einer anderen, weniger nitratreichen Gemüsesorte mischen, wenn gewünscht. Diese Breie nicht wieder Erwärmen (a besten nicht tiefkühlen) und nicht zu häufig geben. Ganz allgemein: Nitrat ist eine Substanz, die die optimale Aufnahme von anderen Nährstoffen wie z.B. Calcium oder Magnesium behindert. Durch Bakterien wird Nitrat ausserdem zu Nitrit umgewandelt. Besonders wichtig ist beim Selberkochen deswegen auch die Hygiene, und dass zubereitete Breie nicht allzu lange ungekühlt bzw erwärmt herumstehen. Größere Mengen Nitrit können Veränderungen im Blutbild hervorrufen. Erwachsene haben ein Enzym, das solche Veränderungen rückgängig machen kann. Babies, besonders Säuglinge unter 6 Monaten haben dies nicht. Der Sauerstofftransport im Blut kann dadurch erschwert werden. Ernsthaft gefährdet sind deswegen Säuglinge (unter 6 M), wenn sie Flaschennahrung mit nitratreichem Wasser bekommen. Die Allerkleinsten sollten deswegen Wasser zur Bereitung von Flasche und Brei bekommen, das explizit dafür geeignet ist. Das steht auf Wasserflaschen drauf bzw die Wasserqualität zuhause kann erfragt werden (Wasserwerke, Stadtwerke, Gemeinde etc) Und aus diesem Grund sollte auch erst ab dem 6. Lm mit dem Selberkochen begonnen werden, weil die Toleranzen dann etwas größer sind. So lauten die allgemeinen Empfehlungen. Denn auch beim (Bio-)Gemüse hast du diesbezüglich keine Kontrolle. Bio-Produkte haben aber generell niedrigere Werte. Füttere also ruhig einmal die Woche den eingefrorenen Fenchelbrei. Deinem Baby schmeckt es gut. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 14.06.2016