Frage: Grünes gemüse wird bitter

Hallo, mein Sohn ist am Ende seines 8LM. Wir haben 3 Beikostversuche gebraucht, aber seit 3 Wochen klappt es jetzt gut. Er futtert zwischen 120g und 150g Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei, hat davor etwa 3-4 Stunden nichts und fordert dann etwa nach 2Stunden eine MM Ration, sonst wird er vollgestillt und hat am Tag noch etwa 5-6 Stillmahlzeiten. Reicht die Portionsgröße des brei aus um zu behaupten die Mahlzeit ist ersetzt? Es heißt ja immer eine volle Mahlzeit wäre zwischen 190g und 240g. Dazu möchte ich erwähnen das eine Stillmahlzeit auch "nur" zwischen 80g und 140g liegt. nachts sogar bei dreimal Stillen nur bei etwa 200g! ( musste wegen gewichtsschwankungen von Leo zwischenzeitlich einige Tage regelmäßig wiegen, da habe ich spaßeshalber auch mal Stillproben gemacht) Wir sind jetzt mit Kartoffeln, Möhren, Kohlrabi, Blumenkohl, Fleisch drin, als Vit.C spender Apfel und Birne. (koche selber) Pastinake fand er zum K...., wollte nächste Woche mal etwas mit Fisch probieren. habe auch 1mal die Woche anstatt Fleisch den Brei mit Haferflocken gemacht. Was bietet sich denn noch an? Hatte bei meinen Großen immer das Problem bei Brokkoli und überhaupt grünem Gemüse, das dieses beim pürieren bitter wurde. Wie läßt sich das umgehen? Eine andere Frage ist, haben sie ein Rezept für ein Kindermüsli? Oder haben sie eine Empfehlung wo ich im netz oder in Büchern neue Ideen für meine Kinder bekommen kann? Meine Jungs 3 und 5 J. lieben morgens und in der Kita die Abwechslung aber in den fertig sachen ist mir einfach zu viel Zucker und meist auch zuviel Fett. vielen Dank und liebe grüße fusselmami

von fusselmami am 26.01.2016, 15:47



Antwort auf: Grünes gemüse wird bitter

Hallo fusselmami wenn dein Baby mit dieser Menge zufrieden ist, dann ist das prima. Beim Stillen hast du ohnehin keine Kontrolle über die aufgenommene Kalorienmenge. Die Muttermilch variiert in ihrer Kaloriendichte (= Zusammensetzung) in Abhängigkeit vom Saugvorgang. Am Anfang bspw ist die Milch dünnflüssiger, d.h. wässriger, um etwaigen Durst zu stillen. Nach (längerem) Saugen wird die Milch gehaltvoller, fettreicher. Genauer kann dir das Biggi Welter erklären. Wenn dein Baby also hungrig ist, könnte er seinen Hunger trotzdem stillen. Bei gestillten Babys geht es auch i.d.R. weniger darum dass Stillmahlzeiten entfallen sollten, als vielmehr darum, dass die Stillmahlzeiten ergänzt werden sollen. Beikost ist generell wichtig - die Menge der Beikost dagegen weniger. Durch Stillen plus Beikost bekommt dein Baby alles, was es zum guten Gedeihen braucht. Während es bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys wichtig ist, Flaschenmahlzeiten zu ersetzen, um die optimale Nährstoffzufuhr zu gewährleisten (mit steigendem Alter durch: weniger Milch, eisenreiche Beikost, Gemüse, Öl) ist es das Ziel die Beikost anstatt Fläschchen zu geben. Bei gestillten Babys ist es nicht das Ziel die Stillmahlzeit zu ersetzen, um die optimale Nährstoffzufuhr zu bewerkstelligen. Denn Mumi ergänzt auch im Hinblick auf die Verdauung, sowie die Nährstoffresorption, die Beikost ideal. Das Ersetzen einer Stillmahlzeit ist nur notwendig, sozusagen, wenn Mama das möchte, weil das Baby bspw zwischendurch fremd betreut werden müsste und Stillen in dieser Zeit nicht gut möglich wäre. Trotzdem darf die Mumimahlzeit ersetzt werden, auch ohne zwingende Gründe, auch um das Baby ggf schon vermehrt an normale Mahlzeiten zu gewöhnen, bzw sich als Mama weniger abhängig zu fühlen. Soo -l ange Rede, kurzer Sinn: solange du dein Baby stillst (zur Not will er öfter gestillt werden - ggf nachts), wird dein Kleiner mit ausreichend Energie und Nährstoffen versorgt, auch wenn die Beikotsportion weniger üppig ausfällt. Wobei 150g Brei vollkommen in der Norm liegen. Wenn du grünen Gemüsebrei bspw aus Brokkoli (ohne Strunk - nur die kleinen Röschen !!!, denn der Strunk schmeckkt leicht bitter) herstellen möchtest, solltest du sehr wenig Wasser zum Dämpfen nehmen. Dann passt der Geschmack besser. Ggf verwendest du einen Dämpfeinsatz und benutzt das Garwasser nicht. Verarbeite den gedämpften Kohl sofort und füttere die Portion oder friere sie ein. Noch besser: gib deinem Kleinen den gedämpften Brokkoli als Fingerfood. Die Röschen in kleinen Portionen abteilen und auf einem Teller/Schüssel einfach einmal zum selber Entdecken hinstellen. So kannst du viele Gemüsesorten anbieten. Auch so kannst du die Vielfalt steigern. Mit seinen 8 Monaten, wird es deinem Baby bestimmt viel Freude bereiten, richtig bei Tisch mitzuessen. Auch Obst ist als Fingerfood (bspw rohe, reife und wiche Birne, Banane, Avodao, evtl Papaya oder Mango (beides "bio"), oder oder möglich. Gedämpftes Obst (bspw Apfel) als Sticks wie oben beschrieben sind möglich oder als Stückchen, ggf zum Füttern "Rezept" für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Vorraussetzung für diesen Selbstbedienungsteller ist immer: dein Baby muss selbständig sitzen können. Diese Sticks sind ein Erlebnis für dein Baby, sie fordern aktiv zum Mitessen auf. Sie sind eine wunderbare Bereicherung zum Brei und führen zaghaft an feste Kost heran. Nur wenn sich dein Baby noch häufiger verschluckt (manche Babys neigen dazu), dann solltet ihr das Abenteuer besser aufschieben. Fischbrei/Menge für 1 P: 90g Zucchini 40g Kartoffeln 20g Lachsfilet 2 EL Obstsaft 8g Öl Also dann Grüße B.Neumann Müsli: siehe bitte auch nachfolgendes Posting P.S. Bei der Beikost von nach Bedarf gestillten Babys geht es auch nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht auch darum, dass sie neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. spielerisch kennenlernen können, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Beikost ist hier mehr als das Ersetzen von Milchmahlzeiten. Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, ist ganz allgemein betrachtet ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Beikost ist durchaus aus vielen Gründen wichtig - nicht nur zum Sattwerden. Ziel war es bisher vor allem, dass du deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke angeboten hast. Das hast du gut gemacht und dein Baby isst gerne. Das ist wunderbar.

von Birgit Neumann am 29.01.2016



Antwort auf: Grünes gemüse wird bitter

Hallo fusselmami nimm als Basis Haferflocken und mische dazu, was euch gefällt: Cornflakes, Crunchy*, Nüsse, Rosinen, Trockenfrüchte nach Wahl. gepuffter Amaranth, Getreideflocken aus bspw Weizen oder Dinkel, Dinkelpops. Kokosflocken etc etc Im Naturkostladen bekommst du bspw auch Müslifertigmischungen (ohne Zucker) mit besonderen Zutaten wie bspw Beerenfrüchten (gefriergetrocknet), Mischungen ohne Rosinen u.v.m. So hättest du eine Grundmischung und könntest diese nach Gusto mit Haferflocken u.a. auffüllen - Durch das dazu Mischen von Haferflocken (oder anderen Flocken) bekommst du mehr Masse - teure Müslimischungen werden insgesamt betrachtet so wieder günstiger. Es gibt auch sog. Basismischungen, die eine Mischung aus den Grundzutaten (= hauptsächlich verschiedene Flockensorten) enthalten. Diese Mischungen könntest du wiederum nach Belieben umgestalten und hier nach Gusto weitere Zutaten nach Belieben dazu mischen. Meine Tochter liebt bspw die fein geschnittenen, kleinen, harten Dattelstückchen in ihrer Müslimischung. Diese bekomme ich selfmade leider nicht genau so hin. Siehe einmal hier: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=5#start das Bild zeigt eine Anregung für die Zutaten, die du zu den Haferflocken mischen kannst. von links nach rechts oben: Fertig -Schokomüsli (Naturkostladen), getrocknete Äpfel , Hafercrunchy, Mandeln, gefriergetrocknete Erdbeeren. Sonnenblumenkerne unten: Fertig-Früchtemüsli, Pop-Amaranth, feine Haferflocken, Rosinen, Großblatt-Haferflocken, Cornflakes. Selbstverständlich kannst du auch frische Früchte zu den Haferflocken dazu geben. bspw Bananen oder Apfel. Erlaubt ist, was gefällt. Nur keine Kiwi, weil sie in Kombination mit Milch bitter schmeckt. Die Basis von Müsli sind auf jeden Fall Haferflocken. Es gibt sie in feiner und grober Variante. Hier musst du mal schauen, was deine Beiden gerne mögen. Wunderbar wäre, wenn ihr zusammen einkaufen geht und deine Kinder einfach einmal selbst auswählen, was sie dazu mögen. Die zusammengestellte Mischung gut vermengen und in einem luftdichten Gefäß aufbewahren. Alternativ bspw hier ein Rezept als Anregung für ein Müsli zum Selbermischen: 1 P entspricht etwa: ca 4 EL blütenfeine Haferflocken, 2 EL grobe Flocken 1/4-1/2 Banane ca Kuhmilch nach Bedarf 1/4 geriebener Apfel nach Belieben: Cornflakes, Rosinen, zerkleinerte Trockenfrüchte Und auch "nur" Flocken plus Milch sind okay. Ggf Nuss/Mandelmus dazu oder gehackte Nüsse (für ältere Kinder) Also dann Grüße B.Neumann * Crunchys sind geröstete, leicht knusprige Gebilde aus einer Mischung von (meist oder hauptsächlich) Haferflocken mit Süßungsmittel und ggf Nüssen, Schoko etc. Es gibt in veschiedene Ausführungen im Handel, du findest sie im Sortiment bei den Müslis stehen. Hier werden die meisten Crunchysorten mit alternativen Süßungsmitteln gesüßt - wie bspw Agavendickssaft, Honig, Reissirup. Sie sind als knuspriger Spaß in Müslimischungen für ältere Kinder wunderbar geeignet. Pur und zwischendurch genossen, können sie auch als eine Art Müsliriegelersatz gegessen werden.

von Birgit Neumann am 29.01.2016



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