Isst mein Kind zuviel? Bekommt es genug Nährstoffe?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Isst mein Kind zuviel? Bekommt es genug Nährstoffe?

Guten Tag, meine Tochter ist 19 Monate alt und hat eine Milcheiweißallergie.Sie wurde 14 Monate gestillt. Danach habe ich nicht auf die Flasche umgestellt sondern normales essen(sie hat ab 8 Monate vom Tisch mitgegessen, ich koche milchfrei).In einer Ernährungsberatung wurde mir gesagt sie soll am Tag ca 300ml Sojamilch trinken wegen Kalzium. Das kommt mir viel vor, da Soja ja auch nicht ganz ohne ist (Hormone, Genmanipuliert?).Zudem trinkt sie auch keine Sojamilch sondern mag nur den Joghurt und da gibt es keinen zuckerfreien. Das andere Problem ist, dass sie einfach nie aufhört zu essen. Wenn ich sie lassen würde, würde sie den ganzen Tag unaufhörlich essen. Sie ist nicht dick sondern sehr muskulös und stark. Sie hat ein Bäuchlein aber im normalen Rahmen. Es gibt allerdings täglich mehrere Wutanfälle weil sie am liebsten nur futtern würde. Ich gebe ich ein Schüsselchen Weintrauben, sie würde mind 300g essen wenn ich sie lassen würde. Fruchtriegel und Obstquetschies gebe ich ihr nur ganz selten unterwegs mal, davon würde sie auch am liebsten gleich 3 hintereinander essen. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich will ihr nichts vorenthalten aber auch sehr darauf achten, dass sie nicht zuviel Zucker und Kalorien zu sich nimmt und auch ausrechend Nähstoffe. Kann mir jemand Tipps geben? Vielen Dank!!!!

von evycase am 23.04.2015, 09:25



Antwort auf: Isst mein Kind zuviel? Bekommt es genug Nährstoffe?

Liebe „evycase“, eine Kuhmilcheiweißallergie ist meist keine endgültige „Diagnose“, sie kann aber auch im zweiten Lebensjahr fortbestehen. Bleiben Sie im engen Kontakt mit Ihrem Kinderarzt. Am besten Sie fragen noch einmal bei Ihrem Kinderarzt bzw. der Ernährungsberatung vor Ort nach. Gerne können Sie auch die Kinderärzte im Nachbarforum „Nahrungsmittelunverträglichkeit“ (Dr. med. Claßen, Dr. med. Koch) befragen, beide sind Profis auf diesem Fachgebiet. Mit einem Arzt oder spezialisierten Ernährungsberater vor Ort können Sie z.B. klären wie er Ziegenmilch oder mit Calcium angereicherten pflanzliche Milchen wie z.B. Reis oder Dinkelmilch als Ergänzung oder Alternative zur Sojamilch beurteilt. Und wie Sie die Calciumbedarfsdeckung durch Ihren Speiseplan beurteilt. Es gibt im Handel auch Natur-Sojajoghurt ohne Zucker. Schauen Sie ganz genau in die Zutatenlisten oder informieren Sie sich vor Ihrem Einkauf mal im Internet (Suchbegriff: „Sojajoghurt ohne Zucker“). Diesen können Sie dann mit „gutem Gewissen“ mit Obstpüree „geschmacklich“ aufpeppen. Mit Sojasahne lässt sich scher auch mal eine tolle Cremesuppe zaubern oder Sie bereiten mal Eier- bzw. Pfannkuchen mit Sojamilch zu. Auch Gemüse wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Fenchel oder calciumreiches Mineralwasser als Durstlöscher tragen zur Bedarfsdeckung bei. Prinzipiell ist es doch eine Freude, wenn Kinder beim Essen begeistert mitmachen und nicht nur wählerisch auf dem Teller herum picken. Allerdings haben gerade Kinder auch ein gut ausgeprägtes Hunger- und Sättigungsempfinden. Ich kann Sie also verstehen, wenn Sie sich Gedanken zum Sättigungsverhalten Ihres Mädchens machen. Eine „Einschätzung“ fällt mir hier schwer. Da Sie keine konkreten Mengen nennen. Zumal sie anscheinend gut damit zurecht kommt (Sie schreiben nichts Gegenteiliges) und es vom Gewicht her auch passt. War es bei Ihrer Kleinen denn schon immer so, also auch im Säuglingsalter? Was passiert, wenn Sie Ihr Mädchen zwischendurch z.B. bei einem ausgewogenen, gesunden Mittagsessen wirklich mal essen lassen, wie sie will. Haben Sie das schon ausprobiert? Wie weit würde sie gehen? Das wäre ein interessanter Aspekt. Eventuell muss sie einfach nur selbst ein paar Mal diese Erfahrung machen dürfen. Ich bin Expertin für Ernährung und verlasse hier schon meine Kompetenzen. Bitte fragen Sie hierzu einmal ganz explizit bei Ihrem Kinderarzt nach, der Ihre Kleine und ihre Entwicklung richtig einschätzen kann und auch eventuelle Stoffwechselstörungen ausschließen kann. Alles Gute und viele Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 23.04.2015