Wann führe ich die dritte Breimahlzeit ein?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wann führe ich die dritte Breimahlzeit ein?

Liebes Ernährungsteam, Ich habe einige Fragen zur Beikost. Unser 8 Monate alte Sohn bekommt seit 10 Wochen Beikost. Mittags isst er sehr unterschiedlich und schafft nie mehr als 80 bis 100 Gramm ( meist nur 50/60 Gramm), daher wird er danach noch gestillt, den Abendbrei mag er mittlerweile gern, hier schafft er meist eine 3/4 Portion. Zum Einschlafen Stille ich ihn dann auch noch. Er nimmt sehr gut zu und ist aktiv und ausgeglichen. 1) Nun müsste ich ja langsam den Nachmittagsbrei einführen, hier bin ich mir nun unsicher, ob er erst Mittags und abends "mehr" schaffen sollte. Und ob ich danach dann auch noch stillen soll? Leider nimmt er Wasser nur vom Löffel ( Becher und Fläschen verschiedener Art nimmt er nicht). 2) Am liebsten isst er zur Zeit Kürbis-Kartoffel Gläschen. wenn ich selbst koche oder einen anderen Brei wähle isst er zwei Löffel und schüttelt sich teilweise. Wie lange kann man bei einer Breisorte bleiben? Bzw wieviel Abwechslung braucht er? ( Er kennt Zucchini, Kohlrabi, Möhre, Pastinake, Hirse, Rind aber liebt anscheinend Kürbis) 3) Von Freunden bekamen wir eine Tüte Hipp Mais,Hirse Pops zum Knabbern ab dem 8. Monat. Wann kann ich ihm die anbieten? Einen davon hat er regelrecht verschlungen-hat ihm viel Spaß gemacht zu kauen und seine Zähnchen mal zu benutzen. 4) Wann kann ich aufhören nach den Breimahlzeiten zu stillen? Ich hoffe meine Fragen sind nicht zu durcheinander und freue mich über eine Antwort. Vielen herzlichen Dank im Voraus Franziska

von Franziska27 am 25.02.2015, 20:07



Antwort auf: Wann führe ich die dritte Breimahlzeit ein?

Liebe Franziska, gerne stehen wir Ihnen bei Ihren Fragen zur Beikost zur Seite. Ihre Fragen sind alle gut nachvollziehbar und gleich vorneweg, nichts ist bei Ihrem Kleinen irgendwie unüblich. Wichtig ist, Ihr Kleiner gedeiht gut und ist satt und zufrieden. Sie können gerne nachmittags mit dem Obst-Getreide-Brei beginnen. Je nachdem wie viel Ihr Kind schafft, können Sie auch da noch stillen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie auch mal im Laufe der Zeit eine Mahlzeit komplett ersetzen, ohne noch Milch nachzufüttern, das soll ja auch einmal das Ziel sein. Mittags dazu ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihr Junge nicht weiter essen mag, nicht gleich Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Achten Sie auch darauf, dass der Abstand zur vorherigen Mahlzeit groß genug war, sonst ist das Bäuchlein noch zu voll. Solange Ihr kleiner Junge „nur Gemüse“ oder er erst eine Teilportion vom Gemüse-Fleisch-Brei schafft, dann darf er sich gerne noch im Anschluss mit der Milch satt trinken – wenn er das möchte (muss aber nicht). Schafft Ihr Sohn mittags etwa eine Portion (~ 190 g) Menü ist die Milch hier ersetzt und es kann gerne noch ein paar Löffelchen Früchte als Nachtisch geben. Früchte als Nachtisch runden die Mahlzeit ab und können durch das Vitamin C in den Früchten die Eisenaufnahme aus dem Gemüse zusätzlich fördern. Achten Sie darauf, dass Sie mittags täglich ein Menü füttern, das neben Gemüse noch Fleisch oder bei der vegetarischen Variante ausreichend Getreide (z.B. Hafer, Hirse) enthält. Nur Gemüse als Mittagsbrei macht nicht ausreichend satt und liefert auch nicht nie notwendigen Nährstoffe. Wissenschaftliche Gremien raten möglichst regelmäßig zu einer fleischhaltigen Mahlzeit. Als Vorschlag gelten 5 mal pro Woche ein Brei mit Fleisch, 1 mal mit Fisch und 1 mal Vegetarisch. So wird Ihr Kleiner gut mit Eisen und Zink bzw. Jod und essentiellen Fettsäuren versorgt. Das zusätzliche Trinken wird oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das entspannt sehen. Sie können jetzt langsam beginnen, Ihren Kleinen an zusätzliches Trinken zu gewöhnen. Sind Sie aber nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich so klappt. Denn es ist genau wie Sie es beschreiben. Babys haben in diesem Alter zu Beginn der Beikosteinführung oft noch gar keinen Durst und wollen deshalb nichts oder nur sehr wenig zusätzlich trinken. In diesem Alter erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Dass Ihr Schatz also kaum etwas trinken möchte, ist verständlich, er wird noch so viel gestillt und deckt seinen Flüssigkeitsbedarf locker damit. Erst wenn die Kost fester wird und die Milch weniger, entwickeln die Kleinen Durst auf „andere Getränke“. Das wird sich dann automatisch ergeben. Einfach weiterhin zwanglos anbieten. Ist Ihr Sohn durstig wird er es auch annehmen. Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Als ab der dritten Beikostmahlzeit. Ihr Kleiner darf ruhig bei wenigen Sorten bleiben, er ist damit gut versorgt. Geben Sie aber auch bei weiteren Geschmacksrichtungen nicht gleich auf. Bedenken Sie immer, alles ist für Ihren Kleinen neu. Er muss sich an alles erst einmal gewöhnen. Bei manchen Lebensmittel ist es gleich Liebe auf den ersten Biss, bei anderen schließen Baby und Lebensmittel erst nach ein paar Aufeinandertreffen innige Freundschaft. Also einfach frohgemut am Ball bleiben. Und sich nicht gleich entmutigen lassen, wenn etwas abgelehnt wird, das ist nicht endgültig. Einmaliges Anbieten reicht oft nicht aus. Das kann schon mal 10-16 Anläufe bedeuten. Vom Alter her kann Ihr Schatz nun gerne unsere HiPP Hirse-Kringel knabbern. Und wie es scheint ist er auch reif dafür und es macht ihm Spaß dafür seine Zähnchen zu nutzen. Die Hirse-Kringel können z.B. nachmittags zum Obstbrei gefuttert werden (= Obst-Getreide-Brei), oder einfach mal zwischendurch. Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen und Ihrem Kleinen, Doris Plath

von Doris Plath am 27.02.2015