Frage: Ernährung

Hallo, habe eine Frage(eigentlich mehr) wie oder was kann ich meiner kleinen anbieten damit sie sich besser an stückigere Nahrung gewöhnt. Sie ist schon Reis unzerdrückt und Hackfleisch mit der Gabel zerdrückt oder Birne auch zerdrückt oder Nudeln oder kleine Brotwürfel. Was kann ich ihr noch anbieten? (das 1 jährige Kind von einem Bekannten ist mit einem Jahr schon kleine Gulasch Stücke) Da kann ich bei uns nur davon Träumen, die haben gesagt das ein Kind mit einem Jahr schon alles essen kann bzw. sollte stimmt das. Unsere kleine will so stückige Nahrung noch nicht sind aber auch mitten im Zahnen hat schon 8 Zähne und der erste Backenzahn kündigt sich gerade an (unser Hummelchen wird jetzt dann 1 Jahr) ich weiß jedes Kind ist anders aber man macht sich halt doch so seine Gedanken. Und wie viel Milch sollte sie noch kriegen bzw. bekommen sie kriegt noch zwei Fläschchen mit ca. 230ml 2 Milch vor und nach dem schlafen gehen (die will sie aber auch). Kann ich ihr schon Müsli geben? Ich brauche einfach ein paar Ideen?! Vielen Lieben Dank schon mal und einen schönen Tag wünsche ich noch.

von schmeterlie am 04.03.2015, 09:57



Antwort auf: Ernährung

Hallo schmeterlie die Zeit zwischen dem 10. und dem 18. Lm ist große eine Zeitspanne, in der du deinem Baby/Kleiinkind die Familienkost nahebringen kannst und die typische Babykost immer weiter in den Hintergrund treten kann. Manche Babys beginnen schon früh, sich für Familienkost zu interessieren und manche Kinder brauchen länger, bis sie sich umgewöhnen (wollen). Das hängt auch mit der persönlichen Reife zusammen und darf ruhig individuell gehandhabt werden. Die meisten Babys beginnen ab etwa dem 10. Lm Brotstückchen statt Brei zu essen, manche essen alles, was man ihnen anbietet und manche Babys bestehen weiterhin auf ihre gewohnten Breimahlzeiten. Spätestens mit Beginn des 2. Lj dann, entwickeln die meisten Kinder andere, neue Essvorlieben und viele wollen zeitweise überhaupt keinen Brei mehr essen. Manche Kinder lassen sich nicht mehr füttern und essen zeitweise sehr wenig. Die Einführung der neuen Kost muss nicht von heute auf morgen geschehen. Es ist ein langer Prozess.* Bei der Familienkost geht es auch um Vielfalt, um Geschmack, neue Esseindrücke, um das gemeinsame Erlebnis bei Tisch, um Esskultur. Jetzt gilt: weniger Brei, mehr stückige Kost, Vielfalt und Geschmack, erfahrbare Familienkost mit allen Sinnen und Übergang zu gewöhnlichen Speisen. Es ist wichtig, dass die Kleinen jetzt viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen, Konsistenzen etc kennenzulernen. Dafür reichen ihnen aber schon kleine Mengen. Dies konntest du bereits beobachten. Deine Kleine mag Brotstückchen, Reis und Hackfleisch etc. Mache genau so weiter wie bisher. Biete deiner Tochter immer und immer wieder neue Speisen zum Probieren an. Das Essen darfst du so aufbereiten, wie es deine Tochter gut essen kann. Vorteilhaft ist es, wenn du breiige Kost neben Stückchen anbietest. Deine Kleine kann und darf jetzt fast alles mitessen - aber sie muss keine großen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen. HIlfreich ist es, wenn sie sich langsam herantasten und an das Neue gewöhnen kann. Erlaubt ist, was schmeckt.... und nicht schadet. Lass sie vermehrt selbständig essen. Schneide ihr mundgerechte Brotstückchen, die mit einem "happs" im Mund landen. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Esst zusammen an einem hübsch gedeckten Tisch. Denn der Esstisch bietet eine große Auswahl an Möglichkeiten, die auch noch alle Sinne anspricht: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Gib ihr doch beim nächsten Mal ein kleines Stückchen Gulasch zum Probieren und schau was sie damit macht. Das Fleisch ist hier idealerweise so weich, dass es zerfällt und ganz leicht gekaut und geschluckt werden kann. Zeige ihr ruhig auch schon, wie sie Besteck benutzen kann. Eine Frühstücksalternative bietet kleinkindgerechtes Müsli (ohne Nusstückchen) oder abends einmal Grießschnitten: 200g Kuhmilch 35-40g (+/-) g Grieß Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter dazugeben, Obstmus zugeben und evtl etwas süßen. Kindermüsli: 1 P entspricht etwa: ca 3-5 EL feine Haferflocken* 1/4 Banane ca 150-200 ml "Milch" (evtl Wasser oder Reisdrink) oder Naturjoghurt oder Orangensaft 1/4 geriebener Apfel nach Belieben: 1 TL zerbröselte Cornflakes, nach Wunsch Rosinen, klein geschnittene Datteln oder Feigen, getrocknete Äpfel etc, ggf gefriergetrocknete Obststückchen ( bspw Erdbeere von erdbär - Freche Freunde, die mit den Augen) *Haferflocken sind vorbehandelt (wasserdampfgewalzt), wodurch sie gut bekömmlich sind. den Mittagsbrei könntest du noch mit folgendem Fingerfood ergänzen: Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Du kannst Instant-Couscous (Butter untermischen) zubereiten und den festen Brei zu Bällchen formen. Dieser Tipp zum Fingerfood stammt von der Kochbuchautorin (u.a.) Lucia Cremer. Aus zerdrückten Kartoffeln (ebenfalls mit Butter) kannst du ähnlich kleine Bällchen formen und ggf noch geraspeltes Gemüse (gedünstet) darunter mischen. Fleischbrei kannst du auf die Brotstückchen als Belag aufgeben. Außerdem eignen sich als Fingerfood bspw Avocadostückchen, weiches Obst wie Banane, Birne, Pfirsich, Nudeln und vieles vieles mehr. Dein Kind kann diese Nahrungsbasics mit allen Sinnen - durch anfassen, schmecken, riechen usw - erfahren. Das fördert die Akzeptanz und macht Essen zum Erlebnis. Das passt bestens zur natürlichen Neugier und Entdeckerfreude. Du kannst Nahrungsbasics kochen, bspw Kartoffelstückchen, diese kannst du als Stückchen oder langen Stäbchen anbieten und ausserdem vor den Augen deines Babys auf ihrem Teller nochmals zerdrücken, um sie zu füttern. Auch Gemüse kannst du auf diese Weise dazu reichen. Dünste (im Dämpfeinsatz) Möhren, Pastinake, Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen, Zucchini, grüne Erbsen, Kürbis, und mach es genauso wie oben beschrieben. Auch klein geschnittene Spaghetti (1-2 cm lange Stücke) - oder kleine Nudeln - sind eine mögliche Bereicherung auf dem Essteller, auch zum zerdrückten Gemüse dazu. Gemüsemus kannst du als eine Art Sosse zu den klein(geschnittenen) Nudeln geben. Paprika-Möhrensosse zu kleinen Nudeln oder Couscous/Reis gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben. ein Snack für Nachmittags - statt GOB Hirsekringel, Zwieback, Baby-Reiswaffeln oder: Hefeteigfiguren 250g Mehl 1/2 P Trockenhefe 1 Prise Salz 1 Eier 50g Zucker 25g weiche Butter oder Margarine 50-100 ml lauwarme Milch Alle Zutaten zu einem Hefeteig kneten, Teig gehen lassen. Erneut kneten, und entweder zu einem Zopf flechten: Oder/und Rosinen unterkneten und/oder Stücke vom Teig abschneiden, daraus Brötchen oder andere Figuren formen, nochmal gehen lassen. Mit Eigelb bestreichen. Bei 200° C (vorgeheizt) im Ofen ca 20 Minuten backen. Da Hefezopf meist einen ganz typischen Geschmack hat, zitronig nämlich, wird dem Teig klassischerweise abgeriebene Zitronenschale (ungespritzt) zugegeben oder fertige Schale aus dem Päckchen. Und wer das nicht mag, nimmt ein künstliches Produkt, wie Citroback o.ä. Häschenwaffeln: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Waffeln/Haeschenwaffeln-18071.html Mit Beginn des 2. Lj kann die Folgemilch auf Kuhmilch umgestellt werden. Pre Milch ist auf die Bedürfnisse eines Babys abgestimmt. Mit 1 Jahr passt das nicht mehr ideal. Entweder könntest du die spezielle Kindermilch geben, um weiterhin eine Spezialmilch mit Extra-Nährstoffen und verringertem Eiweißgehalt zu verwenden. Oder du gibst Kuhmilch. Am Tag sin davon eta 300 ml inklisiver Milchprodukte empfehlenswert.100ml Kuhmilch entsprechen 100g Naturjoghurt und etwa 15g Schnittkäse bzw 30g Weichkäse, Verzichtet möglichst bald auf den Nuckelaufsatz und achte vermehrt auf das Trinken aus anderen Gefäßen bzw anderen Trinkhilfen. Das Saugen, kann und sollte möglichst immer weiter in den Hintergrund treten. Manche Kinder kommen schneller mit dem Abschied vom Fläschen klar, andere weniger schnell. Allgemein gilt als ein wichtiges Argument gegen zu langes Füttern aus dem Fläschchen, dass es die Tendenz zu Übergewicht fördern könne. Das Kind sei damit über (zu) lange Zeit an zu große Trinkmengen (mit damit verbunderer Kalorienaufnahme) gewohnt. und hier noch ein paar Ideen: Kartoffelbrei: Salzkartoffeln in wenig Wasser (wenig Salz) kochen. Einen Stich Butter zugeben, verrühren, Milch dazu und mit einer Gabel alles zusammen zerdrücken. Bolognesesosse etwa 200g Rinderhack ca 1 grosse Zwiebel in Würfel geschnitten 1 Päckchen Tomatenpüree 1 mittelgroße Möhre (geraspelt) Salz, Zucker, Öl oder saure Sahne Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwa 20 min in einem Gemsich aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser. Hier gibst du auch die geschälte und geraspelte Möhre dazu. Das Rinderhack brätst du in einer Pfanne in einer Mischung aus Wasser und ganz wenig Öl krümelig. Dann würzen. Wenn es gut durchgegart ist, etwa nach 5 bis 10 min, gibst du dort die Zwiebel/Möhrenmischung hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und Salz, gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen. Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen. Abschmecken. Dazu klein geschnittene (ca 1 cm und kleiner lange Stückchen) Spaghetti. Hühnerschenkel kannst du im Ofen ohne grossen Aufwand garen. Die Hähnchenkeulen waschen, trockentupfen und mit einer Ölmischung aus zusätzlich Salz und Pfeffer, Paprika würzen bestreichen. Fast eine Stunde im Ofen (200°) in einer feuerfesten Form (mit etwas Wasser) garen, je nach Grösse der Beine bis zu einer 1h. Für die Ölmischung einfach Öl mit Salz, Pfeffer, Paprika, und evtl einem frischen Zweigchen Rosmarin, vermischemn. Huhn mit einem Pinsel damit bestreichen. Oder ganz natur lassen und auch kein Öl dürber geben. Das wird schon. Die Haut ist ohnehin sehr fett. Statt im Ofen gehts auch in einem beschichteten Topf/Pfanne mikt Deckel. Öfter mal wenden und zwischendurch das Fett abgiessen. Nicht in die Spüle, sondern in ein hitzebeständiges Gefäß, das entsorgt werden kann. Nudelauflauf gekochte Nudeln (z.B.Spirelli), ca 125g 1/2 B Sahne, 1 Ei Schnittlauch, Gemüsebrühe, Petersilie (auch TK), Salz, Pfeffer, Prise Zucker Käse zum Bestreuen (Edamer oder junger Gouda oder Sorte nach Gusto) Apfel-Haferbötchen: siehe bitte hier: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Brot-Broetchen/Apfel-Hafer-Broetchen-18059.html Kartoffeltortilla (alias Kartoffel mit Rührei) 1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt, gar dünsten. In einer Pfanne ca 3 große Kartoffeln (geschält und in ca 1 cm große Würfel geschnitten) in Ollivenöl von allen Seiten anbraten. Salzen. Die Kartoffeln in ein Däpmfsieb geben und fertig garen. 3 Eier aufschlagen, 1/2 Becher Sahne zugeben, Würzen. Die gegarten Kartoffeln in eine Teflonpfanne geben, etwas Öl zugeben. Die Eiermasse übergießen. Die Tortilla nun anbraten und das Ei stocken lassen. Die Tortilla sanft auf einen Teller gleiten lassen. Einen weiteren Teller zu Hilfe nehmen, stürzen, und mit der anderen Seite in die Pfanne zurück gleiten lassen. Weiter braten und garen. Dazu (Tomaten)-Salat. was isst du denn gerne? Daran solltest du dein Kind gewöhnen. Prägend sind auch der Geruch und der Genuss der Eltern, wenn sie die Speisen essen. Das wirkt tatsächlich langfristig. Wenn es weniger kinderkompatibel ist, könntest du umgekehrt neue Ideen suchen, um zukünftig neue Familiengerichte zu finden, die allen schmecken. Vielleicht hilft dir dazu ein Kochbuch für Kinder? Schön sind bebilderte Kochbücher, die bereits beim Durchblättern Appetit machen. Also dann Grüße B:Neumann *Man sollte vor dem 1. Geburtstag beginnen vermehrt Stückchen und Familienkost anzubieten. Wenn ein Baby damit noch nicht gut klar kommt, kann man noch warten, man kann die Vielfalt trotzdem steigern, in dem man neue Geschmackserlebnisse entsprechend aufbereitet - püriert., zerdrückt. Wenn ein Baby mit Beginn des 2. Lj noch immer keine Stückchen mag, dann sollte man zum KiA gehen.

von Birgit Neumann am 05.03.2015