Frage: Sinupret extract

Hallo Frau Höfel, ich bin stark erkältet. Ich stille voll, der Arzt verschrieb mir Sinupret extract , Bromelain und Soledum (ist mir eigentlich auch ein bisschen viel auf einmal...). In den Beipacktetteln steht, dass alle Medikamente in der Stillzeit nicht eingenommen werden sollen. Nun bin ich natürlich unsicher, ob es meiner 5 Monate alten Tochter schaden könnte. Kennen Sie diese Medikamtente und können mir einen Rat geben? Viele Grüße, Mari

von Mari12 am 11.07.2014, 20:54



Antwort auf: Sinupret extract

Liebe Mari, dazu schreibt unser Medikamenten-Experte DR. Paulus: "Bromelain ist ein Trockenextrakt aus Stamm und unreifen Früchten der Ananas. Es ist ein Gemisch proteolytisch wirksamer Enzyme in natürlicher Zusammensetzung. Die Enzyme werden weitgehend unverändert aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Sie sollen entzündungshemmend wirken. Leider liegen keine Messungen zum Übergang in die Muttermilch vor. Inwieweit bei einem Säugling Beeinträchtigungen des Gerinnungssystems - wie im Tierversuch beobachtet - eintreten könnten, ist nicht geklärt. Bereits im Arzneimitteltelegramm von Mai 1990 wird im Hinblick auf Präparate wie Bromelain vermerkt: „Proteolytische Enzyme aus Pflanzen wie Papaya (Papain) oder Ananas (Bromelain) oder tierischen Ursprungs (alpha-Amylase) waren in den 50er Jahren für die lokale und systemische Behandlung von Hämatomen, Sporttraumen und Entzündungen aller Art verbreitet. Mit dem Beginn kritischer Therapiebewertungen wurde die Nutzlosigkeit der systemischen Behandlung von Entzündungen mit Enzympräparaten offenkundig. In Ländern mit rationaler Beurteilung von Arzneimitteln wie in den USA, aber auch in Entwicklungsländern wie den Philippinen wurden dann solche Altlasten, insbesondere wenn sie nutzlose Pflanzenenzyme wie Bromelain enthielten, vom Markt genommen.“ Bei Sinupret® handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit Anteilen aus Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Die aus der Volksmedizin bekannten Wirkstoffe sind bisher nicht als fruchtschädigend aufgefallen. Auch in der Stillzeit okay. vielleicht ist hier ja etwas für Sie dabei: Gegen Halsschmerzen hilft ein Zitronenwickel (unbehandelte Zitrone in Scheiben schneiden, auf ein einmal längs gefaltetes Küchentuch legen und das Tuch nochmal zusammenklappen. Auf jede Zitronenscheibe einmal kraftig draufhauen. Dann die "Kette" um den Hals legen!). Cave: die Nase läuft dann noch mehr! Gegen das Fieber hilft Holundersaft (warm) oder Holundertee! Bitte frische Kräuter verwenden! Auf die Ohren gibt es ein Zwiebelsäckchen (in der Mikrowelle warm machen). So, wenn Sie jetzt noch etwas Kandis und Zwiebel mischen (1 kleingehackte Zwiebel und ein bis zwei Eßlöffel Kandis), es ein paar Stunden stehen lassen und dann dreimal tgl. 1 Teelöffel von dem gezogenen Saft nehmen, dann "riechen" Sie zwar etwas unangenehm, werden sich aber bald besser fühlen! Für den Husten gibt es einen Schmalz-Muskat-Wickel. Ein Gästehandtuch messerrückendick mit Schmalz oder Butter einstreichen und ordentlich mit Muskat bestreuen (am besten frisch gerieben). Die Schmalz-Muskat-Seite über Nacht auf die Brust (Brustwarzen aussparen) legen. Wird schön warm! Und hilft wie verrückt!!!! Und ein Teelöffel Löwensenf (medium) langsam im Mund zergehen lassen, hilft gegen Heiserkeit. Salzinhalation und Soledum-Produkte sind auch okay! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.07.2014