Frage: wohin wenden bezüglich eines Traumas durch die Entbindung

Hallo Frau Höfel, ich habe vor 8 Jahren mit 23 meine Tochter bekommen. Ich wollte unbedingt das Beste für mein Kind. Also eine normale Geburt , keine Medikamente, alles natürlich. Ich war der Auffassung Millionen von Frauen bekommen seit tausenden von Jahren ihre Kinder , da werde ich das ja wohl auch schaffen. Das Drama fing an als ich einige Tage über Termin war und der FA sagte ich sollte mal im KH vorstellig werden, möglicherweise würde eingeleitet. Für mich der Horror. Schließlich wollte ich , dass mein Kind zu dem vom ihm bestimmten Zeitpunkt kommen darf. Eben dann wenn der Körper und das Kind so weit wären. Ich war da schon völlig fertig mit den Nerven. Jedenfalls wurde dann Fr im KH gesagt wenn es nicht von allein los geht , kommen sie am So zur Einleitung. Ich habe dann am Samstagabend vor dem Zubettgehen um 23h doch noch einen Blasensprung gehabt. (Natürlich war ich an dem Morgen normal aufgestanden und ja langsam müde... Nunja bis Montag um 6h Früh als meine Tochter dann geboren wurde hatte ich nicht mehr schlafen können.) Jedenfalls bin ich dann ins KH. Dort wurde zunächst untersucht und ich bekam ein Antibiotikum. Der MUMU war noch nicht auf und Wehen hatte ich auch keine. Am nächsten Morgen wurde mit Tropf eingeleitet. Nun folgten viel Sachen die ich hier nur kurz stichwortartig beschreibe, weil es einfach zu viel und zu lange war. ICh bekam dann Wehen tropf und Wehenhemmer (wegen schlechter Kindstöne) Der Mumu weitete sich alleine gar nicht. Mehrfach (bestimmt 5mal) wurde durch verschiedene Hebammen der MUMU manuell geweitet. Die Schmerzen waren die Hölle und die Position, im liegen auf einer Pritsche peinlich ,unangenehm ..einfach alles schrecklich. dann wurde mir zu PDA geraten, da ich mich nicht genug entspannen würde.. ich habe zunächst abgelehnt und dann Nachts von Samstag auf Sonntag auf starkem Drängen der Hebammen u Ärzte nachgegeben. Diese war gar nicht schlimm. ich durfte die ganze Zeit über nicht essen, (da ich ja schon einen Einlauf bekommen hatte..) und war allein schon dadurch dass ich weder Essen noch Schlaf seit über 24h bekommen hatte so langsam an Ende meine Kräfte. Zudem ständige Wehen, die allerdings nichts bewirkten. Dann bekam ich eine heftigste allergische Reaktion auf das Antibiotikum mit juckendem Ausschlag. Das Jucken war noch schlimmer als der Schmerz! So ausgeliefert lag ich nun auf diesem Entbindungsbett. Es war alles so schlimm. Teilweise verlor ich das Bewusstsein. Irgendwann kam auch der Pressdrang. dem sollte ich aber nicht nachgeben. .. Es war furchtbar. Niemand hat sich mehr so richtig um meine Bedürfnisse gekümmert. Es hieß dann dem Kind ginge es nicht mehr gut. Irgendwann war wohl schon der Kopf zu sehen, bekam meine Tochter einen Schlauch? mit Nadel? in die Schädeldecke, Ich weiß nicht genau was es war, denke es diente ihrer Überwachung. Am Schluss wurde geschnitten und die Maus mit Saugglocke herausgezogen während sich 2 Hebammen auf meinen Bauch geworfen haben. Diese Hilflosigkeit und die Scham darüber es einfach nicht allein geschafft zu haben , haben mich sehr traumatisiert. Die ersten Jahre habe ich jeden Tag an dieses Ereignis gedacht. Ich konnte kaum zum FA ohne zu zittern und zu weinen , konnte nicht auf dem Rücken liegen beim Sex, hatte starke Konzentrationsschwierigkeiten und panische Angst vor einer neuen Schwangerschaft. Bis heute ist es so, dass ich weinen muss und zittere wenn ich mit dem Thema Entbindung in irgendeiner Weise konfrontiert bin. Ich war damals bei einer Psychologin und auch bei der Mutter Kind kur habe ich das Thema angesprochen. Dennoch konnte mich niemand so richtig verstehen und mir helfen. Nun bin ich wieder schwanger. Es ist sehr gewollt!! Ich habe gedacht, ich sei einigermaßen mit dem Thema durch und wäre bereit es noch mal zu riskieren. Ich sage mir immer diese Ss ist total anders auch die Geburt wird anders. Weiß nun was ich versuchen würde und wenn es nicht geht wäre ich diesmal auch bereit einen KS zu akzeptieren. Auch die Klinik wird eine andere. Dennoch merke ich, dass mich das Thema sehr beschäftigt und habe Angst mich daher wieder so zu verkrampfen dass es nicht geht.. Haben Sie einen Rat an wen ich mich in dieser Situation wenden kann? Gibt es Beratugsstellen die für die Beratung nach traumatischen Entbindungen in Frage kommen? Eine Hebamme habe ich . Sie kennt meine Geschichte noch von damals. Ab der 20 ssw werde ich mich mit ihr treffen, allerdings ist sie momentan sehr voll und ich weiß nicht ob sie im Detail für sowas Zeit hätte. LG und vielen Dank

von märzmama am 20.03.2014, 08:40



Antwort auf: wohin wenden bezüglich eines Traumas durch die Entbindung

Liebe märzmama, bitte wenden Sie sich an eine Beratungsstelle für Schwangere (Pro Familia, Diakonie, Sozialdienst kath. Frauen oder Donum vitae), damit Sie Ihr Problem mit geschulten Mitarbeitern aufarbeiten können. Die Beratung dort ist ergebnisoffen und es ist Raum für "lautes Denken"! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 20.03.2014



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