Hallo,
ich habe starke Neurodermitis und mein Mann allergisches Asthma. Das sind ja keine guten Voraussetzungen für unser Kind. Ich möchte daher nichts falsch machen. Unsere Tochter 5 Monate bekommt deshalb HiPP HA Combiotik.Ich würde von Ihnen gerne wissen, ob man bei solchen Allergien mit der Beikost noch warten sollte? Oder kann sollte man trotzdem im 6. Monat ganz normal starten?
Vielen Dank schon mal für Ihre Hilfe
von
"Annalena"
am 20.01.2016, 12:42
Antwort auf:
Wann Beikost bei Allergien?
Liebe „Sprinter“,
bei diesem Thema hat sich sehr viel getan, gerne helfe ich Ihnen weiter.
Zur Vorbeugung von Allergien gilt folgendes: Allergiegefährdete Kinder sollten die ersten vier Monate ausschließlich gestillt werden oder kann nicht gestillt werden bzw. reicht die Muttermilch nicht aus, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen wissenschaftlich nachgewiesen das Allergierisiko deutlich zu vermindern. Sie haben also schon das Mögliche getan.
Weitere Empfehlungen fürs Beikostalter nach vier Monaten gibt es nicht mehr. Es gibt hier keine Daten, die belegen, dass im Beikostalter eine spezielle allergenarme Ernährung einen Effekt auf die Allergievorbeugung hat. Frühestens nach vier Monaten und spätestens mit sechs Monaten wird das Zufüttern von Beikost empfohlen. Das ist ein günstiges Zeitfenster mit Beikost anzufangen, auch hinsichtlich möglicher Allergien. Ein späterer Start mit Beikost bietet keinen besseren Schutz vor Allergien.
Üblicherweise gibt der Kinderarzt grünes Licht für den Beikostbeginn, da er die Reife des Kindes am besten einschätzen kann.
Es gibt ab der Beikost keine Unterschiede mehr zu den Kindern, die keine Veranlagung zur Allergie mitbringen. Neuere wissenschaftliche Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen, um das Immunsystem zu trainieren.
Eine spezielle, allergenarme Ernährung ist also nicht mehr notwendig, dennoch ist es sinnvoll, stufenweise die Breie aufzubauen. Um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen drei Tage aus. Das heißt, Sie könnten also alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen.
Auch muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel (wie früher gerne Ei, Fisch oder Milch) verzichtet werden. „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, dass das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat, diese Lebensmittel als harmlos zu tolerieren.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 21.01.2016