Frage: Extreme Verlustängste

Hallo, meine Tochter 2 Jahre geht ja in die krippe seit 17.9. die 1. Woche lief perfekt. Sie war gerne dort und hat sich schon gefreut hinzugehen. Auch die ersten Trennungen waren Problemlos. Aber dann am 7. Tag ging es ihr nicht gut und wurde krank. Ich musste sie da dann schon abholen, weil sie nur geweint hatte. Wir waren jetzt 1 Woche zu Hause und auch heute hat sie wieder nur geweint und ich musste sie mitnehmen. Aber sie haben sie 20-30 min weinen lassen bzw hat sie dann mal wieder aufgehört, dann wieder angefangen. Morgen soll es nochmal probiert werden mit gleich abgeben und dann gehen. Ich möchte ja den Erzieherinnen Vertrauen und finde die Arbeit der Erzieherinnen gut, aber ich habe Angst die Bindung dadurch zu gefährden. Ich habe immer gelesen, ein Kind sollte nicht länger als 5 min weinen. Da sagen die Erzieherinnen halt, wenn man nach 5 min kommt, dann haben die Kinder gleuch das Gefühl das sie nur kurz weinen müssen und Mama kommt. Was kann ich denn jetzt tun . Würde es ihr Schaden, das ganze nochmal paar Tage zu probieren ? Oder sollte ich darauf bestehen, nochmal von vorne -also mit dabei bleiben- zu beginnen? Meine Tochter reagiert bei der Familie jetzt auch so. Meine Mama musste gestern wieder zurück kommen, weil sie nur nach mir geweint hat. Die Erzieher sagen halt, dass sie das abgeben bereits gewöhnt ist, hat die ersten 3 Tage ja auch geklappt, da hat sie sich gleich beruhigen lassen, und danach war es mit dem abgeben eine Katastrophe. Die meinen mann würde ihr jetzt keinen Gefallen tun von vorne zu beginnen,weil sie dann total irritiert wäre. Ich bin wirklich ratlos was jetzt hier das beste ist? Danke und lg

von JEW am 05.10.2015, 09:46



Antwort auf: Extreme Verlustängste

Liebe JEW, geben Sie Ihr KInd ab und gehen Sie. Vor allem vermitteln Sie dem Kind Zuversicht! Und halten Sie es nicht schon vorm Kindergarten fest und sprechen mit leidender Stimme. Das merkt das Kind und es versucht es Ihnen recht zu machen - nämlich bei der traurigen Mama zu bleiben. Viele Kinder haben solch eine Phase. Dann sitzen sie eine Zeit auf dem Schoss der Kindergärtnerin und dann gehen sie spielen. Und bitte, wenn Sie mittags zum Abholen gehen, dann fragen Sie nicht, ob das KInd geweint hat (ich meine: fragen Sie nicht das Kind). Strahlen Sie Ihr KInd an: hallo mein Schatz, da bin ich wieder! Die Bindung, welche 2 Jahre aufgebaut wurde, wird dadurch nicht gestört. Wie auch! Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 05.10.2015



Antwort auf: Extreme Verlustängste

ich bin kein experte, aber mein Gefühl würde sagen, einfach alles auf 0 und nochmal anfangen! Was sollte es schaden? Ausser ihr vll sicherheit zu geben? Viel Erfolg

von Marrypoppin am 05.10.2015, 11:38



Antwort auf: Extreme Verlustängste

Das wollen sie halt noch nicht machen weil Sie sagen , dass sie dann merkt "ok ich muss nur lang genug weinen und dann pfeift alles nach meiner Nase" Wir waren jetzt auch gerade nochmal eine Freundin in der krippe abholen und hat die Erzieherinnen auch gewunken etc Es gefällt ihr im Prinzip , die Frage ist jetzt weint die weil sie gemerkt hat, die anderen Male kam Mana gleich oder trennungsangst, aber diese sollte sie doch auch zu bewältigen lernen oder ? Ich finde das voll schwer

von JEW am 05.10.2015, 17:55



Antwort auf: Extreme Verlustängste

Bist Du sicher, das es Deine Tochter ist, die nicht loslassen kann? Klingt für mich sehr danach, als ob Du sie nicht gehen lassen kannst. Das ist bei der Krippe halt so das Problem für Mamis. Wie eine Erzieherin bei uns meinte : "Wir sollten noch jemanden einstellen, der den ganzen Tag die Mamis tröstet." Die Erzieherinnen sind erfahren und Deine Tochter alt genug um ganz offenbar zu zeigen, dass sie die Krippe mag. Vertrau ihnen einfach und versuch es wenigstens eine Woche so, wie sie sagen. Wenn es nicht funktioniert, werden sie einen Schritt zurückgehen. Je länger du wrtest, desto schwieriger wird es. Und ich glaube nicht, dass sie Deine Tochter 30 Minuten "weinen lassen". Bei uns versuchen sie auch 30 Minuten das Kind zu beruhigen und nur, wenn das nicht klappt wird angerufen. Ein anderes Kind, das mit uns angefangen hat, hat das eindrucksvoll mehrmals bewiesen, weil sie nicht zu beruhigen war. Aber auch bei uns sagen sie, man darf irgendwann den Schritt zurück zu " Mama ist da" nicht machen, damit das Kind nicht assoziiert: "Ich schreie, dann kommt Mama oder bleibt sogar da". Irgendwas wird da schon dran sein. Was aber sehr wohl sein wird ist, dass sich Deine eigene Ablehnung immer mehr auf Dein Kind überträgt. Du vermittelst ihr, wenn auch nur unbewussst: " Ich will nicht, dass sie da alleine ist und möchte sie da nicht lassen." Was glaubst du, was ein Kind dann empfindet? Mein Sohn ist 11 Monate und jeden Morgen wenn ich aus dem Haus gehe und ihn zur Krippe bringe lache ich ihn breit an und sage "Juchu, wir gehen zur Krippe!" Er lacht zurück und freut sich, wenn wir da sind. Er ist bisher nur drei, ab Morgen vier Stunden da und es klappt super. Aber bei jedem Schritt hab ich mich selbst gezwungen, den Erzieherinnen zu vertrauen. Die machen den Job seit teilweise zwanzig Jahren. Die haben mehr Kinder erfolgreich eingewöhnt als ich in meinem Leben kennengelernt habe. Manchmal muss man als Mama einfach Vertrauen i die Erzieher und in das eigene Kind haben.

Mitglied inaktiv - 05.10.2015, 22:51



Antwort auf: Extreme Verlustängste

Vielen lieben Dank für ihre Antwort, so werde ich es machen und das hat mir jetzt nochmal das richtige Gefühl gegeben- Danke. Ich bin sicher so schaffen wir es. Ich habe 4 Jahre lang unter ängsten/Zwängen gelitten und war in psychologischer Behandlung. Möchte meiner Tochter gegliche Art dieses Leidens vermeiden. Dazu kommt gerade, das mein Mann und ich uns trennen, da ich während der Schwangerschaft und danach betrogen wurde. Mit Sicherheit bekommt meine Tochter meine Gefühle mit, was ich versuche vor ihr so gut es geht zu verbergen. Aber sie ist ein tolles Mädchen und wird es schaffen und dank Ihnen kann ich das jetzt auch mit einem guten Gefühl machen Danke für Ihre tolle Arbeit, auch weil ich sie schon so oft mit Fragen genervt habe - Danke für Ihre Geduld

von JEW am 05.10.2015, 23:26