Hallo Herr Dr. Busse, mein Sohn kam etwas verfrüht zu Welt (36 + 3), und gilt damit knapp als Frühgeburt. Er kam nach der Geburt auf die Kinderintensivstation, weil er noch zu leicht war. Ansonsten war er kerngesund. Ich musste direkt nach der Geburt notoperiert werden und fiel für knapp 6 Tage gesundheitlich aus. Mein Mann kümmerte sich um unseren Sohn und war täglich bei ihm. Er hat leider nur einmal Bonding machen können, weil es wegen der Privatsphäre mit dem Nacktschmusen nicht so einfach war. Ich habe meinen Sohn am 6. Tag gesehen und konnte leider wegen der Infusionen und Ports, die ich noch hatte, erst am 10. Tag Nacktschmusen machen, und habe es noch ein weiteres Mal machen können. Insgesamt habe ich ihn auch 2 Mal angelegt und gestillt, aber aufgrund der OP hatte ich zu wenig Milch und er bekam dann nur Flasche. Am 15. Tag wurde unser Sohn mit gutem Gewicht und quicklebendig aus dem Krankenhaus entlassen. Nun habe ich in einer Babyzeitschrift gelesen, wie wichtig das Bonding bei Frühgeburten ist. Wir haben, wie beschrieben, leider nur 3 mal Bonding gemacht, natürlich waren wir täglich bei unserem Kind und haben uns, soweit es die Klinikumgebung zuließ, um unseren Sohn gekümmert (Fläschchen geben, auf dem Arm gehalten, gewickelt etc.). Unser Sohn ist ja auch nur knapp ein Frühchen. Die Ärzte meinten damals, wenn er schwerer gewesen wäre und ich nicht zur Not-OP gemusst hätte, wäre er auch direkt auf die Mutter-Kind-Station gekommen. Insgesamt war es ja auch nur eine kurze Zeit, dass er im Krankenhaus war. Zu Hause habe ich ihn fast nur am Körper getragen und auf meiner Brust liegen gehabt. Allerdings mochte er das An-und Ausziehen gar nicht und hat fürchterlich geweint, dass ich das Nacktschmusen auch zu Hause nur 2-3 Mal gemacht habe. Mein Sohn ist inzwischen 16 Monate alt, ein aufgewecktes, fröhliches und anhängliches Kind. Nun zu meiner Frage: War es für die Entwicklung meines Sohnes in irgendeiner Weise schädlich/negativ, dass wir aufgrund der Umstände zu wenig Bonding gemacht haben oder hat der viele Körperkontakt zu Hause (wenn auch wenig Nacktschmusen) ausgereicht. Wie gesagt, stillen konnte ich leider auch nicht. Wir haben unseren Sohn viel auf dem Arm herumgetragen, gestreichelt, gesungen und geschmust. Das war jedoch alles angezogen. Meinen Sie, dass die Entwicklung meines Sohnes hierdurch negativ beeinflusst wurde oder es in irgendeiner Weise negative Folgen haben kann? Vielen Dank vorab.
von Fiffy am 01.07.2015, 12:43
