Was tun?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Was tun?

Hallo. Mein Sohn (fast 3) isst bei uns Zuhause fast überhaupt nichts mehr. In der Früh beisst er einmal vom Brot ab und ist fertig und will sofort aufstehen, Mittag isst er vielleicht 6 Stücke vom Schnitzel und das wars und Abend ist es fast so wie in der Früh. Egal was ich koche! Wenn wir ihn Mittags in der Kita essen lassen erzählen die Betreuerinnen das er 2 3 Teller gegessen hat. Einmal in der Woche ist auch Frühstücksbuffet, da soll er auch so viel essen. Bis zu 3 Brote. An was liegt das? Ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das ich schlecht koche. Meine Gäste loben mich. Das einzige was er sehr sehr gerne isst und auch aufisst sind Spaghetti aber soll ich denn jetzt jeden Tag Spaghetti kochen? Ist das schlimm wenn er so wenig isst? Er muss doch mal Hunger haben. Ganz besonders am Wochenende. Da isst er ja zwei Tage fast nichts.

von Isabella2912 am 12.12.2016, 17:08



Antwort auf: Was tun?

Liebe „Isabella2912“, jedes Kind hat seine speziellen Eigenheiten, Ihr Söhnchen scheint momentan, alles andere interessanter zu finden und nur das Notwendigste zu essen. Freuen Sie sich, dass er so fit, putzmunter und aufgeweckt ist und sicher mit vielen Überraschungen aufwartet. Ein gutes Zeichen ist es, dass ihm das Essen grundsätzlich schmeckt, auch wenn er momentan Zuhause nur Spatzenportionen isst. Dass Kinder in diesem Alter oft sehr wählerisch sind und selbst Ihre Vorlieben ändern, das ist ganz normal. Vor allem, dass das Essen woanders (Tagesmutter, Kindergarten, Großeltern…) viel besser klappt als zuhause, ist nicht ungewöhnlich und eine Erfahrung, die viele Eltern machen. Das kommt öfter vor, dass Kinder außerhalb der Familie und noch dazu in der Gruppe „ganz anders“ und „problemlos“ essen. Als Mama kann man da nur staunen. Aber das ist ganz normal. Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. Woanders „schmeckts besser“ und da kommt Ihr Söhnchen mit seinem wählerischen Verhalten auch nichts so durch. Und da wäre ich auch schon beim springenden Punkt. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Sohn inzwischen bemerkt hat, dass er mit seinem ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise zu Hause Sie als Mama berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich was Gesundes esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Es liegt nicht an Ihrer Kochkunst. Sicher kochen Sie gesund aus ausgewogen für Ihre Familie. Sie müssen sich nicht verändern, Ihr Sohn muss wieder zu einem normalen Essverhalten zurück finden. Mein Tipp: sehen Sie das ganze viel entspannter. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Kleiner etwas isst oder nicht. Sie müssen als Mama gar nicht so viel „machen“ und auch nicht zu sehr auf „die Wünsche Ihres Sohnes“ eingehen. Bieten Sie weiter wie bisher eine Auswahl an gesunden Speisen für die gesamte Familie an. Achten Sie auf eine ruhige, entspannte Atmosphäre. Das Essen sollte auf möglichst neutrale Weise angeboten werden. Auch wenn Ihr Kind nur wenig isst, nach Möglichkeit neutral bleiben, d.h. keine Sanktionen, keine Versprechungen, nicht ärgerlich werden. Thematisieren Sie das Essverhalten Ihres Kindes nicht, unterhalten Sie sich während des Essens über belanglose Dinge, lachen Sie viel. Eine gute Stimmung macht Appetit und lädt ein das zu wiederholen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Auch keine Snacks zwischen den Mahlzeiten. Essen gibt es nur am Tisch und im Rahmen der von Ihnen angebotenen Mahlzeit. Haben Sie keine Angst, Ihr Kind nimmt sich das, was es benötigt. Kein Kind verhungert vor einem vollen Teller. Dazu sind sie viel zu schlau. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Kind am Essen zuhause interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als „Ihre Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen alles klappen wird. Bleiben Sie frohgemut dran! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Adventszeit, Annelie Last

von Annelie Last am 13.12.2016



Antwort auf: Was tun?

Meine völlig unqualifizierte Meinung? Weil er es kann, macht er es bei euch. Vielleicht ist es ein Spiel für ihn? Seit wann macht er es? Gab es ein Ereignis, das dazu geführt hat? Da er im KiGa isst, und dann auch noch raue Mengen, liegt das Problem eher zu Hause.

von MeineGüte am 14.12.2016, 06:54