Hallo liebe Experten,
mein kleiner Sohn (15 Monate alt) isst sehr schlecht. Er hat von null auf hundert entschieden keine pürierte Kost mehr zu essen, er möchte nun auch alles Essen was wir essen. Ist ja eigentlich nicht schlimm, wenn der Herr mal kauen würde, geschweige denn das dann auch Essen würde.
Morgens trinkt er eine Milch, denn Brot, Brötchen, Müsli mag er nicht, bzw. Kann er auch nicht kauen und würgt dann, Bei verweigert er.
Mittags koche ich, mal Fisch, mal Fleisch, mal Vegetatisch usw...also auch gesund, isst der Herr auch nicht, ist ja wieder mit kauen verbunden, püriert verweigert er. Nachmittags versuchte ich ihm Obst anzubieten, auch nichts. Apfel kann er nicht kauen bzw würgt er wieder, Gurke, Birne und ähnliches das selbe Spiel. Banane kann ich ihm leider nicht geben, er leidet zzt sehr an seiner Eigenmächtigen Ernährungsumstellung und kämpft mit Verstopfungen (bekommt jetzt Laxbene den Stuhlweichmacher). Abends stehen wir wieder vor der Herausforderung, da bekommt er dann eine Flasche. Ich weiß langsam echt nicht mehr weiter, denn sein Verdauungssystem leidet extrem und er isst halt kaum etwas. Zu Trinken bekommt er stilles Wasser (trinkt auch sehr gut) *.
Ich hoffe Sie könnem mir helfen.
LG
von
sarah2109
am 06.10.2016, 08:41
Antwort auf:
Mein Sohn isst sehr schlecht, was kann ich tun?
Liebe "sarah2109",
gerne helfe ich Ihnen.
Jedes Kind hat seine speziellen Eigenheiten, Ihr Söhnchen scheint momentan, alles andere interessanter zu finden und nur das Notwendigste zu essen.
Freuen Sie sich, dass er fit, putzmunter und aufgeweckt ist und sicher mit vielen Überraschungen aufwartet. Ein gutes Zeichen ist es, dass er am Essen am Familientisch grundsätzlich interessiert ist, auch wenn es nur sehr wenig davon sind.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.
Bleiben Sie ruhig bei einer kleinen Milch am Morgen und am Abend (nicht mehr als je 150ml) zu den restlichen Mahlzeiten, bleiben Sie bei gesunden, ausgewogenem Angebot an Lebensmitteln vom Tisch.
Versuchen Sie weiter möglichst zu regelmäßigen Zeiten 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten ein zu halten. Gegessen wird nur am Tisch. Vermeiden Sie kleine Snacks wischendurch oder „Essen to go“, damit sich richtig Hunger aufbauen kann. Auch nachts würde ich keine Milchfläschchen geben.
Sie schreiben: „trinkt auch sehr gut“. Nun weiß ich nicht, wie viel Ihr Sohn trinkt. Manche Kinder trinken sich auch satt. Ein "Zuviel" an Getränken füllt das Bäuchlein und lässt für das feste Essen keinen Appetit aufkommen.
Ein Kleinkind braucht in der Regel etwa 600 - 800 ml zusätzliche Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee, wobei die Milch mit dazugerechnet wird.
Vielleicht trinkt Ihr Kleiner zu viel? Dann würde ich auch an dieser Schraube drehen.
Denken Sie immer daran, er könnte essen und auch kauen, wenn er will. Kinder kauen und zermalmen das Essen nicht nur mit den Zähnen. Auch die harten Kau- und Kieferleisten tun hier ihre Dienste. So können schon die Kleinsten ab 8 Monate weich gedünstetes Gemüse, Kartoffeln, Nudeln und weiches Obst zerdrücken. Auch Ihr Sohn kann sicher schon recht gut kauen, er muss es nur wollen und einüben.
Lassen Sie ihn weiter von allem probieren, ermuntern Sie ihn Neues zu versuchen, loben Sie ihn bei seinen Essversuchen, machen Sie das Essverhalten aber nicht zum Thema. Versuchen Sie nicht etwas zu finden, was ihm schmecken könnte, sondern machen Sie ihm einfach nur ein Angebot. Das kann gerne auch hin und wieder pürierte Kost sein.
Sie als Mama möchten natürlich, dass Ihr Sohn abwechslungsreich isst und entsprechende Mengen zu sich nimmt. Aber hier lässt sich nichts erzwingen.
Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein.
Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch etwas essen.
Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt. Aber versuchen Sie zumindest für einige Zeit vollkommen den Druck und die Spannung herauszunehmen. Nur so kann es in kleinen Schritten weitergehen.
Sie können hier nichts falsch machen, denken Sie immer daran, ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller.
Viel Erfolg.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 07.10.2016