Hallo Frau Plath,
meine kleine Tochter Merle ist jetzt 11 Monate und eine Woche alt und ist schon ziemlich mobil, aufgeweckt, neugierig und immer fröhlich. Beikost bekommt sie seit dem 5. Monat. Ich habe mit Mittagsbrei angefangen und es hat gut geklappt. Sie isst seit dem 8. Monat die stückigen Menüs und auch die für 10 Monate (auch z. B. die stückige Gemüse-Lasagne) sehr gern und schnell, kaut auch langsam. Die Umstellung von 4./6-Monatsgläschen auf die stückigen 8./10-Monatsgläschen hat problemlos geklappt. Leider mag sie weder GOB noch Milchbrei, da bleibt entweder der Mund zu oder sie spuckt es wieder aus. Ich habe hier auch viel Geduld gehabt, verschiedene Sorten ausprobiert und es mit Pausen zwischendurch immer wieder angeboten, aber nichts zu machen. Deswegen bekommt sie morgens noch ihre Pre-Milch (manchmal auch nachmittags) und abends ein Gute-Nacht-Fläschen von Aptamil. Sie schläft durch von 17:30 bis 05:30.
Besonders beim Frühstück guckt sie sehr genau hin und ist sehr interessiert an unserem Essen. Ich habe ihr jetzt immer mal wieder einen Streifen Brot oder Brotstückchen (auch Brötchen und weiches Milchbrötchen) auf ihren Teller gelegt, aber sie mag es ungern anfassen und auch nicht in den Mund stecken. Einmal hat sie ein bißchen abgebissen, aber sofort versucht, es wieder aus dem Mund zu bekommen. Mir kommt es seltsam vor, dass sie gern stückigen Brei ist, aber das Brot (ähnlich weich wie die Stückchen im Brei) nicht isst. Sie hat auch erst die zwei unteren Zähne und ist generell sehr skeptisch und steckt nicht alles in den Mund, auch Spielsachen nicht. Sie ist mein erstes Kind und ich bin manchmal etwas unsicher was solche Sachen angeht. Entschuldigen Sie bitte, dass es so lang geworden ist.
Wie kann ich ihr die "neue" Familienkost schmackhaft machen?
Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit hier im Forum :-)
von
Merle0206
am 08.05.2017, 13:29
Antwort auf:
Baby 11 Monate ist stückigen Brei aber kein Brot o. ä.
Liebe „Merle0206“,
Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass Ihr Mädchen sich gesund ernährt.
Aber gerade Kinder in diesem Alter machen uns hier einen Strich durch die Rechnung. Sie haben einen ganz eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Ihr Mädchen zählt offensichtlich zu den Kindern, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe entwickelt, bleiben sie dabei, dies gibt ihnen auch eine gewisse Sicherheit. Viele haben in diesem Alter Angst vor Neuem auch auf dem Teller.
Auch wenn es im Moment ziemlich hoffnungslos aussieht, auch Merle wird ihren Speiseplan erweitern. Ich bin mir sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden.
Neben einem ziemlich eigenwilligen Essverhalten gehört es zur ganz normalen Entwicklung dazu, dass Kleinkinder ein sicheres Gespür für die Schwachstellen ihrer Eltern entwickeln.
Und wie kann man die Aufmerksamkeit von Mama besser auf sich lenken als bei den Mahlzeiten. Ihre Maus hat bemerkt, dass Sie mit ihrer Verhaltensweise Mama berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich überhaupt etwas und dazu gesund esse.
Bieten Sie ruhig immer weiter. Dann bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Sie als Mama (Eltern) bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, Ihr Mädchen darf daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag.
Gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Bieten Sie einfach eine Auswahl an Breien und gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen wie Brot dabei sein.
Abends und morgens ein Milchfläschchen, wenn vor allem abends danach noch die Zähne geputzt werden, ist vollkommen in Ordnung. Ein Milchbrei am Abend muss nicht sein, Ihre Kleine kommt ja auch ohne sehr gut durch die Nacht.
Jede weitere Milch hingegen macht den Speiseplan Ihrer Kleinen zu „milchlastig“, ausreichend sind bis zum ersten Geburtstag 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Im zweiten Lebensjahr werden etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte (Milchbrei, Müesli, Joghurt, Käse…) empfohlen, am besten auf 2-3 Portionen über den Tag verteilt.
Zum Übergang vom Baby zum Kleinkind darf es natürlich noch mehr sein, aber die Empfehlung ist ein guter Orientierungswert.
Sie könnten den Getreide-Obst-Brei jederzeit auch „deftig“ zubereiten. Schon mal ausprobiert? Gemüse isst Ihr Mädchen ja sehr gern. Also einfach die Getreideflocken mit Wasser und etwas püriertem Gemüse verrühren.
Vielleicht klappt das.
Da Ihr Mädchen stückige Breie mag. Könnten Sie in den Getreide-Obst-Brei etwas Babykeks oder Babyzwieback dazu bröseln, so wird der Brei schön griffig.
Vielleicht möchte Ihr Mädchen selber essen?
Geben Sie Ihrem Mädchen ein weiches Löffelchen in die Hand.
Auch ein paar kleingeschnittene reife oder gedünstete Obststückchen und Hirsekringel (usw.), könnten für Kauvergnügen sorgen und liefern ebenfalls Getreide und „Obst“.
Während sie sich abmüht und können Sie parallel vielleicht etwas Brei füttern.
Probieren Sie hier ruhig ein bisschen hin und her.
Auch der Abendbrei kann „deftig“ sein. Einfach einige Löffelchen Gemüse dazu.
Sie werden für sich und Merle einen guten Weg finden.
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen
Annelie Last
von
Annelie Last
am 10.05.2017