Hallo
meine Tochter ist nun fast 9 Monate alt.
Ab Beginn der Beikosteinführung isst sie sehr gut, vor allem mittags (selbstgekochtes) und abends (Vollmilchbrei)
Leider scheint ihr der Nachmittagsbrei aber nicht zu schmecken.
Ich habe es mit dem klassischen Obst-Getreide-Brei versucht, dann mit reinen Obstgläschen, dann mit Reiswaffeln ( die isst sie relativ gut), dann Obst in Stücken (Apfel o. Banane) aber nichts haut sie vom Hocker.
Die Banane wird zwar ganz gut gegessen, aber ich kann ihr nachmittags doch schlecht immer Banane geben oder? Und eigentlich wollte ich auch dieses ständige Keks-in-der-Hand-haben nicht einführen, aber im Moment bleibt mit nichts anderes übrig, als ihr nachmittags einen Babykeks und / Oder Banane in die Hand zu drücken.
Schmeckt es ihr nicht? Kann das sein?
Ich muss dazu sagen, dass sie sehr gut Mittag isst.
Sie schafft ihre 220g immer, mitunter sogar 250g ....
So sieht unser Essensplan aus:
Morgens halb sieben / sieben: PRE Nahrung 200 ml
mittags gegen elf Brei selbstgekocht 210 - 250 g, je nachdem wieviel ich ihr anbiete
nachmittags gegen drei im Moment höchstens 5 Löffelchen Obst und ein Babykeks, evtl. auch mal Banane o. Apfel
Abends gegen sieben Vollmilchbrei.
Sie isst kaum Obst, ist das gut?
Sollte ich umstellen auf fünf Mahzeiten am Tag? Und wie mache ich das dann am besten?
Von der Milch scheint sie nämlich auch nicht mehr so lang satt zu sein, um elf wird es auch Zeit, dass es Mittag gibt ;)
Danke für die Hilfe:) + LG
von
sumsum112
am 25.08.2014, 16:15
Antwort auf:
Ernährung mit fast neun Monaten
Hallo sumsum112
mit etwa 10 Lm verändern sich liebgewonnene Essgewohnheiten meistens.
Es ist Zeit für die Familienkost.
Integriere deine Tochter allmählich immer weiter in den familiären Essalltag. Vor allem auch morgens und abends bereichert Brot den Speisenplan. Eine Zwischenstufe zu Brot und Brei ist folgendes.
Grießschnitten:
200g Kuhmilch
35-40g (+/-) g Grieß
Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-)
Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter dazugeben, Obstmus zugeben und evtl etwas süßen.
siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=7&forum=kochen-fuer-kinder&bild=5#start
Mit etwas Brot zur Morgenmilch wird dein Baby zur Mittagszeit vielleicht gar nicht mehr so hungrig sein. Es ist auch möglich, dass du im Verlauf des Vormittags eine Portion Obst gibst und dafür nachmittags nichts. Du kannst die Mahlzeiten so in euren Tagesplan einpassen, dass es für euch gut passt. Allmählich wird der Hunger/Appetit deines Kindes ab jetzt auch schrumpfen, wovon du dich nicht irritieren lassen musst.
Mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums nämlich vorbei. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger".
Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können.
Empfohlen werden in dieser Umbruchphase auf jeden Fall zwei Portionen Milch.
Schneide eine halbe Scheibe mit Butter/Margarine bestrichenes Mischbrot o.ä. (fein vermahlenes VK-Brot oder Kartoffelbrot oder Roggenbrot,....), ohne Rinde in kleine mundgerechte Stückchen. Mach das jeden Morgen genau gleich. Diese kleinen Stückchen locken zum Zugreifen.
Ab sofort gilt: weniger Brei, mehr stückige Kost, Vielfalt und Geschmack, Erlebnis bei Tisch, Familienkost mit Übergang zu gewöhnlichen Speisen.
Habt ihr schon erste Erfahrungen damit gemacht?
Jetzt noch kurz zu deiner Frage wegen der fünf Mahlzeiten:
5 Mahlzeiten werden tatsächlich empfohlen - 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ. Die ZMZ dienen zur Überbrückung.
Versuche ruhig weiterhin, zusammen mit deiner Tochter neue Obstsorten zu entdecken. Richte einen hübsch dekorierten Obstteller mit weichen rohen Obststückchen, wie bspw auch Melone, Papaya, Avocado, weiche Birne, Pfirsich ohne Haut, etc. Esst von diesem Teller gemeinsam. Gehe ggf auch einmal unkonventionelle Wege, mit Spaß und ohne Erwartungshaltung.
Biete hierfür viele Gelegenheiten. Der gedeckte Esstisch ist eine Spielwiese, die alle Sinne anspricht. Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem im Mund.
Durch dieses spielerische Herantasten werden Berührungspunkte sanft hergestellt. Im wahrsten Sinne des Wortes tasten sich die Kleinen an das neue Ding heran.
Bereite ruhig weiterhin einen Brei zu, den du mit stückiger Kost ergänzen kannst. Diese Stückchen legst du auf einen Teller, von dem sich deine Tochter selbst so viel nehmen kann, wie sie mag. Zu den einfachen Stückchen kannst du auch Probierhappen vom Familienessen geben.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 26.08.2014