Sollten wir die Babymilch etwas andicken?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Sollten wir die Babymilch etwas andicken?

Guten Tag, mein Sohn ist nun knapp über 4 Wochen alt und er trinkt schon im Grunde seit seiner Geburt sehr viel. (2. Lebenstag bereits 80 ml und er war immer noch nicht satt). Mittlerweile ist er pro Mahlzeit bei 200 - 300 ml und das alle 2-4 Stunden. (Einen richtigen Rhytmus hat er noch nicht wirklich). In Absprache mit dem Kinderarzt sind wir von der Pre Nahrung bereits auf die 1er Nahrung umgestiegen. Er hat zusätzlich nun die ganze Zeit Muttermilch bekommen (abgepumpt) da ich aus mehreren Gründen nun aber abstille, wird diese entfallen. Die 1er Nahrung trinkt er aber genau so weg wie die Pre, als wäre da überhaupt kein Unterschied. Nun wurde uns von der Verwandtschaft geraten, doch die Milch mit z.B. Schmelzflocken ein bisschen anzudicken, jedoch nur ein Mal Abends, bevor er ins Bett geht, dass er zumindest dann mal satt ist. Ich habe mehrfach gelesen, dass man dies auf keinen Fall tun soll, auch wegen der Gewichtszunahme usw. Was stimmt nun? Und gibt es sonst noch andere Möglichkeiten, womit ich mein Kind satt bekommen kann? Mit freundliche Grüßen

von Kerusa am 23.09.2015, 16:21



Antwort auf: Sollten wir die Babymilch etwas andicken?

Liebe „Kerusa“, aus der Ferne ist dies nicht so einfach zu beurteilen. Um Ihnen richtig zu helfen, müssten Sie mir noch ein paar Fragen beantworten. Kam Ihr Sohn zu früh auf die Welt? Mit welchem Gewicht und welcher Größe wurde er geboren? Wie hat er seit dem zugenommen? Wie viel (ml) trinkt er denn genau in 24 Stunden? Wie viele Mahlzeiten in 24 Stunden? Generell gilt, dass Babys in diesem Alter ganz nach Bedarf Milch trinken dürfen. Wie beim Stillen können Sie Ihrem Kleinen also so viel 1er geben, wie er mag. „Hungern“ sollte Ihr Sohn nie. Das stimmt, es wird davon abgeraten eine Milchnahrung zu verändern, denn durch das Anreichern mit Reisflocken wird das Verhältnis der Nährstoffe zu einander verändert – die Gefahr das Baby zu Überfüttern ist sehr groß. Auch wird durch das „dicker machen“ der Milch der feste Anteil der Mahlzeit erhöht und die Flüssigkeit dadurch automatisch reduziert. Ich rate Ihnen auch noch einmal ein Gespräch mit dem Kinderarzt zu suchen. Denn nur er kann abklären, ob ein Andicken mit Reisflocken wirklich notwendig und auch sinnvoll ist. Auch die Vorgehensweise wie viel und wie oft ins Fläschchen würde ich mit dem Kinderarzt besprechen. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 24.09.2015



Antwort auf: Sollten wir die Babymilch etwas andicken?

Vielen Dank für die Antwort. :) Mein Sohn wurde per Kaiserschnitt einen Tag vor dem geplanten Geburtstermin geholt, also weder zu früh noch zu spät eigentlich. Er wog 4400g bei einer Größe von ca. 54 cm und wiegt nun 5340g bei einer Größe von ca. 60 cm. (Auf die Welt gekommen ist er am 22.08.2015) Die Anzahl seiner Mahlzeiten ist unterschiedlich, ebenso die Menge. Er hat sich da noch nicht wirklich eingependelt. Aber Pi mal Daumen trinkt er auf jeden Fall locker über 1 Liter am Tag. Vermutlich bis hin zu 1,5 Liter. Die Anzahl der Mahlzeiten kann zwischen ca. 12 und 6 pendeln. Liebe Grüße

von Kerusa am 24.09.2015, 17:01



Antwort auf: Sollten wir die Babymilch etwas andicken?

Liebe „Kerusa“, Ihr Sohn ist wirklich ein stattliches Kerlchen und hat recht schnell, viel zugenommen. Deshalb hat er natürlich auch einen größeren Bedarf und braucht eine größere Menge an Milch. Hatten Sie schon die U3? Was sagt Ihr Kinderarzt zu der Gewichtszunahme und der Trinkmenge? Suchen Sie unbedingt noch einmal Kontakt zu ihm. Ich empfehle Ihnen vorab über ein paar Tage mitzuschreiben, wie häufig Ihr Sohn wie viel Milch genau trinkt. Denn die täglichen Trinkmengen erscheinen mir wirklich recht hoch. Spuckt Ihr Sohn viel? Was kann ich Ihnen ganz allgemein raten? Nehmen Sie sich für die Mahlzeiten viel Zeit und machen Sie immer mal wieder kleine Pausen und lassen Sie Ihr Baby häufiger aufstoßen. Es dauert immer auch einen Moment bis ein kleines Baby merkt, dass es satt ist, das ist ganz normal. Füttern Sie Ihren Sohn bevor der Hunger zu groß ist, sonst kommt es zu einem hastigen Trinken. Die Flasche sollte besser mit einem kleinen Saugerloch versehen sein (bei umgekehrter Flasche nicht mehr als ein Tropfen pro Sekunde). Eine längere Fütterungszeit könnte verhindern, dass Ihr kleiner Spatz eine zu große Portion trinkt. Auch ist der Magen Ihres Sohnes noch recht klein und kann deshalb nur eine gewisse Menge an Nahrung fassen. Wenn er 200 bis 300ml trinkt, kann dies ganz schön aufs Bächlein drücken. Bedenken Sie auch dass nicht jedes Weinen Hunger bedeutet: vielleicht drückt das Bäuchlein oder will Ihr Sohn einfach nur noch kurz etwas Aufmerksamkeit, getragen werden oder kuscheln. Klären Sie das Trinkverhalten Ihres Kleinen einfach noch mit Ihrem Kinderarzt ab, dann haben Sie die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist und können die Mahlzeiten Ihres Kleinen mit ihm richtig genießen! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 25.09.2015