Guten Morgen Frau Höfel
Unser Sohn wird nächste Woche sieben Monate alt.
Er ist sehr ausgeweckt und an allem interessiert - heißt er muss ständig beschäftigt werden sonst wird direkt gemeckert.
Wir haben nun Beikost eingeführt was aber nur so mäßig klappt.
Ich denke mal dass er nicht so gut isst da ich ihn tagsüber als auch abends in den Schlaf stillen muss.
Tags schläft er meist nur eine gute halbe Stunde.
Im Auto oder Kinderwagen schafft er auch mal länger und natürlich auch ohne stillen.
Abends gehen wir meist um ca 19:30 Uhr ins Bett nachdem Papa ihn immer nach dem gleichen Muster bettfertig gemacht hat.
Er trinkt dann noch bei mir und schläft ein.
Er schläft mit uns im Familienbett.
Nun ist es seit ca vier Wochen abends so dass er nach dem einschlafen höchstens eine dreiviertel Stunde schläft und dann wach wird und sich nur durchs nuckeln an der brust beruhigen lässt.
Das geht dann oft die ganze Nacht so aber mindestens bis ca 0 Uhr.
Und diese Situation schlaucht nicht nur mich sondern auch die Ehe da ich deswegen abends immer bei ihm liegen bleiben muss und mein Mann und ich uns kaum mehr unterhalten oder anderen Dingen widmen können.
Es geht auch nicht dass mein Mann einfach zu uns ins Bett kommt denn selbst wenn wir nur flüstern wacht Sohnemann auf.
Und ich denke auch dass er selbst unter dem Schlafmangel leidet da er tagsüber oft sehr quengelig ist und auch schon leichte Augenringe hat.
Ich möchte eigentlich nicht ferbern da sich dies ja negativ auf die Psyche auswirken soll und ich ihm helfen will nicht so krankhaft ängstlich wie ich zu werden.
Können sie mir einen Tipp geben wie ich die Situation für alle erträglicher machen kann?
Ich möchte nicht abstillen und einschlafstillen ist für mich auch ok wenn er denn mal wenigstens 3-4 Stunden am Stück schaffen würde sodass ich abends auch mal etwas zeit für mich haben kann.
Ich bekomme von meinem Umfeld immer nur zu hören, dass ich ihn auch mal schreien lassen muss und dass ich alles selber schuld bin da ich ihn durch meine dauernde Zuwendung total verwöhnt habe.
Solche Aussagen ständig an den Kopf geschmissen zu bekommen ist für meine Psyche natürlich nicht gerade aufbauend vor allem da ich eh schon ziemlich am ende bin.
Vllt haben sie ja eine Idee.
Vielen Dank vorab!
von
aschenbloedel
am 11.11.2015, 10:52
Antwort auf:
Alles falsch gemacht?
Liebe aschenbloedel,
nein, nichts falsch gemacht!
Jahne hat es schon sehr gut erklärt! Ihr KInd versichert sich Ihrer Anwesenheit.
Nehmen Sie ihn abends mit auf die Couch. Ohne großes Programm.
Und Ihrem Umfeld bestellen Sie einen schönen Gruß von mir: Verwöhnen ist etwas völlig Normales und hat nichts mit Verziehen (bitte den Unterschied googlen!) zu tun!
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 11.11.2015
Antwort auf:
Alles falsch gemacht?
Silke_Julia hat mal das Buch "Schlafen statt schreien" empfohlen. Ich finde es ebenfalls sehr gut, da es liebevoll und verständlich geschrieben ist und absolut nichts mit diesem mMn furchtbaren ferbern zu tun hat. Vielleicht ist das ja was für euch
von
Mrs. Winterbottom
am 11.11.2015, 11:24
Antwort auf:
Alles falsch gemacht?
Liebe aschenbloedel,
wenn du weißt, dass Ferbern nicht gut ist, dann solltest du noch nicht mal drüber nachdenken!!!
Habt ihr schon an einen Schub gedacht? Dein Sohn hat den 26 Wochen Schub jetzt hinter sich und versteht nun, dass du dich von ihm entfernen kannst und er dir noch nicht folgen kann. Evtl. löst die Angst davor das starke Klammern und die Schlaflosigkeit aus.
Meine Tochter wurde auch immer 50 Min. nach Einschlafen abends wach. Dann beginnt normalerweise die zweite Traumphase, also eine leichte Schlafphase und wenn die Babys ängstlich sind, spüren sie dann, dass Mama nicht mehr neben ihnen liegt. Wir machen es dann so, dass sie bis zum Ende dieser Schlafphase auf meinem Arm schlafen darf (wir sind solange im Wohnzimmer) und danach bringe ich sie erst in unser Bett. Dann schläft sie immer weiter. Vielleicht wollt ihr das mal ausprobieren.
Zum Tagschlaf: Hast du es schon mit einem Tragetuch versucht? Mein Baby schläft tagsüber nirgends so gut wie im Tragetuch. Und wenn er abends nicht so übermüdet ist, dann schafft er auch leichter die Übergänge zwischen den Schlafphasen.
Lass dir nichts einreden, du machst nichts falsch und er muss ganz bestimmt nicht "auch mal schreien". Dazu kann ich dir diesen ganz tollen Artikel empfehlen (vielleicht auch mal diesen "Ratgebern" ausdrucken - zum Nachdenken):
http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/10/kann-man-ein-baby-verwoehnen-und-wo-ist-die-grenze-fuer-kleinkinder-kinder-stillen-tragen-familienbett.html
Alles Gute!
von
Jahne
am 11.11.2015, 18:07