Hallo Birgit,
unser Sohn ist etwas über 9 Monate alt.
Seit ca. 1 Woche mag er seinen Brei nicht mehr unbedingt.
Anfangs habe ich es auf die Zähne geschoben (das wird sicher immer mal wieder so sein), mittlerweile denke ich aber schon ein bisschen anders.
Mittags bekomme ich gerade mal eine halbe Portion Brei mit Stücken in ihn hinein. Ich biete ihm auch schon immer Nudeln, etc. zum selber essen an. Das dauert natürlich recht lange. Irgendwann ist dann Schluss.
Gestern und heute haben wir dann mittags Milch danach gegeben. Die ist dann natürlich gleich leer.
Nachmittags der GOB-Brei geht auch nur so lala. Ein Stück Banane oder Birne geht aber wieder. Abends das gleiche. Ein bisschen Brei, ein paar Stücke Brot und das war es. Sitzen mag er dann nicht mehr. Im Stehen isst er dann aber noch ein paar Bissen Brot...Das ist doch aber auch nicht gut, oder.
Abends haben wir ihm dann auch noch etwas Milch gegeben.
Kann er ev. keinen Brei mehr mögen?
Dann isst er doch aber noch nicht so viel davon und wird sicher nachts wieder wach vor Hunger, oder? Was soll ich mit der Milch mittags machen?
Er ist tagsüber sehr aktiv. Krabbelt, sitzt, steht und entdeckt gerade die Welt.
Besten Dank für Deine Tips und Ratschläge.
von
Tinerle
am 02.12.2013, 14:26
Antwort auf:
Baby (9 Monate) mag keinen Brei mehr
Hallo Tinerle
dein Kleiner entwickelt sich prächtig. Viele Babys wollen in diesem Alter ihren Brei kaum noch essen. Sie mögen lieber Stückiges.
Mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man auch bei den Kleidergrößen, weil die von jetzt ab über längere Zeiträume passen. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in dieser Zeit durch "Hunger". Dein Baby wird jetzt (mit 9 M) viel schneller satt und benötigt auch nicht mehr so viel Milch. Wenn dein Kind gesund und munter ist und bleibt, reichen die Essensmengen, die er zu sich nimmt vermutlich aus.
Anfangs ist die Freude bei den Kleinsten groß, wenn sie erstmals Brot essen dürfen, wie die Großen. Schnell ebbt die erste Euphorie bei einigen Babys jedoch wieder ab. Das ist völlig normal. Kauen erfordert Muskelarbeit. Nicht immer will die geleistet werden. Biete die dünnmit Butter oder Frischkäse bestrichenen Brotstückchen, ohne Rinde, in mundgerechten Häppchen an.
Gib deinem Kind Brot, und sonstige stückige Kost und lass ihn selbst essen.
Nach einer Weile ausschliesslich stückiger Kost, wird dein Kind auch wieder Brei essen wollen. Warte zunächst ab und gib deinem Kleinen die geforderte Kost. Biete ihm die Speisen regelmäßig bei Tisch an, nehmt euch ausreichend Zeit dafür. 2 Milchportionen (morgens und abends) ergänzen den Plan.
Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die Zutaten bspw als Bild auf einen Teller legst. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden.
Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann.
Richte generell kleine Portionen, die überschaubar sind. Sabine Bohlmann nennt das in ihrem Kochbuch "Die Reise in der Suppenschüssel" (unter Mitarbeit von Fumi Dehnst), Verlag vgs, Egmont Verlagsgesellschaften: Bonsai Cooking. Ich bezeichne das Zubereiten von kleinen Häppchen gerne als "Puppenküche".
Die optisch ansprechende Präsentation ist häufig schon eine erste Einladung. Lieber wenig und übersichtlich des Essen auf dem Teller arrangieren. Das ermutigt zum Probieren und Aufessen. Nachschlag kann es schliesslich jederzeit geben.
Esst einfach zusammen und esst mit Genuss leckere Dinge! Kombiniere sie mit Nahrungsbasics: Kartoffeln, Nudeln, Avocado, Fleisch, Gemüsestücke u.v.m.
Biete deinem Kind viele Essanreize, auch optisch.
Den GOB kannst du durch Obst pur ersetzen. Das reicht vielen Babys in diesem Alter aus. So kann sich der Hunger auf den Abend wieder richten und dein Baby kann sich für die Nacht gut satt essen. Am besten mit einer Kombination aus Getreide und Milch, wie bspw Brot oder Nudeln und Milch.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 04.12.2013