Hallo,
Mein Sohn ist 5.5 Monate alt und trinkt 5 Flaschen a 200ml pro Tag. (Premilch)
Meine Hebamme hat uns damals verrückt gemacht, dass wir nicht überfüttern dürfen und deshalb achten wir darauf. Er wiegt trotzdem stolze 8.6kg und wir fragen uns oft ob er zuviel wiegt. Tagsüber bekommen wir die Mahlzeiten gut hin, da ist er abgelenkt oder hat weniger Hunger. Aber Nachts wacht er alle 3.5 stunden auf und weint bis wir ihm eine flasche geben. Er zeigt auch nie an das er satt ist! Sollen wir ihm trotzdem immer direkt eine Flasche geben oder versuchen ihn trotz Schreierei wieder ins Bett zu bekommen? Wie "entwöhnt" man ihm nachts das trinken und sollten wir uns wirklich Gedanken wegen seinem Gewicht machen oder es viel, viel lockerer nehmen?
Wir haben im Hinterkopf immer unsere Hebamme und auch das er jetzt schon ziemlich propper ist und eigentlich immer hungrig. Gibt es neben dem Kinderarzt noch Anlaufstellen für solche Fragen?
von
Anna2017
am 09.01.2017, 21:15
Antwort auf:
Baby trinkt Abends/Nachts häufiger als am Tag
Liebe „Anna2017“,
wie beim Stillen wird beim gesunden Baby üblicherweise empfohlen, das Kind mit einer Anfangsnahrung (egal ob Pre oder 1) ganz nach Bedarf zu füttern. Das heißt so viel und so oft das Baby möchte. Gerade das Neugeborene ist es noch nicht gewohnt über längere Zeit keine Nahrung zu bekommen. Im Mutterleib konnte es ja auch zu jeder Tages- und Nachtzeit seinen Hunger stillen. Ein Rhythmus spielt sich mit der Zeit erfahrungsgemäß erst ein.
Die Einhaltung eines starren Trinkschemas ist bei einer Anfangsnahrung wie Pre oder 1 also nicht erforderlich. Letztlich hat jedes Kind zu unterschiedlichen Wachstumsphasen auch unterschiedlichen Appetit. Der kann sich auch innerhalb des Tages verschieben oder von Tag zu Tag variieren.
Ist ein Kind nach der angebotenen Flasche noch nicht satt, wird etwas mehr angeboten, andererseits können auch Reste im Fläschchen verbleiben, wenn ein Baby gesättigt ist. Sie merken als Mama selbst sehr schnell, mit welcher Menge und welcher Anzahl an Fläschchen Ihr Baby zufrieden ist und was ihm gut tut. Sie dürfen lernen, dass Sie Ihrem Sohn da ruhig vertrauen können. Er holt sich das, was er braucht. Ein gesundes Kind verfügt in diesem Alter über sehr gute Regelmechanismen zu Hunger und Sättigung.
Dass Ihr Kleiner nachts Fläschchen einfordert, ist nichts unübliches für dieses Alter. Er ist noch sooo jung. Über ein nächtliches Entwöhnen müssen Sie sich noch überhaupt keine Gedanken machen. Bei den meisten Babys stellt sich erst im Laufe des zweiten Halbjahres der Ess- und Trinkrhythmus allmählich auf den Tag ein.
Mein lieber Rat ist es, wie Sie es selbst vorschlagen, es viel lockerer zu nehmen. Ihr Kleiner wächst und gedeiht, da bleibt es nicht aus, dass der Bedarf an Nahrung nun ansteigt.
Reichen Sie Ihrem Jungen einfach die Milch nach seinem Bedarf.
Und noch ein entscheidender Punkt: Ihr Sohn ist nun auch im Beikostalter. Zwischen vier und sechs Monaten ist ein günstiges Zeitfenster um mit der festen Kost zu beginnen. Ich vermute, Ihrem Liebling reicht die Milch auch alleinig nicht mehr aus und die Milch sollte mit fester Kost ergänzt werden.
Sprechen Sie am besten noch kurz mit Ihrem Kinderarzt darüber, wann er die Einführung fester Kost bei Ihrem Schatz für sinnvoll hält.
Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich bald alles entspannter einspielt.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.01.2017